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Chronik und Quellen
1933
Juli 1933

Bericht aus Ansbach

Der Regierungspräsident Ober- und Mittelfranken berichtet am 8. August 1933 für die zweite Hälfte Juli aus Ansbach:

Die für 19. ds. Mts. angeordnete Aktion gegen jüdische Organisationen[1] ist ohne besondere Vorkommnisse verlaufen; nur in Nürnberg wurde sie über den angeordneten Rahmen hinaus ausgedehnt.[2] Verschiedene Ämter berichten über Bestrebungen zur Ausschaltung der jüdischen Viehhändler beim Viehabsatz, insbesondere auf den Märkten. Auch die Benützung öffentlicher Badeanstalten durch Juden wurde da und dort eingeschränkt oder verboten.

Fußnoten

[1] Gemeint ist die Durchsuchung der Geschäftsstellen und Heime aller jüdischen Organisationen in Bayern nach Schriftmaterial und ihre Schließung.

[2] Am 20. Juli 1933 drangen SA -Gruppen in die Wohnungen von ca. 400 Juden in Nürnberg ein. Ca. 300 Juden, unter ihnen auch der bekannte Schriftsteller Lion Feuchtwanger, wurden festgenommen. Diese Aktion wurde von Gewalttaten und Mißhandlungen begleitet.

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