Angst vor „Judenhaus“
Luise Solmitz aus Hamburg fürchtet am 5. und 6. Dezember 1938 die Ghettoisierung und die Enteignung ihres Hauses. Hierzu notiert sie in ihr Tagebuch:
5.12.38: Berlin hat schon Bannstraßen für Juden; Straßen auch, in die zu ziehen ihnen dringend geraten wird.
6.12.38: Da steht der erbarmungslose Tag, der uns unsere Heimat nimmt, unser Haus. Juden ist Grundeigentum verboten. Hätte mir Fr. das Haus rechtzeitig überschrieben.
Wir entwarfen sofort eine Bitte auf Überschreibung an mich ... Er hatte unsere Vernichtung in der Stadt gelesen, es mir selbst sagen wollen. Da las ich es in der Abendzeitung, er war oben, allein ... Ich zu ihm hinauf - nun ist unser Haus fort.