Deportation nach Theresienstadt
Am 22. Juli 1942 teilt die Gestapo Köln den Landräten ihres Bezirks Folgendes mit:
Geheime Staatspolizei Köln, den 22. Juli 1942.
Staatspolizeistelle Köln
IV B 4 - 22/42 g.
Betrifft: Evakuierung von Juden nach Theresienstadt.
Die in der beigefügten Liste aufgeführten Juden werden am 27.7.1942 nach Theresienstadt evakuiert. Es wird gebeten, diese Juden durch die Ortspolizeibehörden am 27.7.1942, in der Zeit von 8-11.00 Uhr nach Köln, Westhalle der Messehalle, transportieren zu lassen. Durch die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, Bezirksstelle Rheinland in Köln, sind die in der anliegenden Liste aufgeführten Juden bereits über die bevorstehende Evakuierung sowie über die Mitnahme von Koffern, Bettzeug, Geld pp. unterrichtet worden, ohne dass ihnen etwas über den Ort und die Zeit ihrer Gestellung mitgeteilt worden ist.
Es wird gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass die infrage kommenden Juden vollzählig und pünktlich in der Messehalle eintreffen, damit keine Verzögerung in der Durchführung des Evakuierungstransports eintritt.
Sollten im dortigen Bezirk noch Juden wohnhaft sein, welche nicht:
a) in deutsch jüdischer Mischehe leben,
b) eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen,
(ausgenommen Staatenlose, Luxemburgische, Polnische)
wird gebeten, diese mit ihren Familienangehörigen ebenfalls zu dem oben angegebenen Zeitpunkt nach Köln überführen und bei Ankunft in der Messehalle gesondert melden zu lassen. Kranke Juden sind unter allen Umständen zum Gestellungsort zu transportieren.