Bericht aus Sandberg

Die Gendarmerie Sandberg berichtet für die erste Augusthälfte 1933:

Von einem Metzger aus Burkardroth, der am 9.8.33 in Langenleiten einen verkäuflichen Gemeindebullen erwerben wollte, wurde dahin Klage geführt, daß I. Brgmstr. Keßler in Langenleiten diesen Gemeindebullen an einen Juden verkauft habe. Der Metzger verlangte hierüber Aufklärung und meinte, es sei ein Gesetz da, wonach Gemeindeeigentum nicht an Juden verkauft werden dürfe. Von mir wurde erklärt, daß ein diesbezgl. Gesetz noch nicht bestehe. Nach einer diesbezgl. telef. Rücksprache mit dem Herrn Sonderkommissar beim Bezirksamte Neustadt wurde dem Metzger erklärt, daß ein solches Gesetz nicht bestehe, aber die Handlung des Bürgermeisters moralisch unzulässig sei.