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Chronik und Quellen
1939
September 1939

Maßnahmen gegen Juden

Das Geheime Staatspolizeiamt weist seine Dienststellen am 6. September 1939 an, Ausschreitungen gegen Juden zu unterbinden, und kündigt antijüdische Maßnahmen an:

Betr.: Maßnahmen gegen die Juden.

Vorg.: Ohne.

Wie aus Berichten verschiedener Stapostellen hervorgeht, sind die Juden in den letzten Tagen wieder mehr als bisher im öffentlichen Leben hervorgetreten und haben in mehreren Fällen ein provozierendes Verhalten an den Tag gelegt.

Ich weise daraufhin, daß jegliche Ausschreitungen gegen die Juden unter allen Umständen aus naheliegenden Gründen unterbleiben müssen, und ersuche, zu diesem Zweck sofort mit den zuständigen Parteidienststellen in Verbindung zu treten. Wegen allgemeiner gegen die Juden zu ergreifenden Maßnahmen schweben z.Zt. bei den beteiligten Ministerien Verhandlungen. Insbesondere ist in kurzem mit einer allgemeinen Regelung des Arbeitseinsatzes aller arbeitsfähigen Juden zu rechnen. Des weiteren schweben Erörterungen über die Versorgung der Juden mit Lebensmitteln, über das sonstige Auftreten der Juden in der Öffentlichkeit und dergleichen mehr. Sobald diese Fragen grundsätzlich geregelt sind, werde ich weitere Weisungen folgen lassen.

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