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KLV-Lagertagebuch Helmut Cilker (2.10.1943 - 3.7.1945)

Das Tagebuch stammt von dem Kölner Helmut Cilker. Es wurde dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln über die Tochter von dessen Freund ??? zur Verfügung gestellt. Im NSDOK ist es unter N ??? archiviert.

Vom:   2. 19. 43 – 15. 11. 43 KLV – Lager Weißwasser (O. L) HJ Heim

Vom: 16. 11. 43 – 13. 1. 44   KLV – Lager Silintal D. J. H.

Vom: 14. 1. 44 – 25. 2. 44   Segelflug – Üst Költschen in Goglau

Vom: 26. 2. 44 – 7. 5. 44   KLV – Lager Königshain Schloß Königshain

Vom:   8. 5. 44 - 2. 10. 44 KLV – Lager „Bismarckbaude“ in Falkenburg

                                                                     (Eulengebirge)

Vom:   3. 10. 44 – 22. 1. 45 KLV – Lager Heidersdorf „Jugendheim“

Vom: 23. 1. 45 – 27. 1. 45 KLV Lager „Schlössel“ Wölfelsdorf Krs. Habelschwerdt

Vom:   6. 2. 45 -                   KLV – Lager „HJ – Heim“ Weischlitz Krs. Plauen i.V.

 

[Abb.] Postkarte Köln am Rhein

Donnerstag: 30.9.43.

Nachmittags 1305 fuhr unser Zug im Deutzer Bahnhof ab. Dann ging es über: Koblenz, Niederlahnstein, Limburg, Gießen, Marburg, Freya.

[Abb.] Foto: KLV-Lager Weisswasser (Vorderseite)

Freitag: 1.10.1943

2443 Ankunft in Weimar. Dann über Leipzig, Wurzen, Coswig Arnsdorf, Bautzen, Görlitz. Dort stiegen wir um und fuhren in Richtung Cottbus weiter.

1635 Ankunft in Weißwasser. Das Gepäck wurde verladen in einem Lastwagen. Dann marschierten wir ins H.J.-Heim. Nach dem Erreichen wurden die Stuben verteilt. Um 2000 war Zapfenstreich.

 

Samstag: 2.10.43

900 Wecken u. Waschen
1000 Frühstück
1030-1200 Auspacken u. Spindeinteilung
1230 Mittagessen
1300-1530 Bettruhe
1545 Kaffe anschl. Freizeit
1930 Abendessen
2030 Waschen
2130 Zapfenstreich

Heute Morgen war der Kaffe erstklassig. Ich lag mit: Langen, Esser, Kohl, Giesenkircher, Gröning, Könen, Schwan, Schwarz Klingebiel, Dahm, Mermagen, Schuhmacher auf einer Stube. Vor jeder Malzeit und Dienstangelegenheit ließ der „LMF“ durch die beiden Unterführer Hohlhorst und Jumpertz /Aachener) antreten. Die Lagermannschaft bestand aus 98 Mann. Am Nachmittag ging ich mit Dahm ins Bruchgelände, denn wir befanden uns hier in einem Braunkohlengebiet.

Sonntag: 3.10.43

Morgens ging ich mit 8 Kameraden in die Kirche. Von 1000 – 1200 war Schreibstunde. Am Nachmittag wurden die Lautsprecher nachgesehen und teilweise ausgebessert. Nach dem Kaffe ging ich mit Dahm, Schwarz und Klingebiel in den Wald. Wir kamen an verödeten Braunkohlenbrüche vorbei. Beim überschreiten eines Baches trat Klingebiel daneben und sank mit einem Bein im Moor ein. Dann ging es lustig ins Lager zurück. Nach dem Abendessen wurde gebraust.

Montag: 4.10.43

Nach dem Frühstück pfiff der FVD „Raustreten zum Unterricht. Die Klassen waren gut eingerichtet. Nun bekamen wir in der großen Pause das 2. Frühstück. Bis um 1230 hatten wir geregelten Unterricht. Nachmittags hatten wir Silentium. (von 1730 – 1930)

Von 1930 – 2000 war Singen.

 

Dienstag: 5.10.43

Von jetzt ab ist das Wecken auf 730 verlegt worden. Nach dem Mittagessen war wieder Bettruhe. Von 1730-1930 war Silentium unter Aufsicht der Lagerlehrer (Sendker und Welter)

Einige von uns verschwanden aus den Fenster und machten Einkäufe. Abends wurde auf unserer Stube Rummel veranstaltet.

Mittwoch: 6.10.43

Heute war kein Silentium. Abends war von 1800-1900 Heimatabend. Nachts 2345 gingen wir zu 6 Mann Äpfel „klauen“. Wir mußten uns an unserem Fenster herunterlassen. Aber durch leise Geräusche und Knacken im Nachbargarten wurde die Angelegenheit aufgegeben und wir schlichen um 015 wieder ins Lager zurück.

Foto: Blick auf die Feierhalle.

Donnerstag: 7.10.43

Für den Nachmittag war ein Geländespiel vorgeschlagen. Um 1500 marschierten wir aus. Das Spiel fand im Bruchgelände statt. Ich verdrückte mich aber mit Dahm. Wir schlichen durch den „Urwald von Weißwasser“.

Im Waldhotel am Braunsteig kehrten wir ein. Dann liehen wir uns einen Kahn aus und kreuzten den Braunsteich. Wir fuhren ins Moor hinein und „verewigten“ uns dort. Um 1900 kamen wir glücklich im Lager an.

Foto: Partie am Braunsteich

 

Freitag: 8.10.43.

Am Nachmittag holte ich Geld von der Post ab. Anschl. fuhr ich mit Dahm auf dem B-teich.

Samstag: 9.10.43   nichts Besonderes.

Sonntag: 10.10.43

Morgens ging ich mit den anderen Kameraden in die Kirche. Dann lernte ich mit Dahm Schach spielen. Nach dem Essen bin ich mit Dahm und Giesenkirchen ins Kino gegangen. Dort sahen wir: „Frauen sind keine Engel“.

Montag: 11.10.43

Nachmittags stellten wir eine Schachmeisterschaft auf. Dieses wurde in eine Liste eingetragen. Ich brachte es mit Langen auf „Patt“

Dienstag: 18.10.43.   nichts Besonderes.

Mittwoch: 13.10.43.

Am Morgen machte unsere ganze Klasse eine Unterrichtswanderung im Sinne der Naturkunde. Wir fanden allerhand Pilzarten vor.

Donnerstag: 14.10.43   nichts Besonderes

Freitag: 15.10.43

Am Morgen suchte das ganze Lager Pilze für die Küche. Wir hatten reiche Ernte.

Am Nachmittag wurde von der Kl. 4 u. 3 das H.JL u. DJL angefangen. Ich verdrückte mich aber mit Mermagen, Schuhmacher, Könen und Dahm und machte in der Stadt Einkäufe.

Samstag: 16.10.43

Am Morgen gingen wir zum Wiegen. Ich wog 49.8 kg. Nachmittags marschierten wir ins Gelände. Um 2305 brachen: Mermagen, Esser, Schuhmacher, Könen, Kirstein, Loose und Hebebrandt aus. Aber sie wurden durch einen dummen Zufall geschnapt und am anderen Morgen 830 wieder ins Lager eingeliefert.

Sonntag: 17.10.43

Morgens ging ich mit anderen Kameraden in die Kirche. Danach war ein Ausmarsch ins Gelände. Morgenfeier.

7.10-20.10 war Nachtwache eingesetzt.

 

Montag: 18.10.43

Nachmittags ging ich mit Klingebiel und Giesenkirchen im Bruchgelände spazieren. Wir kamen zu spät zum Kaffe.

Foto: Bruchgelände v. Weisswasser.

Dienstag: 19.10.43

Nachmittags durfte das ganze Lager spazieren gehen. Wir liehen uns einen Kahn aus und „paddelten“ auf dem Braunsteich herum.

Mittwoch: 20.10.43.

Während die anderen einen Marsch nach Muskau machten, ließ ich mir mit: Dahm, Mermagen, Schuhmacher, und Könen die Haare schneiden.

Donnerstag: .21.10.43.

Nachmittags „gondelten“ wir wieder im Bruchgelände herum.. Von nun an ist schon 2030 Zapfenstreich.

Freitag: 22.10.43.

Am Nachmittag suchte ich mit Dahm im Gelände um ein geeignetes Lager für ein Geländespiel zu suchen. Wir fanden einen Fuchsbau. Diesen merkten wir uns und zogen ins Lager zurück.

Samstag: 23.10.43

Nachmittags fand auf dem Sportplatz ein Fußballspiel gegen die HJ von Weißwasser statt. Torkipper Golzheim verstauchte sich den Fuß und so mußte Meuser einspringen. Am Abend war noch einen große Verhauerei gegen die PJ in Weißwasser.

Zeichnung; Platzaufstellung

 

 

Sonntag: 24.10.43

Morgens war ein Standartapell auf dem Markt. Besichtigung durch den Oberbannführer. Anschl. HJ Filmstunde. „… reitet für Deutschl“. Ich ging aber mit 13 weiteren Kameraden in die Kirche. Am Nachmittag ging ich mit einigen Stubenkameraden ins Kino. Dort sahen wir den Film „Wien 1910“.

Montag: 25.10.43

Morgens hatten wir bis 1015 Schule. Die übrige Zeit bis zum Mittagessen baute ich mit Dahm, Klingebiel und Mermagen am Lager. Nachmittags ging ich mit Dahm und Wissmann Gemüse holen.

Dienstag: 26. 10.43

Nachmittags zogen wir zu 4 Mann los und bauten an unserem Lager. Gegen Abend kam ein schlesischer Unterführer zu uns. Er heißt Werner Glatte.

Mittwoch: 27.10.43

Morgens verließen uns LMF Hildebrand, UnFü. Hohlhorst und Jumperz. Nachmittags war ein Geländespiel.

Donnerstag: 28.10.43.

Heute hatten wir (unsere Klasse) wieder bis 1015 Unterricht. Nachmittags kam ein neuer LMF an. Er heißt Joachim Jüttner. (SS „Typ“)

Freitag: 29.10.43

Nachmittags durfte ich mein Expressgutpaket abholen. Die Anderen mußten Ordnungsübung machen. Um 1600 kam Frau Knott ins Lager.

Foto: unser Lager

Samstag: 30.10.43

Nachmittags war Geländedienst. Da dieser gut gewesen ist, dürfen wir morgen ins Kino gehen. Abends wurde wie jeden Samstag gebraust.

 

Sonntag: 31.11.43

Nach der Kirche gingen wir in einzelnen Gruppen nach Gablenz. Nach dem Mittagessen gingen wir geschlossen ins Kino. Dort sahen wir: „Das lustige Kleeblatt“. Am Abend war Ausgang.

Montag: 1.11.43.

Nachmittags fingen wir das HJL in Bronze an.

1. Kugelstoss   …….6,20 m
2. Keulenweitw……34 m
3. Klimmziehen……. 3 mal.

Dienstag:. 2.11.43

Morgens 900 marschierten wir nach Muskau. Dort besichtigten wir das Schloß. Wir sahen den ersten „Gigant“. Im „Ratskeller“ tranken wir Punsch und Bier. Um 1730 kamen wir wieder im Lager an. Es war der Marsch für das HJL. (15 km)

Mittwoch: 3.11.43

Nachmittags hatte unsere Stube Ausgang.

Donnerstag: 4.11.43   nichts Besonderes.

Freitag: 5.11.43

Am Nachmittag mußten wir ein nationalsoziales Thema für das HJL wählen. Ich wählte das Thema: „das Leben Adolf Hitlers“.

Samstag: 6.11.43

Nachmittags 1300 marschierten wir auf dem Fußballplatz in Gablenz. Dort liefen wir 3000 m für das HJL.

Sonntag: 7.11.43

Nach der Kirche war von 930-1200 Geländeunterricht. Die über 14 Jahren gingen am Nachmittag ins Kino. Dort sahen wir den Film: „Paracelsus“.

Montag: 7.11.43

Nachmittags hörten wir die Führerrede.

Dienstag: 8.11.43

Nachmittags hatten wir 2 Stunden Ausgang.

 

Mittwoch: 9.11.43

In der Bettruhe schickte ich ein Expressgutpaket fort. Um 1700 wurde das von uns gebaute Lage feierlichst verbrannt.

Donnerstag: 10.11.43

Nachmittags 1500 kam der neue LMF (Harry Dressler) zu uns ins Lager.

Freitag: 11.11.43.

Abends 23-1200 wurde „Rummel“ gemacht. Das ganze Lager war unterwegs. Eine „großveranstaltete“ Kissenschlacht leitete diese 49’ ein.

Samstag: 18.11.43

Am Morgen kam der Bannführer Fuchs und hielt eine Ansprache. Wir werden verlegt ins Gebirge.

Sonntag: 19.11.43

Am Nachmittag gingen wir geschlossen ins Kino. Dort sahen wir den Film „Gipfelstürmer“. Abends war ein großartiger Abschiedsabend veranstaltet worden. Jeder bekam: Kuchen Karamellen und Bier. Die „Künstler“ brachten dann den „Knalleffekt“. Er waren eingeladen: Herr Kuhlkampf, Welter, Sendker, Frau Sendker, Welter, Peters, Fräul. Helga und Tine.

Der Abend war sehr schön.

 

Montag: 15.11.43

Morgens packten wir unsere Sachen fertig ein. Dann letzte Vorbereitung zur Abfahrt. Abends bekamen wir sehr gutes Essen.

Foto: KLV. Lg. Weisswasser.

Dienstag: 10.11.43

Morgens 907 fuhr unser Zug Richtung Zobten ab. Unterwegs mußten wir 4 mal umsteigen Nach langer Fahrt gelangten wir um 1900 in Zobten an. Im Gasthaus zum „Blauen Hirsch“ wurde ich mit 3 Kameraden und den Lehrern in eine Kutsche „geladen“. Während die anderen zu Fuß nach dem 8 km entfernten Silingtal gingen. Sofort nach der Ankunft bekamen wir warmes Essen.

KLV-Lager „Bergforst“ DJH in Silingtal

Mittwoch: 17.11.43

Morgens machten wir eine große Schneeballschlacht nit unserem neuen LMF Wolfgang Schwarz. Nach dem Essen war Bettruhe.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Spindeinräumen und Sachenauspacken. Ich kam mit: Mehlig, Giesenkirchen, Esser, Reu, Wiessman, Langen, Klingebiel, Gröning, Kohl, Troike, Dahm, Schmitz, Schwarz, Scharz und Stupp auf einer Stube.

Donnerstag: 18.11.43

Am Morgen bestiegen wir den Geiersberg (580 m hoch) Dann stiegen wir nach Süden ab. Über Tampadel und Jägerbaude gelangten wir dann um 1200 ins Lager zurück.

 

Freitag: 19.11.43

Morgens besuchten wir zum ersten Mal unsere Schule im Dorf. Wir mußten 10’ laufen. Nachmittags wurden die einzelnen WE-Lager der Klasse 5 bekannt gegeben. Abends war großes Packen der „Grossen“.

