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Chronik und Quellen
1941
Oktober 1941

Geheimerlass über Transportbegleitung

Am 23. Oktober 1941 fand in Berlin ein Treffen mit Adolf Eichmann statt, denn mit „Führerbefehl“ überschriebenes Protokoll offenbar verschollen ist. Die gleichen Daten nennt auch ein auf dessen Grundlage am 24. Oktober 1941 entstandener, in etwa hundert Exemplaren vervielfältigte Geheimerlass des Chefs der Ordnungspolizei Kurt Daluege über die Transportbegleitung durch die „grüne“ Polizei bei den bevorstehenden Deportationen nach Riga und Minsk:

„1.) In der Zeit vom 1. November - 4. Dezember 1941 werden durch die Sicherheitspolizei aus dem Altreich, der Ostmark und dem Protektorat Böhmen und Mähren 50000 Juden nach dem Osten in die Gegend um Riga und um Minsk abgeschoben. Die Aussiedlungen erfolgen in Transportzügen der Reichsbahn zu je 1000 Personen. Die Transportzüge werden in Berlin, Hamburg, Hannover, Dortmund, Münster, Düsseldorf, Köln, Frankfurt/M., Kassel, Stuttgart, Nürnberg, München, Wien, Breslau, Prag und Brünn zusammengestellt.

2.) Auf Grund der Vereinbarungen mit dem Chef der Sicherheitspolizei und des SD übernimmt die Ordnungspolizei die Bewachung der Transportzüge durch Gestellung von Begleitkommandos in Stärke2 von je 1/12. Einzelheiten sind mit den zuständigen Dienststellen des SD. zu besprechen. Die Aufgabe der Begleitkommandos ist nach der ordnungsmäßigen Übergabe der Transporte an die zuständigen Stellen der Sicherheitspolizei des Bestimmungsortes erledigt. Sie kehren dann unverzüglich zu ihren Heimatdienststellen zurück.“

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