Bericht aus Oberelsbach

Am 28. November 1938 erstattet die Gendarmerie Oberelsbach ihren „Monatsbericht“ für November:

Wie bereits telefonisch und schriftlich berichtet, wurde am 10.11.1938 früh zwischen 3 und 3 1/2 Uhr von etwa 20 SA -Männern aus Ostheim v.d. Rhön judenfeindliche Kundgebungen in Oberelsbach durchgeführt, wobei an den jüdischen Geschäften und Wohnhäusern durchwegs sämtliche Fenstern und Türen eingeschlagen und im Innern der Häuser die Wohnungseinrichtungen fast vollständig zertrümmert wurden. Der Sachschaden wird auf etwa 5.000 RM geschätzt.

Bis zur Stunde sind die außen sichtbaren Schäden an den Judenhäusern immer noch nicht ganz beseitigt, weil die Geschäftsleute, Schreiner und Glaser, bis jetzt das Material nicht beibrachten, um die Schäden beheben zu können.

Die Ortsbewohner von Oberelsbach und auch der Ortschaften der näheren Umgebung haben sich immer noch nicht ganz beruhigt über die Zerstörungen, die von ihnen als sinnlos bei der allgemeinen Knappheit der Rohmaterialien bezeichnet wird.

Zu irgendwelchen Zwischenfällen in dieser Hinsicht kam es bisher im Dienstbezirk der Station Oberelsbach nicht.