Ankunft in Theresienstadt
Hilde Nathan beschrieb in ihren Erinnerungen die Ankunft in Theresienstadt:
„Als wir 20 Minuten über die Landstraße gezogen waren - wir sahen schon die Kirchturmspitze von Theresienstadt - wurden wir seitlich zu einem Hügel geführt. An der Mitte seines Abhangs öffnete sich ein mannshoher Spalt, der sich zu beiden Seiten verringerte und dann ganz auslief. Zu diesem Spalt und durch ihn hindurch wurden wir schräg herunter in ein schummeriges Gewölbe geführt. Das weite Gewölbe wurde nur durch ein paar Glühbirnen, die über einigen Tischen baumelten, und das Licht, das durch den Spalt hineindrang, spärlich beleuchtet. Es hieß, dass wir nun an den Tischen eingeschrieben würden, es ging dabei nach Buchstaben. Wir sollten uns inzwischen auf unserem Gepäck niederlassen, denn es würde bei den vielen Menschen eine längere Zeit nehmen, bis die Einzelnen an die Reihe kämen.“