Bericht aus München
Am 9. Januar 1939 erstattet der Regierungspräsident Oberbayern in seinem „Monatsbericht“:
Innenpolitisch hat sich die durch die Judenaktion vorübergehend gestörte Lage wieder beruhigt. Das Vorgehen gegen die Juden wird nur mehr wenig besprochen und dann zumeist in dem Sinne kritisiert, daß man dem Erfolg auch mit weniger drastischen Mitteln hätte erreichen können. Die Verordnungen zur planmäßigen Entjudung der deutschen Wirtschaft wurden mit Befriedigung aufgenommen. Die tägliche Erörterung der Judenfrage durch den Rundfunk vor Beginn der Nachrichten erweist sich hierbei als ein ausgezeichnetes Belehrungsmittel. Nur die von der Kirche beeinflußten Kreise gehen in der Judenfrage noch nicht mit.