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Chronik und Quellen
1935
Oktober 1935

Die Gestapo Trier berichtet

Die Gestapo Trier berichtete über den Monat Oktober 1935:

„In dem Verhalten der Juden ist zum Vormonat eine Änderung nicht eingetreten. In ihrem ganzen Auftreten und ihrer geschäftlichen Aktivität ist eine starke Zurückhaltung festzustellen. Sie merken, dass sie ständig an Boden verlieren. Die Auswirkungen der gegen das Judentum erlassenen Gesetze machen sich neuerdings in Geschäfts- und Grundstücksverkäufen an deutsche Besitzer bemerkbar. Ist der Verkauf getätigt, ziehen sie meist nach dem Auslande ab. Die Nachfrage nach Auslandspässen ist daher nach wie vor gross.

Die gewaltsamen Ausschreitungen gegen die Juden bezw. jüdisches Eigentum haben im Berichtsmonat nachgelassen. Soweit sie noch vorkamen, handelt es sich lediglich um das Einwerfen einiger Fensterscheiben bezw. Beschmieren der Häuser mit Ölfarbe. Soweit sich die Täter ermitteln liessen, wurden entsprechende Verfahren gegen sie eingeleitet.

Die Märkte (besonders die Viehmärkte) sind nach wie vor von jüdischen Händlern gut besucht, die hier unbehelligt ihre Geschäfte tätigen.“

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