Samstag: 20.11.43

Morgens 500 fuhren Schwan und Reu mit den „Grossen“ aus dem Lager. Sie hatten die KLV „satt“. Der Herbergsvater ging aber durch alle Stuben und bemerkte das. Er benachrichtigte die ganze Gendarmerie von Zobten und Umgebung. Nach langem Abenteuer gelangten die zwei nach eine Nacht Gefängnis wieder ins Lager zurück.

Sonntag: 21.11.43

Morgens hatten wir eine Morgenfeier. Der LMF Schwarz hielt eine Rede vom Thema „Adolf Hitler“. Nachmittags war ein Fußmarsch durch Silingtal. Da es uns beiden „zu kalt“ war, verdrückte ich mich mit Dahm unters Bett.

Montag: 22.11.43

Nachmittags sahen wir im Dorf den Film: „Quax der Bruchpilot“. Am Abend war ich krank.

Dienstag: 23.11.43

Ich blieb den ganzen Tag im Bett, da ich starke Hals und Kopfschmerzen hatte.

Mittwoch: 24.11.43

Ich stellte mich mit Melich krank und wir blieben zusammen im Bett.

Donnerstag: 25.11.43

Heute spielten wir nicht mehr krank, denn wir bekamen vom Herbergsvater nur „Schleimsüppchen“. Außerdem brachte der LMG aus Breslau einen großen Werkzeugschrank mit.

Freitag: 26.11.43

Am Nachmittag bastelten wir Burgen für die NSV.

Samstag: 2711.43

Nachmittags holte ich mit Wiessman Tannengrün und dann wurde ein Adventsgranz

Sonntag: 28.11.43

Morgens gingen wir nach Zobten. Dort sahen wir den Film „Das große Spiel“

Nachmittags hatten wir Freizeit.

 

Montag: 29.11.43

Am Nachmittag wurde von 1400-2000 gebastelt.

Dienstag: 30.11.43

Morgens hatten wir schulfrei. Den ganzen Nachmittag wurde gebastelt

Mittwoch: 1.12.43

Heute wurde den ganzen Tag gebastelt.

Foto: Zobten im Neuschnee

Donnerstag: 2.12.43

Am Morgen fiel die Schule aus. Statt dessen unternahmen wir einen Aufstieg auf dem Geiersberg. Wir hatten eine prachtvolle Aussicht. In der Ferne konnten wir das Riesengebirge erkennen.

Freitag: 3.12.43

Nachmittags wurde das Spielzeug fertig gestellt und die Bastelaktion war damit beenden.

Samstag: 4.12.43

Heute hatten wir keine Schule. Nach dem Kaffe holten wir einige Skier aus dem Keller und flickten die Bindungen. Klingebiel fuhr mit einen Ski den Hang herunter.

Sonntag: 5.12.43

Morgens bekam Dahm einen Anruf von seiner Mutter, die in Breslau angekommen war um ihn abzuholen. Sie durfte nicht ins Lager kommen, wegen der Scharlachkarantäne. Nachmittags kam sie aber trotz des Verbots ins Lager. Um 1700 ging ich mit Wiessman zur Jägerbaude

Montag: 6.12.43

Morgens fuhr der Herbergsvater nach Breslau. Mein Paket war aber noch nicht angekommen.

 

Dienstag: 7.12.43

Am Morgen fiel die Schule aus und machten eine Wanderung auf dem Zopten. Oben angekommen, hatten wir einen fabelhaften Ausblick auf das Riesengebirge und Eulengebirge. Um 1300 kamen wir wieder im Lager an.

Mittwoch: 8.12.43

Am Nachmittag war wegen schlechtes Benehmen am Vortage, Ordnungsdienst.

Donnerstag: 9.12.43

Morgens lag alles tief verschneit. .Nach der Schule „kauften“ wir uns Plätzchen. Nach dem Zapfenstreich mußte unsere ganze Stube heraustreten. Die LMF Schwarz und Dressler machten mit uns einen Ordnungsdienst, der sich gewaschen hatte. Das geschah alles in einer Zeit von 2300-030.

(wir wollten Hans Diller unbedingt auf unserer Stube haben.

Foto: Die „Bezwinger des Zopten“.   * Helmut.

 

Freitag: 10.12.43

Morgens in der Schule fiel es durch einen dummen Zufall auf, das wir in der vorigen Nacht geschliffen worden sind. Abends war bei uns auf der Stube großes Konzert.

Samstag: 11.12.43

Abends war von 2000-2045 war wieder Ordnungsdienst, aber diesesmal verdrückte ich mich mit Wissmann.

Sonntag: 12.12.43

Morgens ging ich mit Wissmann durch den Zoptenwald. Wir knipsten einen Specht in 5m Entfernung. Nach dem Essen gingen wir zu 6 Mann die Quelle des Sibzterwitzer Baches suchen. Da der „Urwald“ fast undurchdringlich ist, wurde die „Erkundung“ vereitelt.

Montag: 13.12.43

Morgens war der Zopten und nachher auch der Giersberg im Neben verschwunden.

Heute kam die kl. 5 aus dem W-E Lager zurück.

Foto: Wohnung des Herbergsvaters.

Dienstag: 14.12.43

Morgens hatte es schwer gefrohren.

Mittwoch: 15.12.43

Morgens konnte man den Zopten im Glanze der Sonne wieder sehen. Am Nachmittag hieß es: Morgen werden 130 Paar Skier geholt. Abends war Singstunde.

Donnerstag: 16.12.43

Abends 2100 kam 122 Paar Skier an. Unsere Stube hatte Bereitschaft und mußte sie mit 6 Spinde ins Lager transportieren.

Freitag: 17.12.43

Nachmittags wurde die erste Freude auf den „Brettern“ ausprobiert.

Samstag: 18.12.43

Morgens bekamen wir in der Schule die Weihnachtsferien. Von 1000-1200 wurden die Skier ausgeteilt und die Bindungen geflickt. Am Nachmittag wachste ich meine ein und anschließend ging es zum Hang.

Sonntag: 19.12.43

Morgens mußte ich mit 4 Mann Milch und Brot holen. Nachmittag durften wir Skiefahren.

 

Montag: 20.12.43

Morgens durften wir mit den Skiern fahren. Da der Schnee „pappte“ machte ich mit Wissmann eine Krippe aus Pappe und Rinde. Dann sägten wir 5 Figuren und bemahlten sie. Am Nachmittag war großes Tauwetter.

Dienstag: 21.12.43

Abends ist in Burghübel ein Dorfgemeinschaftsabend zu Gunsten des WHW veranstaltet worden.

Mittwoch: 22..12.43

Morgens „schleiften“ wir von 1000-1200 im Mütterheim Bettgestelle.

Nachmittags verließen: Klingebiel und Dahm mit Koenen und Troike das Lager. In der Nacht haute Mermagen ab.

Foto: Mütterheim/Silingtal. a/S-B

Donnerstag: 23.10.43

Morgens und am Nachmittag wurden die Stuben für Weihnachten geschmückt. Ich holte mit Wissmann neues Moos für die Krippe. Nachmittags bekamen wir einen „Besen“ von einem Tannenbaum. Diesen verbrannten wir heimlich und „holten“ einen schönen aus der Schonung des Herbergsvaters.

Freitag: 24.12.43

Morgens waren die letzten Vorbereitungen für die kommenden Feiertage getroffen worden. Abends war eine erstklassige Weihnachtsfeier. Anschließend war Bescherung.

Samstag: 25.12.43           1. Weihnachtstag

Morgens gingen wir zu 18 Mann in die Kirche zu Senkenberg. Heute hatte unsere Stube Küchendienst. Nachmittags las uns der LMF eine Geschichte vor.

Sonntag: 26.12.43

Heute hatten wir „Waschraum- und Abortdienst. Abends war eine Feierstunde mit Gesang.

 

Foto: „Der Geiersberg“

Montag: 27.12.43

Abends 2200 rückten Bold und Dünnwald aus. Kamen aber morgens 500 wieder, da sie in Zopten den Zug verpasst hatten.

Dienstag: 28.12.43

Morgens fuhr unser LMF in Urlaub. Mittags kamen ein Offiziersbewerber der Panzer und einer der Infanterie zu uns.

Mittwoch: 29.12.43

Heute fiel die Schule aus. Am Nachmittag durften wir mit den Skiern fahren. Aber der Schnee war „Sch…..“.

Donnerstag. 30.12.43

Am Abend kam unser LMF Schwarz wieder. In der Stube 4 war „Rummel“ (Stubenzauber“.

Freitag. 31.12.43

Der Unterricht fiel aus. Es schneite den ganzen Tag. Am Nachmittag wurde „Skat“ und „Schach“ gespielt.

      Neujahr!

Samstag. 1.1.44

Durch den starken Schneefall konnten wir nicht in die Kirche gehen. Nachmittags war eine erstklassige Neujahrsfeier. Das Essen war gut.

Sonntag: 2.1.44

Die ich meine letzten Paar Schuhe abgegeben hatte, verlebte ich den ersten Sonntag auf „Klumpen“. Nachmittags war Spiel und Lesestunde.

Foto: „Zoptenbergbaude“ auf dem Zobten.

 

Montag: 3.1.44

Heute mußten wir wieder in die Schule gehen „schade“. Aber wir hatten nur 2 Stunden Unterricht. Am ganzen Tag war Tauwetter. Abends rückte Josef Melich aus. Wurde aber von der Polizei gefischt. Um 1915 sahen wir die 3 Filme im Lager. („Legion Condor“, „Flandernschlacht“, „Der Kampf in Frankreich“.)

Dienstag: 4.1.44

In der Nacht hatte es etwas geschneit. Da Kl. 4 heute um 1100 Unterricht hatte, mußte ich mit „Kappes“ die Fahnenstange ausgraben, denn der Draht war gerissen. Abends starker Schneefall.

Mittwoch: 5.1.44

Abends sahen wir die Filme: „Olympiade 1936“, „Arbeitsdienst“, „Bau einer ME 108 „Taifun“.

Donnerstag: 6.1.44

Am Morgen fiel die Schule aus und wir machten eine Wanderung auf dem Gaiersberg. Nachmittags durften wir mit den Skiern fahren. Abends sahen wir den Film: „Wegeners Expedition nach Eismitte“. I, II und III Teil.

Freitag: 7.1.44

Morgens war wieder starker Schneefall. Abends wurden uns die Filme: „Wegeners Expedition nach Eismitte“ (mit Erklärung) gezeigt.

Samstag: 8.1.44

Morgens kamen Bannführer Fuchs und O.Bannführer Hahm zu uns. Nachmittags hatten wir auf dem Skihang eine prima Abfahrt.

Sonntag: 9.1.44

Heute Morgen nahm der LMF Wolfgang Schwarz Abschied von uns. Es tat uns allen Leid. Nachmittags war Spiel- und Lesestunde.

Montag: 10.1.44

Nachmittags war starker Schneefall.

Dienstag: 11.1.44

Wir spielten den ganzen Nachmittag Skat.

Mittwoch: 12.1.44

Morgens fuhr ging Melich zum Doktor nach Zopten. Heimlich fuhr er aber nach Breslau und besorgte dort die Sachen fürs Fliegerlager. Nachmittags ging ich mit Reu und Wissmann auf den Zopten. Um 2330 kam „Flour“ wieder. „Übermorgen geht’s ins Fliegerlager.“

 

Donnerstag: 13.1.44

Nachdem wir Herrn Kihlkamp die Einberufung vorgezeigt hatten gingen wir nach Zopten zum Arzt. Mit der „Flugtauglichkeit in der Hand“ fuhren wir nach Breslau zum Sturm 6/30. Dort ließen wir uns das Flugbuch stempeln. Um 030 kamen wir im Lager an.

Freitag: 14.1.44

Am Morgen packte ich mit „Flour“. Außerdem hat die „Stunde für die Kl. 5“ geschlagen. Jgang 27/28 kommt zur Heimatflack. Alles ging drunter und drüber. Nach dem Mittagessen haute ich mit „Flour“ ab. Totmüde und nach einem Fehlgang nach „Költschen“ kamen wir abends 2045 im Fliegerlager an.

Foto: KLV-Lager „Bergforst“

Fliegerlager                  
vom 14. Januar – 25. Februar

Segelflug – Übungsstelle
„Költschen“    
Goglau Krs: Schweidnitz

 

Freitag: 28.1.44

Am Mittwoch den 28.1. hatte ich ein Telegramm bekommen, das der Elternbesuch am 28.1. eintreffe. Ich bekam vom Fluglehrer und Lagerleiter Gansera Urlaub auf Ehrenwort. Mittels eines vom Fluglehrer geliehenen „Drahtesels“ gelangte ich dann ins Lager. Dort angekommen, meldete ich mich beim Lagerleiter Kuhlkamp. Anschließend ging mit Lagerleiter Sendker im Lager. Um 830 kamen die ersten Eltern, darunter auch Mutter war. Nach einer Besichtigung des Lagers machten wir einen Ausflug mit unseren Eltern zur Jägerbaude. Dort tranken wir mit Frau und Heino Neuenroth Kaffe. Am Abend bekamen wir von Boschmann mit Neuenroth in der Schule ein Zimmer. Um 1900 war noch ein erstklassiger Elternabend. Ich blieb noch bis Sonntag mit Mutter.

Freitag: 25.2.44.

Morgens 500 war Wecken. 630 Raustreten zum Flugdienst. Ich blieb mit: Webersin, Reichelt und „Flour“ zurück. Nach dem Packen bekamen wir Flugbuch, G.schein und Marschverpflegung ausgehändigt. Um 1215 marschierten wir ins Lager um unser Gepäck abzuholen. Nach längerem Abenteuer kamen wir in Kopten am Bahnhof an. In Breslau mussten wir in einer NSV-Leitstelle übernachten.

Samstag: 26.2.44

Morgens 1000 standen wir auf. Danach machten wir eine Bummelei durch die Stadt und um 1300 fuhr unser D-Zug nach Görlitz. Nachdem wir erst in einen falschen Zug gestiegen sind fuhren wir mit 15’ Verspätung ab. Um 1615 kamen wir in Görlitz an. So konnten wir erst um 2000 mit der Kreisbahn weiterfahren. Im Lager kamen wir um 2035 an. Dort kamen wir auf Stube 2.

 

KLV-Lager Schloss Königshein.   Krs. Görltiz

Fotos: 1: Vorderseite des Lagers – 2: Rückseite

Sonntag: 27.8.44

Morgens um 1000 stand ich mit Melich auf. Dann hielt uns Lagerleiter Kuhlkamp eine „Predigt“ die sich gewaschen hatte. Um 1230 war Essen. Bis zum Kaffe, den wir um 1600 bekamen war Freizeit. Nach dem Kaffe war eine kleine Feier. Um 1900 wurde zu Abend gegessen. Ich liege mit: „Bobby“, „Jonny“, „Heika“, „Pidder“, „Reuchen“, „Flour“ und „Kning“ auf der Stube.

Montag: 28.2.44

Morgens 730 war Wecken. .Um 830 war Flaggenparade und anschl. Frühstück. Von 900-1230 war Unterricht und um 1030 erhielten wir das II. Frühstück. Nach dem Mittagessen durften wir skiefahren. um 1700 ging ich mit „Flour“ und „Heika“ in den Park.

Dienstag: 29.2.44

Nachmittags kam ein neuer LMG an. (Josef Venhoff) Abends war ein lustiger Heimatabend.

