Menü
Chronik und Quellen
1941
Dezember 1941

Bericht über die Deportation aus Köln nach Riga

Der lettische Jude Max Kaufmann beschrieb die Ankunft der Kölner Juden im Getto in Riga so:

„Der erste Transport war aus Köln. All die Unglücklichen besaßen noch elegantes Gepäck. Es war ihnen erlaubt worden, dieses mitzunehmen. In Riga wurde ihnen aber sofort erklärt, daß sie sich darum nicht mehr weiter zu bemühen brauchten, denn man würde es ihnen direkt ins Ghetto zustellen. Jedes Gepäckstück trug mit farbiger Schrift den Namen seines Besitzers, die Evakuierungsnummer und die Stadt, aus der es gekommen. [...] Die Koffer und Kisten, die nun von allen Eigentümern im Ghetto erwartet wurden, kamen niemals an, denn sie wurden direkt bei der Gestapo abgeliefert. Die Juden erreichten das Ghetto bereits am selben Nachmittag. Starker Frost herrschte, und wir kehrten gerade von unserer Arbeit zurück. Männer, Frauen und Kinder trafen ein. Ganz zusammengefallen, die Gesichter durch Tücher gegen die Kälte geschützt, in Kolonnen zu Fünferreihen, ohne Gepäck, höchstens noch mit einer Handtasche, hielten sie ihren Einzug. Man wies ihnen einen Teil des großen Ghettos zu. Die Wache, die sie begleitete, bestand aus Gestapoleuten mit dem Totenkopf.“

Baum wird geladen...