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Chronik und Quellen
1935
September 1935

Rundschreiben der Deutschen Reichsbahngesellschaft an die Reichsbahndirektionen

Die Deutsche Reichsbahn fordert ihre Dienststellen am 7. September 1935 auf, gegen das Anbringen antijüdischer Schilder auf Reichsbahngelände vorzugehen:

Abschrift zur Kenntnis und Beachtung. Danach sind Schilder mit der Aufschrift „Juden unerwünscht“ oder ähnlichen Inhalts, die sich gegen die Benutzung öffentlicher Verkehrseinrichtungen durch Juden richten, auf Reichsbahngebiet nicht zuzulassen. Soweit Dienststellen der NSDAP die Anbringung solcher Schilder fordern und bei Nichtbeachtung der Aufforderung Maßnahmen androhen, ersuchen wir, bei dem zuständigen Gauleiter der NSDAP unter Hinweis auf die gesetzliche Beförderungspflicht der Reichsbahn und den vorstehenden Erlass des Herrn Reichs- und Preussischen Verkehrsministers darauf hinzuwirken, dass diese Aufforderungen zurückgenommen werden, und dass jede Benachteiligung der bei der Bedienung das Reiseverkehrs tätigen Personen unterbleibt.

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