Mittwoch: 1.3.44

Um 1830 war lustiger Singabend.

 

Donnerstag: 2.3.44

nichts Besonderes

Freitag: 3.3.44

Nach dem Mittagessen durften wir skiefahren. Aber der Schnee „papte“ an den „Brettern“ fest. Abends wurden wir etwas geschliffen.

Samstag: 4.3.44

Morgens bekam ich Nachricht, das ein Expressgutpaket am Bahnhof sei. Nachmittags holte ich es mit Heins Neuenroth ab und abends wurde „geschmatzt“.

Sonntag: 5.3.44

Morgens fuhren wir nach Görlitz zu 4 Mann um dort in die Kirche zu gehen. Herr Sendker welcher nach Podiebrat fuhr. Zurück gingen wir zu Fuß am Flugplatz vorbei. Nachmittags hörten wir vom Terrorangriff auf Köln (4.3.44)

Montag: 6.3.44

Abends machten wir einige Scharadespiele

Dienstag: 7.3.44

Um 1145 war Mittagessen und um 1230 fuhr unser Zug nach Görlitz ab. Im Gloria-Palast sahen wir den Film „Paracelsus“. Danach mußte ich mit Froike eine Kiste am Bann abholen. Um 2000 fuhren wir mit der Kreisbahn wieder in die „Königshainer Berge“.

Foto: Ruhmeshalle (Görlitz)

 

Mittwoch: 8.3.44

Morgens verließ uns unser „Sepp“. Schade, denn wir hatten ihn alle gern. Nun sollten wir einen anderen bekommen (Dietrich Krebs) Aber wir wollten unseren „Sepp“ wieder haben. Im Lager hängten wir eine Tafel auf mit folgender Inschrift.

Es bleibt der „Sepp“ der feste steht
Und nicht der Krebs, der rückwärts geht.

Donnerstag: 9.3.44

Freitag: 10.3.44

Der LMF fuhr um 1100 fort nach Görlitz.

Samstag: 11.3.44

Nach dem Mittagessen kam der „Hund“ wieder. Er brachte ein K-K-Gewehr mit. Ob er uns damit reizen wollte.

Sonntag: 12.3.44

Morgens war auf dem Friedhof eine Gedenkfeier. Nachmittags „klopte“ ich mit Reu und Wissmann einen Skat.

Montag: 13.3.44

Morgens war starkes Schneewehen. Morgen fahren wir nach Görlitz. Morgen willl ich mich mit: „Flour“, Wissmann, Reu und Troike auf die Wehrfliegertauglichkeit am Flugplatz prüfen lassen.

Dienstag: 14.3.44

Heute fiel die Schule aus und ich fuhr mit den vier Mann zum Flugplatz. Dort erreichten wir die Wehrfliegertauglichkeit. Anschließend „gondelten“ wir durch Görlitz. Im Freisebad badeten wir vom Lager aus und um 2000 fuhr unser Zug nach Niederkönigshain ab.

Mittwoch: 15.3.44.

Heute hatten wir kein Silentium.

Donnerstag: 16.3.44

Zu Mittag gab es Hefeklöße.

Freitag: 17.3.44

Es regnete den ganzen Tag.

Klingebiel machte seine „chemische Versuche“

Samstag: 18.3.44

Am Nachmittag war Spiel- und Lesestunde. Das Wetter war besch……

 

Sonntag: 19.4.44

Nachmittags war Ausgang. Ich blieb aber zu hause, da ich noch sehr viel zu schreiben hatte.

Montag: 20.3.44

Den ganzen Tag schneite es. Am stand das Grundwasser bis zur Kellertreppe, so mussten wir aus der Kl. 4. pumpen.

Dienstag: 21.3.44

Morgens schneite es wieder stark. Nachmittags durften wir skiefahren.

Mittwoch: 22.3.44

Am Morgen fiel die Schule aus und wir machten mit Herrn (Sendker) Welker eine Skiewanderung.

Donnerstag: 23.3.44

Den ganzen Tag taute es. Die Sonne schien heiß.

Freitag: 24.3.44

Heute kam Herr Sendker wieder aus Podiebrat. Nun ist es mit der Ruhe aus und das Faulenzen hat ein Ende.

Samstag: 35.3.44

nichts Besonderes.

Sonntag: 26.3.44

Heute war die ganze Lagermannschaft in Görlitz. Dort sahen wir den Film: „Die Wirtin zum weissen Rössel“. Abends ging ich alleine im Schneegestöber nach Hause, da ich kein Geld mehr hatte.

Montag: 27.3.44

Heute steht das Wasser wieder im Keller, Wir müßen wieder pumpen.

Dienstag: 28.3.44

Nachmittags wurden die ganzen Stuben sauber gemacht, denn morgen kommt der Bannführer. Um 1900 war lustiger Abend.

Mittwoch: 29.3.44

Da wir uns schlecht benommen hatten, gingen wir nicht schwimmen.

Heute wurde wieder gepumpt.

 

Donnerstag: 30.3.44

Heute f… ich mit Stenhan und Troike nach einem Urlaub nach Görlitz. Nach dem Essen durften wir abfahren. In Görlitz sahen wir den Film: Zirkus Rens und: „Der weisse Traum“.

Freitag: 31.3.44.

Nachmittags hatte ich meine Strümpfe gewaschen. Außerdem fuhr die „Flötsch“ mit einem Waschbottich über den Dorfteich. Die „Flat“ wußte nichts davon.

Samstag: 1.4.44

Heute blieb ich im Bett, denn ich fühlte mich krank.

Sonntag: 2.4.44

Nachmittags ging ich mit Atenhan und Reu nach Reichenbach. Dort besuchten wir unseren „Sepp“. Um 1900 war lustiger Heimatabend.

Montag: 3.4.44

Heute ist Stupp nach Köln gefahren.

Dienstag: 4.4.44

Heute sind wir nach Görlitz zum Baden gefahren. Danach ging ich mit Reu, Melich, Troike und Atenhan ins Kino. Der Tag war wirklich schön.

Mittwoch: 5.4.44

Heute Morgen kam der Schulrat zu uns.

Donnerstag: 6.4.44

Am Morgen bekamen wir Ferien bis zum 13.4.44

Freitag: 7.4.44

FvD. Heute Nachmittag machten wir einen Spaziergang auf den Siteinberg.

Samstag: 8.4.44

Morgens machten wir eine Reihe von Ballspielen. Nachmittags fuhren wir nach Görlitz. Dort sahen wir gemeinsam den Film: „Die Feuerzangenbowle“.

Sonntag: 9.4.44

Morgens fuhr ich mit Endres nach Görlitz und holte ein Expressgutpaket ab. Nachmittags machte das ganze Lager mit Herrn Sendker eine Wanderung auf den Hochstein. Die Gegend war wunderbar Über große Steinbrüche gingen wir ins Lager.

 

Montag: 10.4.44

Morgens hatten wir eine Feier. Nachmittags machten wir eine Reihe von Spielen, und zum Schluß wurde ein Wettlauf gemacht. Der Sieger erhielt einen Pudding. Es war sehr schön. Das Essen war an beiden Tagen prima.

Foto: Steinbruch in den Königshainer Bergen.

Dienstag: 11.4.44

Nachmittags machten wir mit unserem LMF Horst Marquardt einen Ausmarsch in die Umgebung. Wir fanden einen fast 20 m tiefen Waldsee.

Mittwoch: 12.4.44

Heute war es wirklich recht warm. Kurze Hosen und Braunhemden wurden ausgegeben. Nachmittags wurde Holz gehackt.

Donnerstag: 13.4.44

FvD. Heute fing die Schule wieder an. Zu Mittag gab es Reibekuchen.

Freitag: 14.4.44

Nachmittags probten wir für den kommenden Heimabend. Ich „praktisierte“ mit „Heika“ den Stierkopf zusammen.

Samstag: 15.4.44

Da heute schönes Wetter war, machten wir Unterricht im Freien. Nachmittags wurde wieder geprobt. Über dem Stier lachten wir uns halbtot.

Sonntag: 16.4.44

FvD. Nachmittags war Generalprobe (sehr besch…) Um 1700 begann der Heimabend. Die BDM Mäd. waren alle eingeladen.

Dieser Abend hatte einen Bombenerfolg.

 

Fotos: Szenen aus dem Heimabend.

Programm

f.d. Kameradschaftsabend am: 16.4.44

1. Lied: „jetzt kommen d. lustigen Tage“
2. Worte des LMF.
3.Schnellzeichner
4. „Paul Neugebauer“
5. „Otto Groschenbügel“
6. – Jenseitz des Ozeans -
7. Das Zeugnis.
8. Lied: „Da drunt’ im schönen…“
9. Unwissenheit wird bestraft
10. „Johann Gottlieb Seidelbast. (LMF)
11. Spiel: Belagerung v. Strassburg.
12. Die „Räuber“ von Schiller (LMF)
13. Der erste Meisterspruch „Der Glocke“.
14. Kellnerstreiche und auf der Landpost.
15. Gedicht „Des Sängers Fluch“ (auf Kölsch)
16. Ausschnitte aus der „Feuerzangenbowle“
17. Hinter der span. Wand.
18. 6 „Boys aus Hawai“
19. Stierkampf
20. Lied: „Heimat deine Sterne + Schlussworte (LMF)

 

Montag, 17.4.44

Der gestrige Heimabend imponierte allen BDM Mädel, sowie die Lehrer und Frau Palussek. Die Frau Palussek hatte heute Namenstag. Am Nachmittag bekamen wir Kuchen. Außerdem wurden noch einige Themen aus dem Heimabend aufgenommen.

Foto: Unser Lagermannschaftsführer Horst Marquardt.

Dienstag: 18.4.44

Nachmittags fuhren wir nach Görlitz zum Schwimmen. Vorher waren wir im Kino: Dort sahen wir den Film „5 tolle Mädels“.

Mittwoch: 19.4.44

FvD. 700 Wecken

Morgens kam der Bannführer Fuchs mit seinen „Männern“ ins Lager. Nach dem Mittagessen hielt er eine Ansprache. Abends kamen Fritze und Karsubke aus dem Skielager wieder.

Donnerstag: 20.4.44

<< Führers Geburtstag>>

Am Morgen hatten wir eine kleine Feier.

Foto: Unsere DRK-Schwester (Miggi Axmann)

 

Foto: Görlitz (Berühmte Rathaustreppe, erbaut von Wendel Roskopf i.J. 1537.)

Freitag: 21.4.44

Heute hörten wir vom Terrorangriff auf Köln. „Radiesgen“ fuhr nach Görlitz. Am Nachmittag machte die Kl. 4 einen 10min. Lauf. Langen machte schlapp.

Samstag: 22.4.44

Heute fuhren Reiter und Giesenkirchen nach Köln. Nachmittags spielten wir im Garten.

Sonntag: 23.4.44

FvD. Nachmittags hatten wir Ausgang. Ich ging mit „Heika“ und „Bobby“ in den Wald

Montag: 24.4.44

Am Nachmittag spielten wir im Park Faustball. Die Sonne schien den ganzen Tag.

Dienstag: 25.4.44

Nachmittags ging ich mit Wissmann, der jetzt auch die A. bestanden hatte, und „Flour“ ins Dorf.

Mittwoch: 26.4.44

Morgens erhielt ich eine Eilnachricht von Köln. Es war alles in Ordnung. .Nachmittags machten wir einen Ausmarsch zum „Bergsee“. Dort fuhren wir Floß. Der LMF fiel dabei ins Wasser.

 

Foto: Am „Bergsee“. (Der LMF troknet sich gerade ab)

Donnerstag: 27.4.44

Heute Morgen hörten wir Einzelberichte von 21.2. Außerdem bekam ich meine Filme von Görlitz wieder.

Freitag: 28.4.44

Heute war großes Schlachtfest. Abends tranken wir Wurstbrühe und aßen Würstchen, bis wir nicht mehr konnten.

Samstag: 29.4.44

Nachmittags kamen „Bobbys“ Eltern. Abends sahen wir 2 Fischerfilme.

Sonntag: 30.4.44

Morgens spielte ich mit „Bobby“ und „Kning“ Seekriegstaktik. Nachmittags ging ein Teil des Lagers nach Görlitz und ein anderer nach dem Hochstein. Ich blieb mit Wissmann und der Schwester im Lager und spielte Skat. Abends sahen wir wieder 3 Filme.

Foto: .] Schweineschlachten (Aufgen. Am 27.4.44)

 

Montag: 1.5.44

Morgens war eine Feier zum 1. Mai. Nachmittags gingen 10 Mann nach Görlitz ins Theater. Ich blieb im Lager und schrieb Briefe.

Dienstag: 2.5.44

Nach dem Essen fuhren wir wieder nach Görlitz zum Baden. Außerdem hatte ich wieder FvD. Wir gingen zu Fuß ins Lager zurück. Dort erwartete uns eine unangenehme Nachricht. Wir sollen ins Eulengebirge verlegt werden. Jetzt hatten wir uns an das Schloß gewöhnt, und nun alles im „Eimer“.

Mittwoch: 3.5.44

Heute kam der Bannführer Malony zu uns und erzählte uns seine schönsten Erlebnissen die er in Lagern erlebte. Zum Schluß wurden wir alle befördert.

Donnerstag: 4.5.44

Heute wurden die Koffer ausgegeben.

Freitag: 5.5.44

Heute Morgen fiel die Schule aus. Das Packen beginnt, denn am 8.5. sollen wir abfahren. Wir haben uns in den Kopf gesetzt, noch einmal einen Heimabend „starten“ zu lassen. Des Nachmittags wurde das Programm aufgestellt. Ich malte die Schalttafel des großen Rundfunkgerätes „Bobby“ und „Heika“ stellten das Drehbuch auf und den Text für das Stück: „Einen Tag im Rundfunkhaus, mit Fernseher“.

Samstag: 6.5.44

Heute hatten wir wieder Schule. So ein Quatsch. Auf so etwas kann ja nur „Radiesgen“ kommen. Aber wir taten nichts! Am Nachmittag wurde eifrig geschuftet. Die handwerklichen Vorbereitungen für den Heimabend wurden getroffen. Auf unsere Stube (Stb. 2) war dadurch erst um 2330 Zapfenstreich.

Sonntag: 7.5.44

Heute Morgen wurde wieder feste geprobt. Um 1600 kamen die ersten Mädels aus dem Dorfe. Denn diesesmal spielte die BDM mit. Um 1630 fing der Abend an. Während die

 

Mädels schon spielten, klopfte ich an meinem „Fernseher“ herum. Der Apparat sah sehr stattlich aus. Er hatte eine Höhe von 2.50 m und eine Breite von 1.00 m. Als eine der letzten Nummern kam unser Stück an die Reihe. Es hatte einen Bombenerfolg. Das Stück dauerte rund 45 min. Dann kam der schwere Abschied von den M…..

