Ablieferung von Juwelen und Edelmetallen

Am 12. Juni 1939 verschickt die Fachgruppe Schmuckwarenindustrie der Wirtschaftsgruppe Metallwaren u.a. folgendes Schreiben an die städtischen Pfandleihanstalten:

Fachgruppe Schmuckwarenindustrie
mit Fachabteilung Füllhalterindustrie

Pforzheim, den 12. Juni 1939.

Betr. Ablieferung von Juwelen und Edelmetallen durch Juden;
         Erlass des Reichswirtschaftsministeriums vom 5.6.39 - Aktenzeichen III Jd 1/12491/39 -

Wir nehmen Bezug auf unseren Einschreibbrief vom 29. April d. J., mit welchem wir Ihnen mitteilten, dass unsere Fachgruppe Anspruch auf anteilmässige Zuweisung an den freiveräusserbaren Juwelen und sonstigen in Betracht kommenden Schmuckgegenständen hat. Dieser Tage gelangten wir nun in den Besitz des Schnellbriefes des Reichswirtschaftsministeriums vom 5. Juni d. J. - Aktenzeichen III Jd 1/12491/39 - bezüglich obiger Angelegenheit. Wir möchten nicht versäumen, besonders auf diesen Erlass hinzuweisen, wonach uns ⅓ der freiveräusserbaren Juwelen und sonstigen in Betracht kommenden Schmuckgegenständen zusteht. Auszugsweise Abschrift dieses Erlasses fügen wir in der Anlage bei.

Bei dieser Gelegenheit setzen wir Sie erneut davon in Kenntnis, dass wir auf die Zuteilung der uns zustehenden Quote in vollem Umfange Anspruch erheben. Soweit uns über die anfallenden Juwelen bezw. den auf uns entfallenden Anteil noch keine näheren Angaben gemacht wurden, bitten wir um umgehende Unterrichtung, damit wir den Gegenwert anweisen und entsprechende Versandanweisungen erteilen können. Die Entsendung von Vertretern zu den Versteigerungsterminen wird von uns nur in Erwägung gezogen, wenn es sich um namhafte Posten handelt. Aus gegebener

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Veranlassung weisen wir noch darauf hin, dass unsere Mitgliedsfirmen beim Verkauf der umgearbeiteten Waren an die Preisstopverordnung gebunden sind, weshalb die Preise für die angekauften Juwelen sich in vertretbarer Höhe halten müssen gegenüber den von den Leihanstalten bezahlten Preise.