Reichsfinanzminister plant weitere Dirkriminierungsmaßnahmen
Der Reichsfinanzminister plant am 6. April 1938 weitere Maßnahmen zur steuerlichen Diskriminierung der Juden:
Betrifft: Behandlung von Judenangelegenheiten
Herr Min. beabsichtigt, in einem Schreiben an den Reichswirtschaftsminister (oder Reichsinnenminister) diesen zu bitten, zu einer Chefbesprechung über eine planmäßige konsequente Judenpolitik einzuladen. In dem Schreiben will Herr Min die einzelnen Punkte hervorheben, die dabei vom Standpunkt seines Ressorts zu besprechen wären (z.B. Reichsfluchtsteuer, keine Ermäßigung für jüdische Kinder bei der Einkommensteuer, Ausdehnung dieser Maßnahme auf die Bürgersteuer, Vermögensteuer und Erbschaftsteuer, Erhebung eines besonderen Judensteuerzuschlags, Nichtanwendbarkeit der Grundsteuerbilligkeitsmaßnahmen auf jüdischen Grundbesitz, Nichtanwendbarkeit irgendwelcher anderer Billigkeitsmaßnahmen auf jüdische Gewerbebetriebe und auf Juden persönlich).
Herr Min hat dabei hervorgehoben, daß ähnliche Fragen auch in anderen Abteilungen entstanden sind, z.B. in der Abteilung V.
Für den Entwurf des von Herrn Min gewünschten Schreibens bitte ich, mir mitzuteilen, ob Sie weiteres derartiges Material haben und gegebenenfalls welches.