Programm vom Abschiedsabend am 7.5.1944

1. Lied der BDM
2. Scharade.
3. Schattenspiel
4. Gedicht der BDM „Wann ist Friede in Berlin
5. Flaschenlaufen
6. Kaffeklatsch (BDM)
7. Gedicht der BDM
8. Lied der BDM
9.Gedicht v. de. Kl-Bahn
10. Gedicht i. sch. Mundart
11. Der „Bergkrach“.
12. Tänze der BDM.
13. Clowns
14. Telephongespräche
15. Beim Arzt.
16. Der „Vortrag“
17. Lied
18. Akrobatik           v. M. Karsubke
19. Feuerschlucker
20. Fliegenbein           (a.d.Film) (v. Paracelsus)
25. Bodenturnen (Salto)
26. Ein Tag im Funkhaus.
27. Schlussworte v. Sendtker

Montag: 8.5.44

Um 700 fuhr ich mit Wissmann und Bödefeld auf dem Lastwagen vor zum Görlitzer Bahnhof, derweil die anderen mit dem Zug nach Görlitz fuhren. Von da aus brachte uns der Zug über Waldenburg – Dittersbach nach Niederkönigswalde. Dort durfte ich mit Wissmann und Stendebach auf dem Pferdefuhrwerk bis zur Grenzbaude mitfahren. Bis dahin war es noch ein ordentlicher Weg. Sofort nach der Ankunft gingen wir zur Bismarkbaude herauf. Nach dem Essen wurden wir auf den Stuben verteilt. Die Kl. 4 kam „natürlich“ auf die schlechteste Stube (Stb. 52) Ich lag mit: Bois, Troike, Langen, Schmitz und Gröming auf einer Stube. Abends mussten wir noch im Dorf Brote holen.

Dienstag: 9.5.44

Morgens packten wir die Koffer aus und räumten die Spinde ein. Danach machten wir einen „Spaziergang“ in den Wald der sofort hinter dem Hause begann. Nachmittags bestieg ich mit Wissmann und Reu einen hohen Felsen vom <<Ziegenrücken>> (979 m. hoch)

 

KLV – Lager „Bismartckbaude“    
Falkenberg  
Krs. Glatz (Eulengebirge)

Fotos: Bismarckbaude (Südfront); Bismarckbaude (Ostfront)

Mittwoch: 10.5.44

Heute wurde die Kl. 4 wieder verlegt. Ich kam mit „Bobby“ auf einer 5 Mann-Stube. Sie ist gut eingerichtet. Wir haben einen herrlichen Ausblick zur Schneekoppe (1005m)

Donnerstag: 11.5.44

Morgens hatten wir um 710 Wecken. Der Dienst ging im Allgemeinen so vonstatten wie in Königshain, nur mußten wir hier mit einer Kl. 5 von der Aufbauschule das Lager teilen. Außerdem fiel jetzt die Flaggenparade flach.

Freitag: 12.5.44

Gestern Nachmittag kam Kreutzer mit der Schwester an. Heute fiel die Schule aus für Kl. 4. Dafür mußten wir aber an der Grenzbaude die Expressgutpakete abholen. Natürlich wieder die Kl. 4.

 

Samstag: 13.5.44

Heute war es den ganzen Tag sehr schön. Nachmittags sahen wir in Falkenberg den Film „Zirkus Renz“ Abends war Uniformausgabe.

Sonntag: 14.5.44

Heute war um 800 Wecken. Am Vormittag ging ich mit „Bobby“ auf Suche nach einer Waschfrau. Nach langem Suchen fanden wir endlich zwei. Nachmittags gingen wir zu viert (Kleeblatt) auf der Hohen Eule. Wir hatten eine ausgezeichnete Sicht. Zurück gingen wir über Eulenbaude, Euldörit, Mülkermaxbaude und Schwarzwassertal zur Bismarkbaude. In der Eulenbaude tranken wir Kaffe mit Kuchen.

Foto: Bismarckturm a.d.H.Eule

Montag: 15.5.44

Heute saßen wir den ganzen Tag in den Wolken. Die Sicht reichte kaum 10 m weit.

Dienstag. 16.5.44

Heute bekamen wir wieder Kurzschrift. Nach der großen Pause machten wir mit Herrn Welter einen Waldlauf. Der „liebe Leo“ machte schlapp. Danach suchten wir Tannenzapfen. Nachmittags wurde es wieder sehr trübe.

Mittwoch: 17.5.44

Nun sitzen wir schon den 3. Tag in den Wolken. Heute Nachmittag sollte im Dorf „Varietè“ sein. Als wir glücklich eine Stunde im Saal saßen, wurde die Vorstellung abgesagt. Draußen regnete es stark, so kamen wir naß im Lager an. Abends wurde musizieret.

Donnerstag: 18.5.44

Am Morgen mußte ich mit Hans Reu nach Wüstewaltersdorf für den Herrn Sendker. Außerdem aßen wir dort „Stämmchen“. Nachmittags wurde es wieder sehr trübe. Abends wurde musiziert und getanzt.

 

Freitag: 19.5.44

Heute Morgen fuhr der LMF ab. Mit der Post kam die Benachrichtigung des Expressgutes an. Nach dem Essen zog ich mit Kreutzer los nach Niederkönigswalde. Um 600 kamen wir schweißtriefend wieder. Abends wurde „geschmatzt“.

Samstag: 20.5.44.

Morgens wurde mit Musik geweckt. Nach dem Kaffe ging das „Kleeblatt“ spazieren. Abends wurde wieder getanzt.

Foto: "Das Kleeblatt"

Sonntag: 21.5.44

Morgens bekamen wir Kakao zum Frühstück. Am Vormittag brachte ich die erste Wäsche zur Waschfrau. Nachmittags ging das „Kleeblatt“ wieder spazieren. Abends „klopte“ ich mit Reu und Wissmann Skat.

Montag: 22.5.44

Heute war kein besonderes Wetter. Wir saßen wieder in den Wolken, es war das reinste „Wolkenspiel“

Dienstag: 23.5.44

Am Morgen schneite es sehr stark. Wir mußten den Waldweg von umgestürzten Bäumen freimachen. Außerdem wurde der Schnee vom letzten Winter fortgehackt. Abends war noch Rummel auf unserer Bude gewesen.

 

Mittwoch: 24.5.44

Heute Morgen lag etwas Schnee auf den Bäumen, den in der vergangenen Nacht hatte es geschneit. Abends kam der Bannführer Fuchs.

Donnerstag: 25.5.44

Heute Morgen schrieben wir eine Geometriearbeit. Um 1000 kam ein neuer LMF (Möff) Nach dem Essen bekammen: Günther, Langen und ich die Rückführgenehmigung.

Freitag: 26.5.44

Gestern hatte ich mit Günther schon gepackt. Langen wollte nicht mit nach Köln fahren, der „Blödhammel“. Nachdem ich den Aufsatz eingeschrieben hatte machte ich mich fertig zur Abfahrt. Um 1600 verließ ich mit Günter das Lager. Schmitz und Kreutzer brachten uns nach Wüstewaltersdorf zur Bahn. Um 1700 fuhr unser Zug ab. In Breslau hatten wir einige Stunden Aufenthalt. Um 039 fuhr der Zug ab Breslau nach Berlin ab. Dort bekamen wir tadellosen Anschluß. Nachmittags 1830 kamen wir in Köln an. Die ganze Fahrt verlief ohne Alarm.

Vom 27. Mai bis 21. Juni 1944

Urlaub in Köln.

 

Mittwoch: 21.6.44

Morgens stand ich um 900 auf. Am Vortage hatte ich schon die Fahrkarten geholt. Nach dem Mittagessen das nicht „ohne“ war, fuhr ich mit Vater und Mutter zum Hauptbahnhof. Dort fuhr um 1412 der Zug nach Breslau ab. Unterwegs merkte ich, das Günther mit noch 4 Mann und einem Reisebegleiter im Zug waren. Ich fuhr 2. Klasse. Von Hannover aus wurde der Zug umgeleitet und fuhr so nicht über Berlin.

Donnerstag: 22.6.44

Um 730 erreichte der Zug mit einer Stunde Verspätung, Breslau. Von dort aus mußte ich Reisebegleiter „spielen“. Vom Freiburger Bahnhof fuhren wir bis Dittersbach. Dort mussten wir umsteigen. (Dort mussten wir umsteigen) Um 1600 kamen wir in Niederkönigswalde und um 1815 war ich im Lager.

Freitag: 25.6.44

Heute packte ich die Sachen aus. Die Sonne schien den ganzen Tag. Nachmittags ging ich mit Reu und Wissmann in den Wald.

Samstag: 24.6.44

Morgens machte ich wieder Unterricht mit. Nachmittags regnete es zeitweise in „Strömen“. Nach dem Kaffe mußte Brot geholt werden. Reu ist heute von unserer Bude gegangen, da man ihn „Schnauzi“ nannten. .Darüber ärgerte er sich. Als Ersatz bekamen wir Gröning. Nach Zapfenstreich war noch Rummel auf der Bude.

Sonntag: 25.6.44

Morgens um 530 gingen „Möck“ (Kreutzer) und Bobby spazieren. Eine halbe Stunde später verschwand ich mit „Kniggi“ (Schmitz) in den Wald und machten einen Morgenspaziergang. Nach dem Abendessen ging ich mit Möck in den Wald und betrachteten den Sonnenuntergang.

Montag: 26.6.44

Heute ist ein strahlend schöner Morgen. Zum Kaffe bekam jeder einen Semmel. Nach dem Abendessen ging ich mit Möck wieder spazieren. Wir sahen dem Sonnenuntergang zu.

 

Fotos: Blick zur Bismarckbaude, von einem Morgenspaziergang aus gesehen; Blick von der Baude.

Dienstag: 27.6.44

Heute war die Schule wieder sehr langweilig. Aber bald fangen ja die Ferien an. Nach dem Essen gingen wir gleich nach Hausdorf ins Schwimmbad. Das Wetter war herrlich. Um 1600 ging ich mit Möck schon zurück ins Lager und um 1930 kamen wir in der Bismarckbaude an.

Foto: Eingang zur Bismarckbaude.

Mittwoch: 28.6.44

Heute bekamen all diejenigen die einen Antrag auf einen Urlaub gemacht hatten, die Genehmigung.

Donnerstag: 29.6.44

Heute durften: Schmitz, die Bockmanns, Heckrath, und Reu in Urlaub fahren. Ich brachte sie mit Möck zur Bahn. Abends war noch ein Gewitter.

 

Freitag: 30.6.44

Jetzt sind wir noch zu 4 Mann in der Klasse. Morgens bekamen wir Ferien. Jetzt bleiben nur noch 14 Mann im Lager. Der Rest fährt in Urlaub. Am Nachmittag regnete es stark.

Samstag: 1.7.44

Am Nachmittag hatten wir kein HJ-Dienst, so kaufte ich mir nach dem Kaffe „Fressalien“.

Sonntag: 2.7.44

Möck ist heute zu seinem Vater nach Breslau gefahren. Morgens ging ich mit Bobby spazieren. Nachmittags gingen wir beide in der Eulenbaude Kuchen essen. Es wurde viel geknipst. Der Tag war sehr nett.

Montag: 3.7.44

Morgens ging ich mit Bobby zur Waschfrau. Das Wetter ist herrlich. Heute sind die letzten in Urlaub oder ins Fliegerlager gefahren.

Dienstag: 4.7.44.

Nachmittags wollte ich in Wü-asa-do die Kist mit Apfelsaft abholen. Aber die war zu schwer. Möck war mit mir gegangen. Morgen holen wir sie mit dem Rad ab.

Mittwoch: 5.7.44

Heute Morgen war ich wieder mit Möck in Wüwado. Ein Kamerad hat uns den „Drahtesel“ geliehen. Unterwegs sind wir von einem Gendarm geschnappt worden, denn wir hatten eine Höllenfahrt drauf gehabt. So mußten wir je eine Mark bezahlen. Trotzdem hatten wir noch manche Freude erlebt, den Abends wurde „gesoffen“.

Donnerstag: 6.7.44

Heute war nichts besonderes, nur am Abend wurde „geschmatzt“ und „gesoffen“.

Foto: (Eulenbaude) - Das Euldörfel - (Müllermanbaude)

 

Freitag: 7.7.44

Heute kam Grönings Vater. Wir holten ihn zu 4 Mann in Wüstewaltersdorf ab.

Foto: Unsere Veranda (Klasse 5)

Samstag: 8.7.44

nichts Besonderes.

Sonntag: 9.7.44

Morgens fuhr Gröning (Stoppen) mit seinem Vater nach Kauffung a.d.Katzbach. Nach dem Mittagessen gingen wir zu 3 Mann zum Friseur. Bobby hat Jahresurlaub mit Nitz bekommen.

Montag: 10.7.44

Morgens brachte ich Bobby zur Bahn nach Niederekönigswalde. Möck und Heika (Atenhan) müßen heute nach Glatz ins Krankenhaus. Die sture Zeit fängt an.

Dienstag: 11.7.44

Nun bin ich alleine auf der Stube. Da die Eltern von Wirth da waren, mußte ich 2 Tage LMF spielen. Nach dem Mittagessen ging ich ins Dorf und sah dort den Film: Hände hoch. Morgen gehen wir in den Zirkus.

Mittwoch: 12.7.44

Morgens mußte Brot geholt werden. Nach dem Essen fuhren wir ins Wüwado ab nach Schweidnitz. Dort gingen wir in den Zirkus „Busch“. Nach dem Programmschluß „gondelte“ ich mit dem Mäff durch die Stadt. Im Braukeller „Zum alten Fritz“ tranken wir ‚nen halben Liter. Um 1933 fuhren wir wieder ab. Von Wüstewaltersdorf ging ich mit der Schwester zur Baude, derweil die anderen den Waldweg benutzten. Um 2200 waren wir in der Baude. Die anderen kamen 20 min. später.

Donnerstag: 13.7.44

Heute mußte ich wieder LMF spielen, da Karl Wirth in Breslau war. Am Abend regnete es feste.

Freitag: 14.7.44

Morgen fahre ich Möck im Glatzer Krankenhaus besuchen. Heika kam am Abend wieder.

 

Foto: Schweidnitz Rathaus

Samstag: 15.7.44

Morgens gab der Herr Sendker bekannt, das wir demnächst eine Wanderung machen, welche ihr Ziel auf der Schneekoppe haben soll. Um 1330 fuhr ich ab Ludwigsdorf nach Glatz. Dort besuchte ich Möck. Nachmittags verschwanden wir aus dem Krankenhaus und gingen durch die Stadt. Abends fuhr ich dann wieder zurück. Um 21.30 war ich wieder in der Baude.

Sonntag: 16.7.44

Morgens ging ich mit Friedel in die Kirche. Es war schlechtes Wetter. Nach dem Mittagessen kam Kreutzer aus dem Krankenhaus wieder. Leider darf er Morgen nicht mitfahren, da er gerade die Mandeln heraus bekommen hat. Nach dem Abendessen machten wir uns fertig zur Fahrt.

Foto: Glatz a.d.Neisse

 

Montag: 17.7.44

Heute Morgen standen wir um 530 auf und gingen nach Königswalde. In Waldenburg-Dittersbach mußten wir umsteigen. In Krumhübel angekommen aßen wir uns zuerst einmal satt. Im Hotel „Waldschloß“ aßen wir zu Mittag. Anschließend stiegen wir auf die Schneekoppe. Unterwegs wurden wir vom Regen überrascht und waren bis auf die Haut durchnässt. Im Schlesierhaus tranken wir Kaffe. Die Sicht betrug höchstens 5-10 Meter. Um 1500 erreichten wir den Gipfel. Ab und zu konnte man durch Wolkenfetzen das Eulengeb. Erkennen. Um 1930 waren wir wieder im „Waldschloß“. Nach dem Abendessen legten wir uns dort auf die Betten (Herberge) und schliefen. Für morgen haben wir den Weg: Schlingelbd; 3 Steine, Jugendkammhaus, Kirch Wang (Brückenbg) Schneegrubenbd, Schreibernau vor.

