Die Gestapo Trier berichtet
Die Gestapo Trier berichtete über den Monat Juli 1935:
„Es ist wohl auf Grund der Berliner Vorfälle allgemein eine Zurückhaltung der Juden festzustellen. Verschiedentlich ist besonders von Seiten jüngerer Juden die Auswanderung nach Palästina erwogen worden. Bedauerlich ist, dass der Jude nach wie vor erheblichen Einfluss im Viehhandel auf dem flachen Lande ausübt, während die jüdischen Geschäfte doch mehr und mehr vom kaufenden Publikum gemieden werden.
Weiter ist es im Berichtsmonat im hiesigen Bezirk wiederholt vorgekommen, dass Gemeindebeschlüsse gefasst und veröffentlicht worden sind, wonach Juden in den betreffenden Gemeinden nicht mehr zureisen dürfen. Eine Reihe von Juden nebst ihren artvergessenen Mädchen musste wegen Rassenschändung in Schutzhaft genommen werden.“