Verordnung des Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung zur Entbindung jüdischer Schüler vom Schulunterricht an Sonnabenden vom 17. Juni 1933
Vereinzelte Fälle geben mir Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Bestimmungen der Erlasse vom 6. Mai 1859 - U 9333 - (Zentrbl. S. 523), vom 4. April 1868
- U 5813 -(Zentrbl. S. 333), vom 30. Januar 1869 - U 34905 - (Zentrbl. S. 145), vom 5. April 1884 - U III a 12676 - (Zentrbl. S. 346) und vom 18, Januar 1894
- U III D 16 -(Zentrbl. S. 300) noch In Geltung sind und demgemäß jüdischen Eltern, welche aus religiösen Motiven Ihren Sohn (Tochter) am Sonnabend ganz oder für die Stunde des Gottesdienstes vom Schulbesuche entbunden zu sehen wünschen, die gebührende Berücksichtigung nicht versagt werden kann und auch jüdische Schüler (Schülerinnen) auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern vom Schreiben und Zeichnen zu befreien sind. Für die aus derartigen Versäumnissen den betreffenden Schülern (Schülerinnen) etwa entstehenden Folgen übernimmt die Schule keine Verantwortung.
Berlin, den 17. Juni 1933.
Der Minister für Wissenschaft, Kunst u. Volksbildung.
U II G 1323