Fotos: Blick zur Schneekoppe m. Riesenbd.; Kleiner Teich m. Teichbd. und Hampelbaude

 

Dienstag: 18.7.44

Morgens standen wir um 815 auf. Nach dem Frühstück rückten wir ab. Unser ganzes Gepäck nahmen wir mit. Es war sehr nebllig. Wir gingen über den Kamm. In der Adolfbaude, die wir nach 6 Stunden erreichten aßen wir zu Mittag. nun klärte sich das Wetter auf aber wir hatten keine Zeit mehr nach Schreiberhau zu wandern. So stiegen wir nach Hain hinunter und fuhren mit der Talbahn nach Hirschberg. Um 2230 waren wir in Niederkönigswalde und um 2345 befanden wir uns alle wieder in der Bismarckbaude.

Mittwoch: 19.7.44

Heute Morgen wollte uns die Küche keinen Kaffe geben, so mußten wir uns von der Karte selbst beköstigen. Mittags aßen wir inn der Grenzbaude. Das Essen war prima. Zum Kaffe bekam jeder eine gr. Schnitte mit Marmelade. Morgens kaufte ich mit Möck im Dorfe ein. Abends aßen wir i.d. Grenzbaude.

Donnerstag: 20.7.44

Die Sonne schien den ganzen Tag. Nachmittags ging ich mit Möck Blaubeeren pflücken.

Freitag: 21.7.44

Heute war schon um 1100 Mittagessen, da einige nach Schweidnitz fuhren. Möck war heute in Breslau ich ging mit der Schwester Nachmittags Blaubeerenpflücken.

Samstag: 20.7.44

Morgens mußten wir alle Blaubeeren pflücken. Nachmittags ging ich mit Möck und Schwester nach Niederkönigswalde. Wir brachten zwei Eimer Waldbeeren zur Bahn. Abends regnete es stark. „Sherry“ und Hauke sind heute wieder gekommen.

Sonntag: 23.7.44

Morgens ging ich mit Gröning und Friedel in die Kirche. Beim Hinaufgehen überraschte uns ein Landregen. Den Nachmittag verbrachte ich mit Lesen. Es ist wieder stur. Abends kam unser neuer LMF (Christoph Habrich). Er macht einen guten Eindruck.

Montag: 24.7.44

Nachmittags bin ich mit Möck Blaubeeren pflücken gegangen.

 

Dienstag: 25.7.44

Heute sollte eigentlich die Schule wieder anfangen, aber wir waren zu wenig. So mußten wir Blaubeeren sammeln.

Mittwoch: 26.7.44

Langsam füllte sich das Lager. Da wir in der Kl. 4 nur zu 4 Mann vertreten waren, hatten wir kombiniert Unterricht. Nach dem Essen gingen wir nach Hausdorf schwimmen.

Fotos: LMF. Habrich --- Eulenbaude.

Donnerstag: 27.7.44

Morgens hatte unsere Klasse wieder zusammen mit der Kl. 3 unterricht. Möck mußte heute nach Neurode Schuhe fortbringen.

Freitag: 28.7.44

Morgens hatte es tüchtig geregnet. Nachmittags kam Bobby vom Urlaub zurück. Außerdem brachte ein Reisebegleiter zwei neue mit (Knott und Orichel)

Samstag: 29.7.44

Bobby hatte vergangene Nacht einen Asthmaanfall bekommen. So blieb er heute im Bett. Im HJ-Dienst machten wir ein Geländespiel. Aber es war eine große Pleite.

Sonntag: 30.7.44

Gestern war Kniggi mit seiner Mutter wiedergekommen. Nachmittags ging ich mit Frau Schmitz, Kniggi, Möck und Gerd Fritze auf dem Bismarckturm.

Foto: Bataillonshütte III/7

 

Montag: 31.7.44

Heute Morgen kam mit der Post ein Einschreiben vom Gebiet. Wir sollten für 14 Tage in das Gebietszeltlager „Karl Eggers“ kommen. Am 2.8.44 soll die Abfahrt erfolgen.

Dienstag: 1.8.44

Die Vorbereitungen für das Zeltlager werden getroffen. Alles packt die notwendigen Sachen ein. Morgen um 1300 fährt unser Zug.

Mittwoch: 2.8.44

Heute regnete es „gottsjämmerlich“. Im strömenden Regen erreichten wir Wüstewaltersdorf. Wir waren alle durchnässt. Um 1600 waren wir in Breslau und um 2000 kamen wir in Militsch an. Ein O-Scharführer holte uns dort ab. Nach einem 45 min Marsch durch tiefen „Matsch“ gelangten wir in die Zeltstadt. Unser Lager wurde in 3 Zelte aufgeteilt. Ich kam mit noch 10 Mann in das Zelt 132. Zu 11 Mann bekamen wir 4 kg Brot, 1 Pfund Butter, und 1 Pfund Wurst zum Abendessen. Wir wurden zum „platzen“ satt.

Foto: Breslau

Donnerstag: 5.8.44

Das Zeltlager ist prima. Das ganze Lager ist mit 1400 Mann belegt. Unser KLV Lager ist dem Lagerbereich 9 zugeteilt. Beim Flaggenapell erfuhren wir durch den Gebietsführer das daß Lager aufgelöst wird. Jahrgang: 27, 28 und 29 soll nach Polen zum Schanzen kommen. Unser KLV Lager fährt aber wieder geschlossen zurück. Wir packten sofort unsere Sachen zusammen und fuhren nach Breslau. Dort suchten wir eine Jugendherberge auf. Am Abend ging ich noch mit Fritze und Heika in das Wochenschautheater. (RD 3)

Foto: Unsere Zeltbelegschaft (132)

Freitag: 4.8.44

Morgens ging ich mit Möck und Kniggi in die Stadt. Nachmittags ging ich mit Heike und Gerd ins Kino. Wir sahen: „Die Affäre Rödem“. Um 1700 fuhr unser Zug nach Hausdorf ab und um 2200 waren wir wieder in der Baude. Der Tag war prima.

 

Samstag. 5.8.44

Heute kamen die Bilder aus Boppard an. Nachmittags mußten wir Blaubeeren pflücken.

Sonntag: 6.8.44

Morgens ging ich mit Gröning, Friede und Diefenthal in die Kirche. Nach dem Essen habe ich mir mit Bobby die Haare schneiden lassen. Nach dem Kaffe ging das Kleeblatt spazieren.

Montag: 7.8.44

Heute war noch mal „Schulfrei“,, aber dafür mußten wir den ganzen Morgen Blaubeeren pflücken. Nachmittags ging alles schwimmen. Die Kl. 5 wollte uns nach Zapfenstreich verprügeln. Wir bekammen aber rechtzeitig Wind und setzten die Stube im „Verteidigungszustand“. Leider wurde nichts daraus. Zur Sicherung setzten wir noch eine Wache ein.

Foto: Die Kirche von Falkenberg

Dienstag: 8.8.44

Der vollständige Bruch mit der Kl. 5 ist da. Bobby verhaute sich mit dem Oebel. Nachmittags ging ich mit Möck, Bobby und Gerd Kirchen kaufen. Zu 4 Mann bekamen wir 10 Pfund. Dann kauften wir noch Brot, Butter, Marmelade und Wurst. Im Straßengraben haben wir „geschmatzt“. Das war ein Bildchen. Am Abend war noch Rummel.

Fotos: Blicke aus der Bismarckbaude --- Unsere Kapelle.

 

Mittwoch: 9.8.44

Heute Nachmittag mussten wir Brot holen. Am Abend wurde zum letzten Mal musiziert.

Donnerstag: 10.8.44

Das Essen wird immer schlechter. Dietrich fuhr nach Köln. Heute wurde noch mal für die Zeugnisse geprüft.

Freitag: 11.8.44

nichts Besonderes.

Samstag: 12.8.44

Heute kam mit der Post der Befehl vom Gebiet, das wir am 13.8. als Ersatz für das Zeltlager eine Woche als Sonderlehrgang im WE Lager Korsenz teilnehmen sollen.

Sonntag: 13.8.44

Nachdem wir unsere Marschverpflegung erhalten hatten gingen wir nach Wüstewaltersdorf zur Bahn. Über Breslau fuhren wir nach Korsenz. Aber leider fanden wir das Lager schon besetzt. Noch am selben Abend fuhren wir nach Breslau (Ankunft 2215) Dort übernachteten wir in einer NSV-Leitstelle. Wir waren „hundemüde“.

Montag: 14.8.44

Heute Morgen wurde bis 1000 „gepennt“. Nachdem wir gefrühstückt hatten, konnten wir bis 1630 in Breslau verweilen. Ich sah mir mit Bobby und Möck den Film: „Himmel, wir erben ein Schloß“. Als wir am Bahnhof ankamen, überraschte uns eine neue Nachricht. Wir sollten in das WE-Lager Gahrau kommen. Ich Schmückert (fr. Bajano) stiegen wir um, und um 2230 kamen wir im WE-Lager an.

Dienstag: 15.8.44

Um 600 war Wecken. Dann wurde das unser Lager aufgeteilt. Ich wurde der 1. Kameradschaft in der 3 Schar, die aus dem KLV-Lager „Bismarckbaude“ bestand, zugeteilt. Nach dem Frühstück, welches „erstklassig“ war, hatten wir Schießlehre. Daran angeschlossen marschierten wir zum „Schützenhaus“ und schoßen an einer 10er Ringscheibe mit dem KK-Gewehr. Ich schoß bei 5 Sch 31 Ringe. Nach dem Mittagessen war Untericht am Sandkasten und ein Orientierungsmarsch von 3 Std. Vor dem Abendessen duschten wir uns und wurden untersucht. Um 2100 war Zapfenstreich. Der erste Tag war tadellos.

 

Mittwoch: 16.8.44

Nach dem Frühstück hatten wir Sport. Wir machten die Bedingung für das HJL. Anschl. mußten wir noch 80 Betten für ein Lazarett beim Schreiner abholen. Nachmittags gingen wir baden. Dort machten wir unsere Bedingungen. Um 1945 bekamen wir Abendessen.

Donnerstag: 17.8.44

Nach dem Frühstück marschierten wir zum Geländedienst aus. Wir hatten in unserer Schar 2 Unteroffiziere und 2 Hilfsausbilder. Nach einem Modell mußten wir uns eingraben. Dann hatten wir eine Stunde Ordnungsdienst. Nach dem essen gingen wir wieder zum Schießstand. Dort wurden die Bedingungen für das HJL geschossen. Diesesmal schoß ich 41 Ringe. Somit hatte ich alles erfüllt.

Freitag: 18.8.44

Heute lernten wir eine Meldung schreiben. Anschließend hatten wir wieder Schießen. Ich schoß diesesmal liegend freihändig 36 Ringe und durfte somit auf eine Ehrenscheibe schießen. Nach dem Essen hatten wir wieder Geländedienst. Wir mußten uns mit Karte und Kompas an einem bestimmten Orte treffen. (Dort tranken wir Bier und Kuchen, dafür hatten unsere beiden Unteroffiziere schon gesorgt)

Samstag: 19.8.44

Am Vormittag machten wir ein Geländespiel gegen die 38 Bochumer und 31 Berliner, welche bei uns im WE Lager waren. Sie bezogen schwer Prügel. Nachmittags war Revierreinigen und duschen.

Sonntag: 20.8.44

Morgens machten wir ein Handballspiel gegen die Bochumer und Berlin. Nachmittags ging ich schwimmen. Es war prima. Schade das es der letzte Tag ist.

Montag: 21.8.44

Um 300 wurden wir geweckt. Nach der Deckenabgabe wurde reichlich gefrühstückt. Um 930 waren wir schon in Breslau. Abends 2100 waren wir schon in der Baude. Aber wir waren hundemüde.

 

Dienstag: 22.8.44

Heute hatten wir wieder Unterricht. Aber es wurde nichts getan. Wir waren stur wie die Böcke. Das Essen ist schlechter geworden. Wir sehnen uns manchmal nach dem Essen in Gahrau zurück.

Mittwoch: 23.8.44

Vorgestern habe ich mir mit Möck zwei Modellbaukästen gekauft. Nachmittags wurde Skat „geklopt“.

Foto: Bei lustiger Skatrunde.

Donnerstag: 24.8.44

Heute Morgen fiel mir erst ein, das ich am 15.8. Geburtstag hatte. Nachmittags fing ich mit Möck den Bau der „Babys“ an. Gröming hatte am Morgen seine „Westmark“ zum ersten Mal starten lassen. Schade, sie machte sofort Bruch.

Freitag: 25.8.44

Unser „Baby“ machte schon einen schönen Fortschritt. Nachmittags mussten wir Blaubeeren, regelrecht suchen.

Samstag: 26.8.44

Am Nachmittag mussten wir wieder Waldbeeren suchen. So ein Blödsinn.

Sonntag: 27.8.4

Heute bauten wir den ganzen Tag an unserem „Baby“. Wir machten sogar Nachtschicht. Um 030 hatten wir die beiden Segelflugmodelle fertig. Nun wurde er noch durch Wasser gespannt.

Fotos: Blicke zur Bismarckbaude.

 

Foto: Siebenkurfürstenbaude

Montag: 28.8.44

Morgens vor dem Frühstück ließen wir beide unsere „Babys“ starten. Sie flogen fabelhaft. Das Meinige wurde von einem Bauernhause „angezogen“. Es machte aber nur Holmbruch. Nachmittags flickte ich das „Baby“ wieder.

Dienstag: 29.8.44

Nachmittags ging ich mit Möck zum Ernteeinsatz. Es war sehr gutes Wetter. Wir bekamen gutes Essen. Um 1700 machten wir beide schon Schluß. Am Abend ließen wir noch mal die Modelle starten.

Mittwoch: 30.8.44

Heute war kein gutes Wetter, deshalb machten wir keinen Ernteeinsatz. Abends regnete es etwas.

Donnerstag: 31.8.44

Heute war Möck in Breslau bei seinem Vater. Nachmittags war ich in Waldenburg-Diettersbach. Dort mußte ich vom Sturm aus zum Luftfahrtamt.

Freitag: 1.9.44

Heute bekamen wir unsere Zeugnisse. Nachmittags ging ich mimt Möck in den Ernteeinsatz. Wir bekamen wieder Abendessen.

Samstag: 2.9.44

Heute ließen wir wieder unsere beiden „Babys“ starten. Leider war es etwas zu windig, den bei einem guten Flug erfaßte ihn plötzlich der Sturm und das Modell flog mit voller Geschwindigkeit auf die Baude zu – und „brummte“ 1 Meter unterhalb der Veranda auf die Hauswand auf. Die Nase war ganz abgerissen und der Flügel angeknickt. Sogleich wurde alles ausgebessert. Morgen wird die Nase neu lackiert.

