Deportation „nach dem Osten“
Am 14. Juli 1942 teilt die Gestapo Köln den Landräten ihres Bezirks Folgendes mit:
Geheime Staatspolizei Köln, den 14. Juli 1942.
Staatspolizeistelle Köln
IV B 4 - 21/42 g
Betrifft: Evakuierung von Juden nach dem Osten.
Die in der beigefügten Liste aufgeführten Juden werden am 20.7.42 nach dem Osten evakuiert. Es wird gebeten, diese Juden durch die Ortspolizeibehörden am 19.7.42, in der Zeit von 10.00-15.00 Uhr, nach Köln, Westhalle der Messehalle, transportieren zu lassen. Durch die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, Bezirksstelle Köln, sind die in der anliegenden Liste aufgeführten Juden bereits von der bevorstehenden Evakuierung sowie über die Mitnahme von Koffern, Bettzeug, Geld pp. unterrichtet worden, ohne dass ihnen etwas über den Ort und die Zeit ihrer Gestellung mitgeteilt worden ist.
Es wird gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass die infrage kommenden Juden vollzählig und pünktlich in der Messehalle in Köln eintreffen, damit keine Verzögerungen in der Durchführung des Evakuierungstransportes eintreten.
Sollten im dortigen Bezirk noch Juden unter 65 Jahre wohnhaft sein, die in der anliegenden Liste nicht aufgeführt und nicht Inhaber des Verwundetenabzeichens, des EK. I oder anderer hoher Tapferkeitsauszeichnungen sowie schwerkriegsbeschädigt sein, wird gebeten, diese mit ihren Familien-
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angehörigen ebenfalls zu dem oben angegebenen Zeitpunkt nach Köln zu überführen und bei Ankunft in der Messehalle gesondert zu melden. Hierbei ist zu beachten, dass in deutsch-jüdischen Mischehen lebende Juden von der Evakuierung ausgenommen sind.