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Chronik und Quellen
1942
Juli 1942

Schnellbrief des Auswärtigen Amts (Luther) an das RSHA (Eichmann)

Das Auswärtige Amt bittet Eichmann am 29. Juli 1942, zuerst staatenlose Juden aus dem besetzten Frankreich, den Niederlanden und Belgien nach Auschwitz zu deportieren:

Gegen die geplante Verschickung der angegebenen Anzahl von Juden aus dem besetzten französischen Gebiet, aus den Niederlanden und aus Belgien zum Arbeitseinsatz in das Lager Auschwitz bestehen grundsätzlich keine Bedenken des Auswärtigen Amtes. Im Hinblick auf die psychologischen Rückwirkungen darf ich aber bitten, zunächst die staatenlosen Juden zu verschicken, um dadurch schon in weitgehendem Maße das Kontingent der in die Westgebiete zugewanderten fremdländischen Juden zu erfassen, das in den Niederlanden allein gegen 25.000 Juden beträgt. Aus dem gleichen Grunde will, soweit hier bekannt, die Militärverwaltung in Brüssel zunächst nur polnische, tschechische russische und sonstige Juden auswählen.

Juden ungarischer und rumänischer Staatsangehörigkeit können in die Verschick miteinbezogen werden; es wird jedoch gebeten, in jedem Falle für eine gesondert Sicherstellung der Vermögenswerte Sorge zu tragen.

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