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Chronik und Quellen
1934
September 1934

Die Gestapo Aachen berichtet

Die Gestapo Aachen berichtete über den Monat September 1934:

„Die Juden verhalten sich auch weiterhin ziemlich zurückhaltend. Im übrigen ist die Feststellung getroffen worden, dass sie es verstehen, trotz aller Boykottmassnahmen der letzten Vergangenheit geschäftlich wieder hochzukommen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Stroh für die Schlafstellen der politischen Leiter auf dem Parteitag in Nürnberg von dem Juden Siegfried Hirsch in Aachen stammt, der es seinerseits wieder von der jüdischen Firma Strauss in Erkelenz bezogen hat. Vermittelnde Stelle war die Firma Max Seifert, Nürnberg, die von dem dortigen städtischen Wohlfahrtsamt mit der Lieferung des Strohes beauftragt war.“

Emigranten

Wie in Erfahrung gebracht wurde, beabsichtigt die niederländische Regierung, mit einem jüdischen Ausschuß ein Lager für die aus Deutschland geflüchteten Juden, die erwerbslos sind, im ''Wieringer Meer'' einzurichten, um sie nach und nach einer geregelten Arbeit zuzuführen. Vorerst sollen etwa 250 300 geflüchtete Juden, die durch ihre Flucht aus Deutschland die Staatsangehörigkeit verloren haben und jetzt staatenlos sind, in das Lager aufgenommen werden. Gleichzeitig mit diesen Maßnahmen sollen die Grenzstellen angewiesen werden, alle nicht seßhaften Juden in Zukunft am Grenzübertritt nach Deutschland und Belgien zu verhindern.

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