Zulassung jüdischer Mischlinge zum Schulbesuch

Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung bestimmt am 2. Juli 1942 per Erlass (E II e 1597):

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Im Anschluß an meinen Erlaß vom 2. Juli 1937 über die Auswirkungen des Reichsbürgergesetzes auf das Schulwesen (MBIWEV. S. 346) bestimme Ich im Einvernehmen mit dem Leiter der Partei - Kanzlei und dem Reichsminister des Innern:

1. Jüdische Mischlinge ersten Grades sind in die Hauptschulen, Mittelschulen und Höheren Schulen künftig nicht mehr aufzunehmen. Eine Aufnahme In Berufsfach- und Fachschulen ist nur ausnahmsweise mit meiner Genehmigung zulässig. Dem Antrage auf Erteilung der Genehmigung ist eine politische Beurteilung durch den zuständigen Gauleiter beizufügen.

2. Die Aufnahme jüdischer Mischlinge zweiten Grades In die genannten Schulen ist zulässig, solern die Raumverhältnisse eine Aufnahme ohne Benachteiligung von Schülern und Schülerinnen deutschen oder artverwandten Blutes gestatten.

3. Jüdische Mischlinge ersten Grades, die sich in der 7. Klasse der Höheren Schule befinden, können bis zur Ablegung der Reifeprüfung auf der Höheren Schule verbleiben. Die Vorschriften über die Erteilung eines Abgangszeugnisses mit Reifevermerk sind im gegebenen Falle anzuwenden.

4. Jüdische Mischlinge ersten Grades, die sich in der 5. oder 6. Klasse einer Mittel-oder Höheren Schule befinden, haben mit dem Schluß des Schuljahres, In dem sie das Abschlußzeugnis der Mittelschule erhalten oder In die Klasse 7 der Höheren Schule versetzt werden, die Schule zu verlassen.

5. Jüdische Mischlinge ersten Grades, die sich In den Klassen 1-4 einer Mittel- oder Höheren Schule oder der entsprechenden Klasse einer Hauptschule befinden, haben die Schule mit dem Zeitpunkt der Beendigung Ihrer Volkschulpflicht zu verlassen.

6. Jüdischen Mischlingen ersten Grades, die sich zur Zelt noch auf einer Berufsfach-oder Fachschule befinden, ist die Möglichkeit des Abschlusses der von ihnen begonnenen Ausbildung zu gewähren."