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Chronik und Quellen
1933
Juli 1933

Bericht aus Augsburg

Der Regierungspräsident Schwaben und Neuburg berichtet am 3. August 1933 für die zweite Hälfte Juli aus Augsburg:

Die Polizeidirektion Augsburg berichtet, daß in letzter Zeit geradezu auffallend die große Zahl von Juden sei, die Anträge auf Erteilung von Sichtvermerken in das Ausland, insbesondere in die Tschechoslowakei gestellt haben. Die Polizeidirektion sah sich veranlaßt, die Sichtvermerke vorerst nicht zu erteilen und die Pässe vorläufig einzuziehen, da die Paßinhaber stichhaltige Gründe über den Zweck ihrer Reisen in keinem Fall angeben konnten. Daß diese Maßnahme nicht unberechtigt war, beweist der Fall eines Juden Sebrak von Augsburg. Sebrak, der in nächster Zeit ins Ausland reisen wollte, erklärte vor einiger Zeit anderen Personen gegenüber, daß er Material gegen Deutschland gesammelt habe, sich solches Material mit Hilfe seiner Glaubensgenossen auch ferner beschaffen und diese ''Greuel-Nachrichten '' in der ausländischen Presse veröffentlichen lassen werde. Sebrak interessierte sich vor allem für die Lage der Schutzhaftgefangenen in Dachau. Die ihm bei diesen ''Erhebungen'' entstandenen Kosten wurden ihm von seinen Rassegenossen ersetzt. Sebrak befindet sich in Schutzhaft

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