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Chronik und Quellen
1933
September 1933

Rundschreiben des „Stellvertreters des Führers“ (Stabsleiter Bormann) an alle NSDAP-Gauleitungen

Martin Bormann fordert von den Gauleitern am 12. September 1933 einen Stopp lokaler antijüdischer Maßnahmen:

Dem Stellvertreter des Führers wurde mitgeteilt, dass im Bereich verschiedener Gaue besondere Massnahmen gegen die Juden ergriffen worden sind. So ist in manchen Gauen Juden allgemein der Besuch von Bädern, teilweise das Betreten von Ortschaften, das Betreten von Märkten usw. verboten. Ausserdem sind sonstige Zwangsmassnahmen getroffen worden.

Was bisher im Abwehrkampf gegen jüdische Übergriffe erreicht wurde, ist mehr, als im Hinblick auf die allgemeine Lage erhofft werden konnte. Weitere Massnahmen gegen das Judentum über die bisherigen hinaus, sind aus aussenpolitischen Gründen unbedingt zu unterlassen und die in Absatz 1 angeführten Massnahmen sind aus gleichen Gründen nach Möglichkeit abzubauen.

Ferner dürfen in Zukunft Veröffentlichungen von Massnahmen gegen das Judentum nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Reichsleitung vorgenommen werden. Ich darf bitten, das Vorstehende unbedingt zu beachten.

Heil!

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