 

Sonntag: 3.9.44

Heute ist ein „hundsmiserables“ Wetter. Den ganzen Tag regnete es. Den Nachmittag verbrachten wir mit Skatspielen.

Montag: 4.9.44

Nachmittags ging ich mit Möck wieder in den Ernteeinsatz. Grönings „Westmark“ verschwand nach einem fabelhaften Flug in den Wald, am Rande des Ziegenrücken. Leider fand er sich wieder.

Dienstag: 5.9.44

Gröning hat seine „Westmark“ noch nicht wiedergefunden. Nachmittags haute Kreutzers „Baby“ auch ab. Nach langem Suchen fand er endlich eine Tragfläche. Der Rumpf hing noch in einer Tanne.

Mittwoch: 6.9.44

In der Pause flog mein „Baby“ über alle Berge fort. Möcks „Baby“ flog auch fort. Nachmittags fand ich das Meinige unversehrt wieder, jedoch Möcks Modell blieb „verschollen“.

Donnerstag: 7.9.44

Nachmittags suchte ich mit Möck sein „Baby“, aber wir fanden es nicht.

Freitag: 8.9.44

Nachmittags ging ich mit Möck nach Rudolfswaldau.

Samstag: 9.9.44

Nachmittags ging das ganze Lager im Dorf ins Kino. Dort wurde uns der Film: „Kohlhieslers Töchter“ gezeigt. Am Abend ließ ich mein „Baby“ starten. Es war ein fabelhafter Flug, denn nach rund 8 Minuten kam es wieder zum Lager zurück. Herr Sendker war ganz „ergriffen“.

Sonntag: 10.l9.44

Heute Morgen ist mein „Baby“ nach dem besten Flug in einen 2 km entfernten Wald verschwunden. .Das Modell ist ungefähr 5 min in der Luft geblieben. Leider war alles Suchen vergebens. Am Nachmittag spielten wir „Skat“. Heute ist unser LMF abberufen worden.

Foto: Das Schwarzwassertal (dieses Tal ist von meinem „Baby“ ganz überflogen worden.)

 

Montag: 11.9.44

Heute fand Möck sein „Baby“ durch einen Zufall wieder. Aber wie sah das Modell aus. Er verkaufte das „Wrack“ sofort für 5 RM.

Dienstag: 12.9.44

Heute Nachmittag bin ich mit Möck Kuchen essen gegangen in der Eulenschanze. Es hat fabelhaft geschmeckt.

Foto: Jugendherberge „hohe Eule“.

Mittwoch: 13.9.44

Nach dem Mittagessen suchte ich mit Möck den Wald indem mein „Baby“ verschollen war, noch mal gründlich nach. Aber kein Ergebnis. Nachdem ich mein Paket abgeholt hatte, gingen wir von der Post aus zur Eulenschanze. Dort „schmatzten“ wir wieder Kuchen.

Donnerstag: 14.9.44

Heute waren in der Eulenbaude zwei Eichenlaubträger der Luftwaffe.

Freitag: 15.9.44

nichts Besonderes.

Samstag: 16.9.44

Heute Morgen kam der Bannführer Fuchs und der Schulinspektor van Dam. Deshalb war das Essen heute mal reichlich. Nachmittags ging ich mit Möck ins Dorf.

Sonntag: 17.9.44

Am Morgen bezog Böhmer vom „Kleeblatt“ seine Prügel, da er geklaut hatte. nachmittags machte ich mit: Möck und Gröning eine Wanderung zum Hindenburgturm. Wir gingen über den Ziegenrücken, an der Kreutzbaude vorüber, Reimskoppe, Sonnenkoppe zum Turmberg. Es war sehr schön. Gestern hat Herr Stednitz mit Frau Berger Frieden geschlossen.

Foto: Blick zur Kreutzbaude.

 

Montag. 18.9.44

Heute Morgen machten wir eine Geometriearbeit. Am Nachmittag hatten wir Silentium.

Foto: Stube 25. (x mein Bett)

Dienstag: 19.9.44

Nachmittags ging ich mit Möck in den Wald. Abends bekamen wir eine Semmel.

Mittwoch: 20.9.44

Heute Morgen machten wir eine Algebraarbeit. Nachmittags war ich mit Möck im Dorf.

Donnerstag: 21.9.44

Nach dem Mittagessen mußte Brot geholt werden. Das Silentium fiel aus.

Freitag: 22.9.44

Heute war wieder Silentium.

Samstag: 23.9.44

Heute bin ich mit Kniggi im Bett liegen geblieben. Wir hatten beide etwas Hals und Kofschmerzen. Möck mußte alleine zum Bauer gehen und wegen dem Kartoffelausmachen fragen.

Sonntag: 24.9.44

Heute ist wieder „Sauwetter“. Wir sitzen den ganzen Tag in den Wolken.

Montag: 25.9.44

Heute ist der größte Teil der Lagermannschaft für den ganzen Tag in Ernteeinsatz. Wir haben keinen Unterricht. Das Wetter ist wieder miß. Es stürmt und regnet. Ich las mit Kreutzer den ganzen Tag. Es ist langweilig.

Dienstag: 26.9.44

Heute Morgen bin ich mit Möck schon um 800 beim Bauer. Jetzt beginnt die Kartoffelernte. Deshalb fällt der Unterricht aus. Wir bekamen ein gutes Essen beim Bauer. Nachmittags war es sehr kalt und am Abend regnete es etwas.

Mittwoch: 27.9.44

Heute blieb ich im Bett, denn ich hatte Fieber. Möck mußte nun alleine zum Bauern gehen. Um 1200 kam er wieder, denn es war ihm zu kalt.

 

Donnerstag: 28.9.44

Ich fühlte mich noch immer krank. Deshalb mußte ich Möck wieder alleine ziehen lassen. Nachmittags bin ich etwas aufgestanden und habe meine schriftl. Sachen erledigt.

Freitag: 29..9.44

Heute kam ein Einschreiben vom Gebiet, worin uns mitgeteilt wurde, das wir am 2.10. verlegt werden. Kl. 4+5 kommt nach Heidersdorf bei Breslau. Die Kl. 6 kommt nach Konradshöh bei Militsch. Es herrschte große Aufregung deshalb. Nach dem Frühstück ging ich mit Möck zum Bauern. Wir teilten ihm die Verlegung gleich mit. Abends bekamen wir von ihm ein Abschiedsessen. Das war bestimmt nicht ohne.

Samstag: 30.9.44

Das große Packen beginnt!

Sonntag: 1.10.44

Nach dem Mittagessen mußte ich mit: Endres, Schmitz und Möck auf einem Lastwagen nach Wüstewaltersdorf die Expressgutpaket aufgeben. Nachmittags war ich noch mit Möck mich beim Bauer verabschieden. Dort mussten wir noch zu Abend essen. Als Abschiedsgeschenk bekam jeder 1 Pfund Eierplätzchen, einige Äpfel und über ½ Pfund Butter.

Foto: "Eulengebirge"

 

Montag: 2.10.44

Die Kl. 6 fuhr schon um 700 mit Herrn Stedtnitz ab. Von unserer Abreise mussten wir noch alles in Ordnung bringen. Um 1100 ging es los. „Ade Bismarckbaude“. Ich mußt mit Kreutzer (Möck) vorgehen und einen Koffer für Sendker am Sägewerk abholen. In Heidersdorf kamen wir um 1815 an. Am Bahnhof stand schon ein Wagen der unsere Sachen zum Lager führte. Die Schwester ist wieder mitgefahren.

Foto: Blick ins Waldenburger Bergland.

KLV-Lager „Jugendheim“ Heidersdorf Krs. Reichenbach

Foto: KLV-Lager „Jugendheim“; Rückseite.

Dienstag: 3.10.44

Das Wetter ist sehr miß. Das Lager ist gut eingerichtet. Die Lagermannschaft wird in 2 Stuben aufgeteilt. Unsere Stube Stb. 2 ist mit 14 Mann belegt. Ich muß natürlich wieder Stubenführer spielen. Nach dem Essen ging ich mit Kreutzer, Schmitz und Gröning ins Dorf. Abends nach Zapfenstreich gingen wir zu 3 Mann hier in der Nähe Äpfel klauen.

 

Mittwoch: 4.10.44

Morgens wurden die Spinde eingeräumt. Nachmittags gingen wir in die Zuckerfabrik zum Brausen. Das Essen hier ist tadellos.

Donnerstag: 5.10.44

Heute begann der Unterricht wieder im neuen Lager. Nach dem Essen war ich mit anderen im Freibad welches unmittelbar neben dem Lager ist. Dort fuhren wir Floß.

Freitag: 6.10.44

Heute Morgen sprang „der ‚liebe’ Leo“ mit den Kleidern vom 5 Meter Sprungbrett. Wir lachten uns halbtot über das „Unikum“.

Samstag: 7.10.44

Nachmittags ging mit Möck in die Fasanerie. Das Gelände ist tadellos. Abends beobachten wir den Angriff auf Breslau.

Sonntag: 8.10.44

Das Essen ist wieder fabelhaft. Nachmittags waren die meisten im Schwimmband schwimmen. Es war sehr schönes Wetter.

Montag: 9.10.44

Nachmittags ging ich mit Heika und Gröning spazieren. Abends regnete es etwas.

Dienstag: 10.10.44

Nachmittags gingen wir zum Wiegen. Ich wog 53,5 kg.

Mittwoch: 11.10.44

Um 1500 gingen wir alle in die Zuckerfabrik zum Brausen. Anschließend ging ich mit Möck durch Heidersdorf.

Donnerstag: 10.10.44

Nachmittags war wieder Silentium.

Freitag: 13.10.44

nichts Besonderes

Samstag. 14.10.44

Heute hatten wir H-J Dienst. Auf dem nahen Fußballplatz wurde Fußball gespielt.

 

Vom 15. 10. 44 --   14. 11. 44

Fliegerlager Übungsstelle Ost
Glogau – Lenschenberg (Schlesien)
Block 5 (Flugplatz) G..U. III/5 Abt. Fl. H. J.
Start 1 – 13 zur C – Prüfung
Flugplatz Rogau-Rosenau (Reichenberg.)
Abt. Flugschüler Fl. H. J. Start 13 – 27.

Längster Flug: 7 min 41 sek.

 

Donnerstag: 16.11.44

Abends war ich mit Möck, Frl. Kern und der Schwester zur Zuckerfabrik.

Freitag: 17.11.44

Morgens stand ich mit Möck um 500 auf. Wir gingen mit dem alten LMF zur Bahnhof. Nachmittags war ich bei der Schwester.

Samstag: 18.11.44

Nachmittags hatten wir H-J-Dienst. Nachher sahen wir dem Dampfpflug zu. Abends brachte ich mit Möck Frl. Kern und die Schwester zum Kino.

Sonntag: 19.11.44

Nach dem Essen ging ich mit Möck und Heika nach Silingtal. Nach 1 ½ Stunde Weg waren wir da. Wir setzten uns bei „Muter Schmitt“ und aßen Kuchen. Vom Herbergsvater bekam jeder eine Wurst geschenkt. Um 1630 gingen wir wieder loß und im Dunkeln kamen wir im Lager an. Der Tag war sehr schön. Wir hatten keinem im Lager etwas gesagt.

Montag: 20.11.44

Herr und Frau Sendker waren heute den ganzen Tag in Breslau. Nach dem Essen ging ich mit Möck für Frau Schmitt und der Schwester Kohlen holen; Anschließend sagte ich mit Möck etwas Holz.

Dienstag: 21.11.44

Nachmittags wurde der Lagergarten umgegraben.

Mittwoch: 22.111.44

Heute Morgen machten wir mit den ganzen Lager einen Ausflug nach Silingtal. Um 930 gingen wir loß und um 1100 waren wir in Silingtal. Ich ging mit Möck, LMF und Heika auf dem Geiersberg. Zurück gingen wir über Senkersberg und um 1800 waren wir wieder im Lager.

Donnerstag: 29.11.44

Abends wurde der kommende Heimabend besprochen.

Freitag: 24.11.44

Nachmittags probten wir für den kommenden Heimabend. Herr Sendker war in Reichenbach.

Samstag: 25.11.44

Abends gingen wir ins Kino. Wir sahen „Junge Adler“. Anschließend ging ich mit der Schwester nach Hause.

 

Sonntag: 26.11.44

Vormittags ging ich zur Schwester. Nachmittags ging ich mit Heika und Fritze spazieren. Es war sehr heiß.

Montag: 27.11.44

Heute war Herr Sendker mit der Schwester in Breslau. Um 945 kam ganz unverhofft mein Vater ins Lager. Er war auf der Durchreise nach Krakau. Er brachte mir außer den Winter und Weihnachtssachen den Agfa-Karat mit. Ich durfte noch mit ihm nach Breslau fahren. Nach einem Spaziergang durch die Stadt verabschiedeten wir uns. Um 1728 traf ich Herr Sendker und die Schwester auf dem Bahnsteig und um 1900 waren wir im Lager.

Abbildung: Wappen von Breslau

Dienstag: 28.11.44

Heute ist es ziemlich kalt. Nachmittag brachte ich Geld aufs Postsparbuch. Abends wurde „geschmatzt“.

Mittwoch: 29.11.44

Nachmittags gingen wir brausen. Anschließend übten wir für den Heimabend.

Donnerstag: 30.11.44

Nachmittags kaufte ich im Dorf einige Semmeln.

Freitag: 1.12.44

Heute war ich zum Friseur.

Samstag: 8.12.44

Nachmittags hatten wir HJ-Dienst.

Sonntag: 3.12.44

Der Vormittag war sehr stur. Nach dem Kaffe ging ich mit Heika und LMF spazieren.

Montag: 4.10.44

Heute ist Friedel auf unserer Stube krank.

Dienstag: 5.10.44

Heute Morgen bekam die Schwester Besuch.

Mittwoch: 6.12.44

Abends um 2000 war Nikolausabend. Es war sehr nett. Mit Möck machte ich noch einige Blitzlichtaufnahmen. Nach dem Zapfenstreich spendete Böhmer 5 Lt. Bier für die Stube.

 

Donnerstag: 7.12.44.

Nachmittags mußte Möck Fisch holen (Karpfen) Leider bekam sie keinen. Nachmittags war ich bei der Schwester. Morgen fährt die ganze Lagermannschaft nach Breslau.

Freitag: 8.12.44

Morgens 900 fuhr die ganze Lagermannschaft ab und um 1005 kamen wir in Breslau an. Ich gondelte mit Heika durch die Stadt. In der Blüchergaststätte aß ich mit Heika zu Mittag. Um 1500 ging ich mit ihn ins Kino. Dort sahen wir den Film: „Frauen sind keine Engel“. Um 1800 waren wir wieder im Lager. Der Tag war sehr schön.

Foto: Tauenzienplatz

Samstag: 9.12.44

Heute Morgen konnten wir bis 800 schlafen. Abends holten wir das Radio auf unserer Stube. Dabei überraschte uns Herr Sendker.

Sonntag: 101.12.44

Am Vormittag war ich bei der Schwester. Nachmittags ging ich mit Möck spazieren.

Montag: 11.12.44

In der Nacht hatte es etwas gefroren. Gröning ließ in der Pause seinen Eissegler starten. Abends ging ich mit Möck und Gröning in der Fasanerie Tannengrün holen.

