Die Gestapo Trier berichtet
Die Gestapo Trier berichtete über den Monat März 1935:
„Die Juden halten sich nach wie vor politisch völlig ruhig. Die öffentliche Versammlungstätigkeit der jüdischen Verbände war gering. Dagegen wurden regelmässig in kleinen Rahmen gehaltene Vorträge, Lehr- und Diskussionsabende innerhalb der einzelnen Vereine und Gruppen abgehalten. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, das jüdische Selbstbewusstsein und Zusammenarbeiten zu stärken. Die Gegnerschaft der beiden massgebenden Gruppen der Zionisten und des Zentralvereins ist unverkennbar. Die wirtschaftliche Aktivität der Juden nimmt immer mehr zu. Die städtische Bevölkerung neigt mehr oder weniger dazu, immer noch in jüdischen Geschäftshäusern zu kaufen. Dieses ist wohl dadurch zu erklären, dass die Kaufhäuser meistens verhältnismässig gute Waren für billiges Geld anbieten. Ganz besonders macht sich der jüdische Handel auf dem Lande breit.
Jüdische Viehhändler tätigen ihre Aufkäufe bei Parteigenossen, bereisen aber auch die Landbezirke und bieten dort ihre Waren an.“