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Chronik und Quellen
1938
September 1938

Der SD berichtet

Der Sicherheitsdienst der SS schlägt am 22. September 1938 vor, Umschulungslager für Juden im Kriegsfall in Arbeitslager umzuwandeln:

Betr.: Jüdische Umschulungslager.
Vorg.: ohne.

1. Vermerk:

Im gesamten Reichsgebiet bestehen z.Zt. die in der Anlage aufgeführten 29 jüdischen Umschulungslager,3 die ein durchschnittliches Fassungsvermögen von 40-50 Insassen haben.

Da im A-Falle4 die in Deutschland ansässigen Juden für ihre Hilfsbedürftigen, für die Angehörigen von den in Schutzhaft genommenen Juden usw. selbst aufkommen sollen, erscheint es angebracht, die genannten jüdischen Umschulungslager zu Arbeitslagern auszubauen, in denen diese Personen zu einem Teil untergebracht werden können. Sie würden dort praktische Arbeit zu leisten haben und für ihre eigene Verpflegung sorgen müssen. Zur Überwachung müssen, ähnlich wie bei den Konzentrationslagern, diesen Arbeitslagern SS-Wachen zugeteilt werden, die für einen geregelten Ablauf der Arbeit und für Ruhe und Ordnung verantwortlich sind.

1 Anlage
2. Zur Mitzeichnung vorgelegt
a)II B 45
b) SS-Standartenführer Müller6
c) Dr. Best
3. SS-Gruppenführer Heydrich vorgelegt m.d.B. um Entscheidung, ob der Chef der Konzentrationslager, SS-Gruppenführer Eicke, entsprechend unterrichtet werden soll.
4. Wvlg. bei II112.

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