Bericht aus Regensburg
Am 7. November 1938 berichtet der Regierungspräsident Niederbayern und Oberpfalz in Regensburg für Oktober 1938:
Juden
Die Arisierung der Judengeschäfte macht besonders in den Städten (z.B. Regensburg, Landshut, Schwandorf) gute Fortschritte.
Am 22. Oktober wurden dem jüdischen Geschäftsinhaber Friedmann in Schwandorf die Ladenfenster von bisher nicht ermittelten Tätern eingeworfen. Trotzdem war am folgenden Tage (Jahrmarktssonntag) der Andrang der landwirtschaftlichen Bevölkerung gerade bei den Judengeschäften besonders groß.
Ebenso wurde am 24. Oktober 1938 in Vilshofen das jüdische Kaufhaus Finger von den Käufern besonders bevorzugt in der Annahme, daß die Preise wegen Geschäftsaufgabe herabgesetzt seien.
Im Vollzug der Anordnung des Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei über die Abschiebung polnischer Juden wurden insgesamt 13 Juden abtransportiert, die aber nach neuerlicher Meldung der Polizeidirektion Regensburg an der Grenze nicht übernommen wurden.