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Chronik und Quellen
1943
Juli 1943

Abschiebung aller Juden

Am 15. Juli 1943 verschickt das Rassenpolitische Amt des NSDAP-Gaus Köln-Aachen folgendes Rundschreiben:

NSDAP Gau Köln-Aachen                                     Köln, den 15. Juli 1943
Rassenpolitisches Amt                                        

Vertraulich!

Rundschreiben

Der Gauleiter teilt mir heute mit, dass er in seiner letzten Besprechung in Berlin erreichte, dass ab sofort alle noch in unserm Gaugebiet befindlichen Volljuden einschliesslich der in priviligierter Ehe lebenden Volljuden abgeschoben werden. Sie werden teils nach Theresienstadt verschoben, teils vorläufig nach Berlin geleitet, um dort in jüdische Haushaltungen eingewiesen zu werden. Es besteht die Möglichkeit, dass der deutschblütige Teil sich weigert, sich von seinem jüdischen Ehepartner zu trennen; es liegt in Händen der Staatspolizei, in solchen Fällen eine Entscheidung zu treffen, sodass ggf. auch der deutschblütige Teil mit abgeschoben wird. Die Staatspolizei hat bereits entsprechende Abweisung. Ich bitte daher alle Kreisbeauftragten in Verbindung mit den Ortsgruppenleitern die Staatspolizei durch Benennung der noch vorhandenen Juden bezw. priviligierten Ehen zu unterstützen. Besonders für Köln und die angrenzenden Gebiete, in denen in letzter Zeit Umquartierungen vorgenommen wurden, wird über den Verbleib zahlreicher Juden bezw. deren Familien besondere Nachprüfung notwendig sein.

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