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Chronik und Quellen
1941
Oktober 1941

Zeitzeugenbericht über Deportation aus Köln

Dr. Herbert Lewin, verantwortlicher Arzt des Transports, beschreibt den Ablauf der Deportation nach Litzmannstadt:

„Am 20. oder 21. Oktober 1941 fuhr unser Transport mit 1000 Opfern aus Köln nach Lodz (Litzmannstadt). Die Teilnehmer wurden etwa eine Woche vorher benachrichtigt, ich wüsste schon zwei Wochen vor der Deportation Bescheid. Gepäck nahmen wir mit, so viel wir schleppen konnten, christliche Freunde halfen uns beim Tragen in die Sammelstelle im Messepalast. Jeder durfte 100 RM mitnehmen. Das Gepäck wurde uns aus Köln nachgeschickt, wir erhielten es in Lodz unangetastet. Auch die Lebensmittelrationen, die uns bis zum Jahresende zustanden, sandte man uns nach. Wir fuhren in Personenwagen und wurden von Sipo begleitet. Jüdischer Transportleiter war Oberlandesgerichtsrat Dr. Wolf, Transportarzt war ich. Mit uns fuhr auch der Beschneider Feldmann, der dann im Ghetto gern konsultiert wurde, weil er zum Unterschied von seinen einheimischen Kollegen gutes Besteck hatte. Am 22. Oktober kamen wir an.“

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