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Chronik und Quellen
1938
November 1938

Bericht aus Lahr

Das NSDAP-Kreisschulungsamt Lahr erstattet am 2. Dezember 1938 folgenden „Monatsbericht“ für November“:

Die Judenaktion, die auch in unserm Kreis durchgeführt wurde, ist vielfach nicht verstanden worden. Das ist ein Beweis, wie sehr weite Kreise unserer Bevölkerung, ja auch der Parteigenossen und Politischen Leiter der Judenfrage noch hilflos gegenüberstehen. Man brachte in weiten Kreisen vor allem kein Verständnis auf für die Vernichtung und Zerstörung von Sachwerten der Juden. Vor allem kritisierte man, daß Jugendliche bei dieser Aktion aktiv mitwirken ''mußten''. Das gaben manche an, die später hierüber befragt wurden. Es wurden vor allem die Parolen entgegengehalten ''Kampf dem Verderb'', ''Erhaltung des Volksvermögens'' u.a.. Inzwischen ist auch hier eine gewisse Ruhe eingetreten. Die Kirchen hielten sich in ihren Äußerungen zu dieser Aktion zurück. Ein Geistlicher soll in privatem Kreise geäußert haben ''Jetzt geht's auch an uns''.

Einzelne geistliche Hetzer werden immer frecher, wie im einzelnen aufgeführt werden soll. [...]

Aus Kürzell: [...]

Der evangel. Geistliche scheint z.Zt. einer der übelsten Hetzer des Kreises zu sein. [...] Zur Judenfrage bemerkte er, daß dem Deutschen eine Vernichtung des Juden nicht gelingen wird, denn die Juden sind das auserwählte Volk Gottes, der sie schützen wird.

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