Dienstag: 18.12.44

Herr Sendker ist heute nicht da. In den letzten 2 Stunden spielten wir Fußball. Nachmittags waren wir zum Wiegen. Ich wog 53,5 kg.

Mittwoch: 13.12.44

Nachmittags waren wir zum Brausen. Abends regnete es etwas.

Donnerstag: 14.12.44

In der Lagerruhe war ich bei der Schwester. Dort wurde Kuchen „geschmatzt“.

 

Freitag: 15.12.44

In der Nacht schneite es zum ersten Mal. Vormittags kam ein Neuer ins Lager. Er heißt Dahmen. Nachmittags kam Schwan uns besuchen. Dann bastelte ich „mittels“ Tannengrün, Garn und Weidenruten einen großen Adventsgranz. Abends ging ich mit Möck und Gröning Tannengrün holen. Dann ging ich noch mit Schwan zur Bahn.

Samstag: 16.12.44

Morgens fuhr ich nach Breslau. Ich mußte für Herr Sendker einige Besorgungen machen. Um 1530 ging ich mit der Schwester, welch dort auch Besorgungen zu machen hatte, in den Film: „Immensee“. Abends holte ich noch Geld am Hauptpostamt ab. Um 1830 war ich wieder in Heidersdorf. Möck und Heika holten mich ab. Anschl. gingen wir ins Kino. Dort sahen wir: „Nora“.

Sonntag: 17.12.44

Der Vormittag war sehr stur. Nachmittags ging ich mit LMF und Heika spazieren.

Montag: 18.12.44

Morgens fuhr Möck nach Breslau. Nachmittags ging ich mit Heika zum Friseur. Herr Ranke kam auf Urlaub.

Foto: Tagesraum (Teil Kl. 4)

Dienstag: 19.12.44

Heute Morgen bekamen wir Weihnachtsferien. Wir haben bis zum 2.1.45 Ferien. In der Nacht war bei Dahmen der hl. Geist. Er hat die Frl. Kern beleidigt.

Mittwoch: 20.12.44

Nachmittags waren wir brausen. Langens Mutter und die Eltern vom Kniggi sind gekommen.

 

Donnerstag. 21.12.44

Vormittags machten wir die Stuben in Ordnung. Nachmittag sandte ich die Weihnachtsgrüße ab.

Freitag: 22.12.44

Vormittags klopften wir die Decken aus und brachten unsere Sachen in Ordnung. Nachmittags bastelte ich eine Krippe. Außerdem wurden Sterne ausgeschnitten und bemalt. Der Tagesraum und die Stuben wurden geschmückt.

Samstag: 23.12.44

Morgens wurde die Krippe geschmückt, die Figürchen bemalt und die Stube nochmals gründlich gereinigt. Nachmittags bügelte ich meine Sachen auf und der Tagesraum wurde zum Teil ausgeräumt.

Sonntag: 24.12.44

Abends hatten wir eine prima Weihnachtsfeier. Um 2230 war erst Zapfenstreich. Wir wurden reichlich beschert.

Montag: 25.12.44

1.Feiertag

Heute schliefen alle bis 900. Nachmittags machten wir einen Heimabend auf dem alle Mädels eingeladen waren.

Dienstag: 26.12.44

Zu Mittag bekamen wir eine Gans zu 10 Mann. Nach dem Essen konnten wir nicht mehr. Nach dem Zapfenstreich fuhren wir im Schwimmbad Schlittschuh. Vorher gingen wir ins Kino. Dort sahen wir den Film: „Die Degenhardts“.

Mittwoch: 27.12.44

Vormittags fuhr ich nach Reichenbach und holte den Marzipan ab. Um 1800 war ich im Lager.

Donnerstag: 28.12.44

Nachmittags fuhr ich Schlittschuh.

 

Freitag: 29.12.44

Vormittags erledigte ich meine Schreibangelegenheiten. Nachmittags fuhr ich wieder Schlittschuh. Danach holte ich mein Expressgutpaket ab.

Samstag: 30.12.44

Vormittags kamen die Päckchen vom Vater mit dem Marschkompas und der Brieftasche an. Nachmittags kam der Schuster zu uns.

Sonntag: 31.12.44

Vormittags ging ich mit Möck, Heika und Fritze spazieren. Nachmittags war ich bei der Schwester.

Montag: 1.1.45

Neujahr!

In der Nacht hatte es tüchtig geschneit. Wir gingen erst um 1330 ins Bett. Am Abend wurde geschmatzt. Es war sehr nett.

Dienstag: 2.1.45

Das Mittagessen war wieder erstklassig.

Mittwoch: 3.1.45

Heute fing die Schule wieder an. Nachmittags gingen wir brausen.

Donnerstag: 4.1.45

Nachmittags räumten wir die Krippe und den Adventskranz fort.

Freitag: 5.1.44

Heute blieb ich im Bett liegen. .Ich hatte Fieber.

Samstag: 6.1.45

Heute blieb ich wieder im Bett und leistete Dworacek „gesellschaft“.

Sonntag: 7.1.45

Heute Morgen blieb ich noch im Bett. Nachmittags ging ich in der Zuckerfabrik baden. Anschl. ging ich aufs Eis. Dort traf ich Hans.

Montag: 8.1.45

Nach Zapfenstreich traf ich Hans.

Dienstag: 9.1.45

Nachmittags war ich bei der Schwester.

Mittwoch: 10.1.45

Nachmittags waren wir brausen. Es schneite sehr stark.

Donnerstag: 11.1.45

Nachmittags war ich bei der Schwester. Auf dem Rückweg traf ich Hans.

Freitag: 12.1.45

In der Schule schrieben wir einen Aufsatz. Wir hatten uns Morgens verschlafen. Herr Sendker ist heute in Reichenbach.

 

Samstag: 13.1.45

Um 1500 waren wir zum Wiegen. Ich wog 56 kg. Anschl. ging ich ins Dorf.

Sonntag: 14.1.45

Vormittags war ich in die Kirche. Anschl. ging ich mit der Schwester beim zum Dworacek. Nachmittags war ich bei der Schwester. Morgen früh fährt sie fort für 1. Woche. Abends gingen wir auf dem Dorfgemeinschaftsabend.

Montags 15.1.45

Abends traf ich Hans.

Dienstag: 16.1.45

Um 1100 fuhr Herr Sendker nach Breslau. Wir machten eine Algebraarbeit. Nachmittags mussten wir Kohlen tragen.

Mittwoch: 17.1.45

Nachmittags ging ich ins Dorf. Abends fuhr Friedel auf Urlaub.

Donnerstag: 18.1.45

Herr Sendker war wieder in Breslau. Abends sahen wir dem Angriff auf Breslau zu.

Freitags: 19.1.45

Nachmittags trafen die ersten Flüchtlinge aus Oberschlesien ein. Einzelne Sachen wurden schon gepackt.

Samstag: 20.1.45

Heute ist im Dorf Hochbetrieb. Es kommen viele Wagen von der Front. Nachmittags war ich auf dem Eis.

Foto: Auf dem Eis

Sonntag: 8.1.45

Vormittags fiel der Unterricht aus. Nachmittags half das ganze Lager den Flüchtlingen. Um 2300 waren wir im Lager.

 

Montag: 22.1.45

Heute Morgen um 900 half das ganze Lager wieder. Ich hatte alles fertig gepackt. Zum Mittagessen überraschte uns eine besch… Nachricht. Morgen fahren wir ab. Einige Kleinigkeiten wurden noch gepackt. Abends gab es noch einmal „tolles Essen“. Erst um 000 war es still im Lager.

Foto: Abfahrt v. Heidersdorf

Dienstag: 23.1.45

Morgens 330 war wecken und um 445 waren wir am Bahnhof. Aber um 1210 kam erst der Zug. In Gnadenfrei und in Kamenz stiegen wir um. In Kamenz hatten wir 7. Std. Aufenthalt. Wir frohren wie die Schneider. Dann fuhren wir über Glatz nach Habelschwerdt. Um 300 waren wir im Lager. Dort bekamen wir noch ein kräftiges Essen.

Heute Morgen wurde bis 1230 „gepennt“. Zu Mittag bekamen wir gutes Essen. Dannach legte ich mich wieder ins Bett.

Donnerstag: 25.1.45

Morgens wurde wieder bis 1100 „gepennt“. Wir sind hier nur ein paar Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt. Herr Sendker hat vor nach Dresden weiter zu fahren.

Freitag: 26.1.45

Es wurde wieder sehr lange „gepennt“. Das Lager ist sehr groß und war ehem. ein Hotel. Nachmittags packte ich die Sachen zum Teil aus, denn es steht eine lange und schwierige Bahnfahrt uns bevor. Die Schulbücher müßen im „Stich“ gelassen werden.

 

Samstag: 27.1.45

Morgens wurde sich gründlich mit heißem Wasser gewaschen. Nach dem Mittagessen, welches nicht ohne war, entfingen wir unsere Marschverpflegung. Um 1830 fuhren wir ab. Der Zug war sehr voll. In Glatz hatten wir 3 Std. Aufenthalt. Um 2300 fuhren wir weiter nach Waldenburg-Rittersbach.

Sonntag: 28.1.45

Um 300 stiegen wir in einen Zug nach Görlitz um und um 630 fuhr der Zug ab. Fast auf jeder Station hielt der Zug mindestens ½ Std. Um 1900 waren wir endlich in Hirschberg. Der Zug fährt nicht mehr über Görlitz. Nun blieb uns nichts Anderes übrig als mit dem Zug weiterzu fahren.

Montag: 29.1.45

Morgens um 700 waren wir in Tannwald Schumburg. Der Zug wurde in 3 Teile geteilt und um 830 fuhr der Zug endlich ab. Um 1700 waren wir in Reichenberg. Ich war mit der Schwester vom „Transport“ abgekommen. Um 1900 fuhren wir weiter nach Zittau und um 2030 fuhr der Zug, der nach Dresden fahren soll, ab. Leider fuhr dieser nur bis Bischhofswerda, einige Stationen vor Dresden.

Dienstag: 30.1.45

Morgens 930 waren wir endlich in Dresden. Dort bekamen wir sofort Bescheid, wo unser Lager weilt. – Um 1000 kamen wir im Flüchtlingslager an. Wir bekamen sofort Suppe und ein Paket Schnitten. Nachmittags ging ich mit Möck und Heika durch Dresden. Dort besuchten wir den Zwinger, die Hofkirche und das Kunstmuseum. Um 1800 befanden wir uns wieder im Flüchtlingslager (ehem. Hochschule). Um 1900 legten wir uns schlafen.

Mittwoch. 31..1.45

Vormittags ging ich noch etwas durch die Stadt. Um 1230 fuhr ein Zug nach Flöha ab. Aber den verpassten wir. Nachdem ich mich auf der Bahnhofs NSV tüchtig satt gegessen hatte fuhr der nächste Zug ab. In Flöha hatten wir 3 Std. Aufenthalt. Dann fuhr ich in einem furchtbar überfüllten Wagen nach Plauen.

 

Donnerstag. 1.2.45

Um 500 waren wir in Plauen. Bis 900 saßen wir am Bahnhof. Dann gingen wir zum Bann und um 1230 aßen wir in einem Hotel zu Mittag. Abend um 2100 fuhren wir nach Reichenbach. In einem dortigen KLV-Lager aßen wir zu Abend und kamen in einem Flüchtlingsübernachtungsheim.

Fotos: Dresden; Blick auf das Glockenspiel (Zwinger) --- Dresden; Blick auf das Stadttheater.

Freitag: 2.2.45

Vormittags ging ich mit Dahmen durch die Stadt. Auf den letzten Marken holten wir uns: Semmel, Butter und Wurst. In einem Hotel wurde „geschmatzt“. Morgens, mittags, und abends essen wir in einem KLV-Lager. Das Essen ist sehr gut.

Samstag: 3.2.45

Morgens ging ich it Dahmen in der Stadt einkaufen. Nachmittags ging ich zum Friseur. Abends wurde sich prima gewaschen.

Sonntag: 4.2.45

Vormittags ging ich mit Dahmen etwas spazieren. Nachmittags war ich mit einigen Kameraden ins Kaffe. Nach dem Abendessen „gondelte“ ich mit Dahmen durch die Stadt. Auf diesem Weg gingen wir nochmals essen.

Montag: 5.2.45

Heute Morgen wurden wir um 430 geweckt. Um 630 waren wir am Bahnhof. Der Zug hatte 90 Minuten Verspätung. Um 900 waren wir in Plauen. Von 900 – 1000 hatte ich mit Bobby Kofferwache. Um 1245 fuhren wir weiter nach Weischlitz.

 

KLV – Lager HJ – Heim
Weischlitz i. Vogtland

Fotos: Lager (Frontseite);   Lager (Seitenansicht)

Dienstag: 6.2.45

Das Lager an sich ist prima eingerichtet. Wir schlafen alle in einer Stube. Zum Essen müßen wir hinunter ins Dorf.

Heute Morgen wurde bis 1000 „gepennt“. Hier im Lager ist kein Kohlenvorat. Herr Sendker ist nach Plauen gefahren. .Zu Mittag war wieder Alarm wie am Vortage.

Mittwoch: 7.2.45

Heute wurde wieder lange geschlafen. Wir „schieben Kohldampf“. Abends wurde es mir etwas schlecht.

Donnerstag: 8.2.45

Heute blieb ich im Bett. Das Wetter ist besch…

Freitag: 9.2.45

Heute Morgen kamen einige Decken an. Jetzt hat jeder 3 Lagerdecken. Nachmittags fuhren einige nach Plauen Spinde holen.

Samstag: 10.2.45

Morgens trugen wir die Spinde ins Lager und räumte Nachmittags ein.

Sonntag: 11.2.45

Heute war erst um 830 Wecken. Ab heute frühstücken wir im Lager. Da noch kein Mehl da war bekamen wir keinen Kuchen.

 

Montag: 12.2.45

Heute hatten wir etwas Unterricht. Abends kam ein Oberfeldwebel der Kriegsmarine zu uns.

Dienstag: 13.2.45

Morgens war 2 Std. Unterricht. Herr Sendker war wieder in Plauen.

Mittwoch: 14.2.45

nichts Besonderes

Donnerstag: 15.2.45

Zu Mittag gab es wieder Fliegeralarm. Große Schwärme von Viermotorigen flogen vorüber. Heute bekam das Lager endlich die Lebensmittelscheine.

Freitag: 10.2.45

In der Nacht hatte es geschneit. Nachmittags fuhr ich mit Möck und Schmitz nach Plauen zum W.B.K. Anschließend wurde allerhand eingekauft. Um 1847 fuhren wir wieder zurück.

Samstag: 17.2.45

Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Plauen. Dort wurde im König-Albert-Bad gebraust. Anschl. ging ich mit Möck, Schmitz und Heika zum W.B.K. Danach ließen wir uns Passbilder machen. Um 1800 waren wir wieder im Lager.

Sonntag: 18.2.45

Heute konnte man sich zum ersten Mal wieder nach 4 Wochen sonntägl. ankleiden. Vormittag kam der Oberfeldwebel von der Kriegsmarine zu uns und hielt einen Vortrag vom Schulschiff. Nachmittags konnten wir uns an Kuchen satt essen.

Montag. 19.2.45

Nachmittags war wieder Silentium.

