Verhalten von Juden kritisiert
Ein V-Mann des SD beschwert sich am 24. November 1939 über das Verhalten der Berliner Juden:
In weitesten Kreisen der Bevölkerung wird in steigendem Maße über das immer unerträglicher werdende freche Auftreten der Juden in Berlin geklagt. Sei es auf dem Markt, beim Bäcker, Händler usw., überall treten die Juden wieder ziemlich selbstbewußt auf und fangen häufig in ziemlich arroganter Weise an, ungehörige Bemerkungen über das Markensystem, die Lebensverhältnisse usw. zu machen. Stellenweise, z. B. in der Gegend um den Kurfürstendamm, kann man direkt von einer bewußten Miesmacherei sprechen. In folgenden Fällen ist es mir möglich gewesen, Namen festzustellen:
Wwe. Leonhard Brasch, Bln.-Charlottenburg, Clausewitzstraße 4 (Besitzerin eines Hauses Lehrterstraße 39), bewohnt allein eine 9-Zimmer-Wohnung, 2 Söhne nach England emigriert. Nach Berichten soll die Frau noch ziemlich alles an Lebensmitteln bekommen, wobei ihr die Ware direkt ins Haus geschickt wird. Sie soll große Vorräte auch zu Hause besitzen, gibt viele Trinkgelder usw.
Im Hause Berlin-Charlottenburg, Schlüterstraße 43 (Schlüter-Haus), wohnen noch sehr viele Juden, und zwar haben sie die teuersten Wohnungen inne. Der Hauswart Schröder wird als typischer Judenknecht bezeichnet, der von den Juden dauernd Trinkgelder bekommt und gegenüber den arischen Mietern immer die Juden in Schutz nimmt. Bei dem letzten Fliegeralarm hat er es sogar fertiggebracht, Arier und Juden in einem Luftschutzraum unterzubringen; hierbei haben sich die Juden, die in der Mehrzahl waren, frech und herausfordernd benommen und unter allgemeinem Gelächter Witze über den Führer gemacht. Die Volksgenossin, die mir das berichtete, ist die Frau eines SA-Sturmführers, der z. Zt. an der Westfront steht. Sie traute sich nicht, etwas zu sagen, da sie die judenfreundliche Einstellung des Hauswartes kannte, und hat aus Protest den Luftschutzraum verlassen. Sie kann nötigenfalls als Zeugin benannt werden.
Es ist unbedingt erforderlich, daß etwas gegen die Juden geschieht, da sie heute schon wieder bewußt als Miesmacher auftreten, Gerüchtezentralen bilden und das Volk beeinflussen.