Dienstag: 20.2.45

Heute fuhr ich mit Bobby nach Nitschkau über Plauen einige Strohsäcke holen. Um 2300 kamen wir wieder im Lager an.

 

Mittwoch: 21.2.45

Heute bekamen wir unsere Waschfrauen zugeteilt. Nachmittags brachte ich mit Bobby die erste Wäsche fort.

Foto: Blick nach Unterschweischlitz

Donnerstag: 22.2.45

Morgens kam Günther nach Plauen ins Krankenhaus.

Freitag: 23.3.45

Herr Sendker ist heute Morgen nach Leipzig zu Verwandten gefahren. Nachmittags fuhr ich mit Bobby und Heika nach Plauen. Da das Bad leider beim gestrigen Angriff zerstört worden ist gingen wir ins Kino. Dort sahen wir den Film: „Himmel, wir erben ein Schloß“.

Samstag: 24.2.45

Nachmittags war wieder Fliegeralarm. Anschl. ging ich mit Bobby zur Waschfrau.

Sonntag: 25.2.45

Morgens erledigte ich meine schriftlichen Angelegenheiten. Nachmittags ging ich mit Bobby und Heika ins Dorf.

Montag: 26.2.45

Frau Sendker fuhr heute Morgen nach Plauen. Wir sind nun alleine.

Dienstag: 27.2.45

Heute ging ich mit Bobby Holz im Wald holen. Wir bekamen viel Spaß.

Mittwoch: 28.2.45

Nach dem Essen „durchstreifte“ ich mit Bobby die Gegend. Es wurden viele Aufnahmen gemacht.

Donnerstag: 1.3.45

Heute mußte sich der Jg. 1929 im Gemeindebüro melden. Anschließte schälte ich mit Heika, Günther und Bobby bei Becherts Kartoffeln.

Freitag: 2.3.45

Heute mußte ich mit einigen Kameraden nach Plauen Küchengeräte holen unterwegs überraschte uns der Alarm.

 

Samstag: 3.3.45

Hurra! Heute bekam ich die erste Post von zu Hause hier im Lager. Die Post ist über Heidersdorf gegangen. Im übrigen ist es „saukalt“.

Sonntag: 4.3.45

In der Nacht hatte es wieder etwas geschneit. Das Wetter ist sehr ungemütlich. Das Mittagessen war nicht besonderes.

Montag: 5.3.45

Heute war ich mit einigen Kameraden wieder in Plauen und holte die restlichen Küchengeräte ab. Unterwegs ereilte uns wieder der Alarm. Vorher war ich noch auf dem NSFK-Sturm 2/38. Um 1800 waren wir wieder im Lager.

Dienstag: 6.3.45

Heute war die GD-Schwester von Plauen wieder bei uns.

Mittwoch: 7.3.45

Morgens fuhr Böhm („Knoll“) auf Urlaub. Ich erhielt Post von zu Hause. Leider aber vom 23.12.44. Ab heute Abend darf ich mit Atenhan und Dworacek im Tagesraum für ein paar Nächte schlafen.

Donnerstag: 8.3.45

Nachmittags war ich mit Gröning und Kreutzer bei Friseur. Wir bekamen ein furchtbares „Fritzchen“ geschnitten.

Freitag: 9.3.45

Heute war Herr Sendker in Plauen.

Samstag: 10.3.45

Heute wurde im Unterricht „Zeitung gelesen, Briefe geschrieben, u.s.w.“. Herr und Frau Sendker hatten genug zu tun.

Sonntag: 11.3.45

Morgens ging ich mit Bobby zur Waschfrau. Heute bekamen wir gutes Essen. (sicher ausnahmsweise).

Montag: 12.3.45

Heute Morgen fuhr Herr Sendker mit einigen Jungen nach Schlesien, um noch einige Sachen zu holen. Voraussichtlich bleiben sie eine Woche unterwegs.

 

Dienstag: 15.3.45

Am Nachmittag ging ich mit Bobby in den Wald um einen geeigneten Platz für eine Feuerstelle zu suchen. Das Wetter war „tadellos“.

Mittwoch: 14.3.45

Morgens gab es in der großen Pause Milchsuppe. Nachmittags war ich mit Bobby zur Waschfrau.

Donnerstag: 15.3.45

Nachmittags „kaufte“ ich mit Bobby und Schmitz ein Weißbrot. Anschl. gingen wir zur Feuerstelle. Dort wurde geschmatzt.

Freitag. 16.3.45

Heute war ich in Plauen beim Sturmführer. Abends war wieder Großalarm.

Samstag: 17.3.45

Nach dem Mittagessen ging ich mit Bobby spazieren. Zum Kaffe bekamen wir selbstgebackenen Platz.

Sonntag: 18.3.45

Morgens ging ich mit Bobby ins Dorf. Nachmittags gab es ziemlich viel Kuchen. Abends wurde Seekriegstaktik gespielt.

Montag: 18.3.45

Morgens 730 kamen Kreutzer, Heckrath, Atenhan und Herr Sendker aus Schlesien zurück. Sie „erbeuteten“ Trockengemüse, Reis und 5 Hühner. Beim Mittagessen war wieder ein Angriff auf Plauen.

Dienstag: 20.3.45

nichts Besonderes

Mittwoch: 21.3.45

Nachmittags war ich mit Bobby in den Wald.

Donnerstag: 22.3.45

Heute war ich in Plauen zum Sturm. In einer NSV-Verpflegungsstelle bekam ich 2 Schüsseln Nudelsuppe. Ich mußte zu Fuß hin und zurück laufen, da die Bahnlinie zerstört war.

 

Freitag: 23.3.45

Nach dem Mittagessen mußte ich mit: Endres und Bobby bei Lanitz Kartoffeln holen. Nächste Woche koch Frau Sendker im Lager.

Foto: Unsere Lagermannschaft

Samstag: 24.3.45

Abends holte ich in der Bäckerei Kuchen ab.

Sonntag: 25.3.45

Heute war eine Verpflichtung der HJ. Alle diejenigen welche noch nicht vereidigt worden waren mussten vor der Schule antreten. Dort war eine Feier. Ich ging mit Bobby und Heika spazieren. Nachmittags ging ich mit Bobby ins Dorf.

Montag: 26.3.45

Heute mußte der Jg. 29 zur Musterung nach Plauen. Um 800 waren wir in der König-Georg-Kaserne. Ich bin bis 31.12.45 zurückgestellt (Ersatzreserve2r.) Zum Mittagessen traf ich mich mit Bobby und Hövelmann am Tunnel. Wir wurden von einem schweren Terrorangriff überrascht. Nun mussten wir zu Fuß zurück.

Dienstag: 27.3.45

Von heute ab kochen wir hier im Lager. Das erste Essen war ein wahres Festessen. Abends spät kam Frau Langen hier im Lager an.

Foto: Plauen i.V.

Mittwoch: 28.3.45

Heute ist Herr Sendker in Plauen.

Donnerstag. 29.3.45

Abends war der Bannführer bei uns. Der Jg. 1929 kommt voraussichtlich am 9.4. ins WE Lager.

Freitag: 30.3.45

Heute war ich für Herrn Sendker in Plauen. Dort überraschte mich wieder ein schwerer Angriff.

 

Samstag. 31.3.45

Heute Nachmittag war ich bei der Waschfrau. Dort bekam ich 4 Stücke Kuchen und Kaffe.

Ostersonntag!

Sonntag: 1.4.45

Morgens bekam jeder bei dem Frühstück, ein Ei und einen kl. Kuchen. Zu Mittag gab es soviel zu essen das der 4. Teil wieder in die Küche zurück ging. Unser Tisch hat sich regelrecht „verfr…“ Morgens ging ich mit Bobby spazieren in Richtung Thossen. Nachmittags legte ich mich mit Bobby ins Bett um eine „Mittagsruhe zu genießen.“ Um 300 wurden wir mit Kuchen fast „gefüttert“. Ich verwarte mir fast alles.

Ostermontag!

Montag: 2.4.45

In der Nacht hatte ich furchtbare Leibschmerzen. Zu Mittag gab es Sauerbraten mit Klöße. Nachmittags gab es wieder reichlich viel Kuchen. An beiden Ostertagen war das Wetter wunderbar. Wer hätte das gedacht. Im 6. Kriegsjahr noch so viel zu essen.

Dienstag: 3.4.45

Bobby hat viel Marken geschickt bekommen. Es wurde Mehl gekauft. Nächsten Sonntag haben wir einen Kuchen …

Mittwoch: 4.4.45

Nun fehlt uns noch Zucker und Hefe. Nachmittags kauften wir zu 3 Man 8 Pfund Brot. Morgen muß ich fürs Lager nach Plauen fahren.

Donnerstag: 5.4.45

Morgens fuhr ich nach Plauen. Schon wieder ereilte mich ein Angriff. In einer Bäckerei bekam ich Hefe. Dann ging ich zum Sturmführer und anschl. nach Hause. Um 1615 kam ich endlich im Lager an. Heika hat von seinem Urlaub Zucker mitgebracht. Abends wurde der Kuchen noch angemengt.

Freitag: 6.4.45

Nach dem Essen durften wir unsere zwei Kuchen beim Bäcker abholen. Sie sind wirklich gut geraten.

Samstag: 7.4.45

Nun haben wir glücklich noch einen Kuchen. Nachmittags ging ich mit Bobby zur Waschfrau. Wir haben noch keine Einberufung zum WE Lager bekommen.

Foto: Plauen im Vogtland

 

Sonntag: 8.4.45

Heute Morgen wurde schon um 700 geweckt. Wir mußten Im Dorfe in der Uniform abladen helfen. Als um 900 noch kein Mensch anwesend war, gingen wir wieder ins Lager zurück. Nachmittags ging ich mit Bobby und Heika spazieren. Abends gingen wir zu 9 Mann ins Laneckhaus.

Montag:. 9.4.45

Bis jetzt sind die Einberufungen zum WE-Lager noch nicht eingetroffen. Abends aß ich den letzten Kuchen auf.

Dienstag: 10.4.45

In der vergangenen Nacht sind in Schwand einige Bomben gefallen. Es hat ganz schön gekracht. Nachmittags ging ich mit Bobby ins Dorf. Abends war ein schwerer Angriff auf Plauen. Wir liefen auf dem „Galgenberg“ und sahen dem schaurigschönen Spiel zu.

Mittwoch: 11.4.45

Morgens beschoß ein Tiefflieger einen Zug bei Pirk.

Donnerstag: 12.4.45

Heute gab ich meinen Film Nach Ölsnitz zum Entwickeln.

Freitag: 13.4.45

Abends bezogen einige Jungen aus dem Dorf „Prügel“.

Samstag: 14.4.45

Der Amerikaner rückt langsam näher. Nachmittags wurden die Sprüche von den Wänden gekratzt und die Ausweise vergraben mit den Braunhemden. Ich war mit Kreutzer in Planschwitz. Wir erbeuteten zusammen 5 Stangen Käse und 2 Büchsen Nestles K.-Mehl. Abends nach Zapfenstreich war ich mit Kreutzer und Bobby draußen – leider vergebens.

Sonntag: 15.4.45

Die Front rückt immernäher. Man kann schon deutlich das schießen hören. Im Dorf herrscht Hochbetrieb. Alles wird ohne Marken verkauft. Mit: Bobby, Heika und Möck halte ich ich den ganzen Tag am Korpsverpflegungslager auf. Es gelingt uns einen Zentner Graupen und 25 Pfunde Pflaumen fürs Lager herauszuschlagen.

Montag: 16.4.45

Morgens gingen wir 4 Mann wieder ins Dorf. Wir bekamen in 3 Geschäfte Zucker und 20 Pfund Reis. Nach dem Mittagessen gingen wir wieder loß. Plötzlich kamen die ersten amerikanischen Panzerspitzen. Es war 1330. Es fiel kein Schuß. Nachmittags „erbeutete“ ich noch eine Kiste Pflaumen fürs Lager.

 

Dienstag. 17.4.45

In der vergangenen Nacht Plünderten die Russen den Güterzug. Morgens sowie am Nachmittag war ich mit einigen Kameraden am Bahnhof. Wir konnten noch verschiedene Sachen für die Küche ergattern Heute kamen die ersten amerikanischen Bestimmungen heraus.

Mittwoch: 18.4.45

Im Dorf sind nur 3 Mann amerikanische Besatzung. Nachmittags war ich noch mal am Bahnhof. Vorläufig schlafe ich mit: Heika, Bobby, Möck und Endres im Tagesraum wegen der Einbruchgefahr. Die Ausgangszeit ist von 800-2000 festgesetzt.

Donnerstag: 19.4.45

Heute war sehr schönes Wetter. Nachmittags „aalten“ wir uns im Freien. Schule kennen wir keine mehr.

Freitag: 20.4.45

Morgens ging ich mit „Heika“ nach Lanitz. Wir bekamen 6 Liter Vollmilch. Nachmittags „aalten“ wir uns wieder.

Samstag: 21.4.45

Nachmittags baute das ganze Lager die Betten auf, denn 90% Holztrümmer befand sich auf der Stube.

Sonntag: 22.4.45

Morgens ging ich mit Gröning, Karsubke, Romagna und Heika zur Messe. Nachmittags ging ich mit Bobby und Heika ins Dorf. Heute bekamen wir keinen Kuchen.

Montag: 23.4.45

Morgens baute ich mit Möck sein Bett. Anschl. stellten wir die Betten zusammen. Dann zimmerten wir einen kleinen, abgeschlossenen Raum zusammen. Ein kleiner Skattisch wurde „gezimmert“ und schon schon hatten wir eine gemütliche Stube hergestellt.

Dienstag: 25.4.45

Morgens war schlechtes Wetter und Nachmittags ging ich mit Bobby zur Waschfrau.

Donnerstag: 26.4.45

Morgens ging ich mit Bobby nach Degenkolbs einkaufen. Nachmittags kamen große Nachschubkollonnen durchs Dorf. Der Kartoffelvorat geht zur Neige.

 

Freitag: 27.4.45

Nachmittags ging ich mit einigen Kameraden nach der Pirker Brücke Holz holen. Ich stieg mit Schmitz auf der Autobahnbrücke und warf die Bretter herunter. Abends 1800 kamen wir schwerbeladen nach hause.

Samstag: 28.4.45

Vormittags mußte wieder Holz geholt werden. Diesmal stieg ich mit Bobby auf die Brücke und sägte die Balken ab. Dort überraschte uns ein kl. Wolkenbruch.

Sonntag: 29.4.45

Morgens ging ich mit einigen Kameraden zur Messe. Nach dem Mittagessen mussten die Männer bis Jg. 29 ins Bürgermeisteramt kommen. Dort war eine Kundgebung. Außerdem ist ein neuer Bürgermeister für Ober- und Unterweischlitz gewählt worden. Anschließend ging ich mit Bobby und Heika noch etwas spazieren.

Am: 27.4.45 erstes Zusammentreffen der russischen und amerikanischen Truppen in

Am: 1.5.45 hörte das deutsche Volk vom Heldentod des Führers in Berlin.

Am: 2.5.45 Kapitulation der d. Truppen in Italien.

Am 5.5.45         „             „ Nordarmee in Holland, Dänemark + Norddeutschld.

Montag: 30.4.45

Heute mußten alle Holz holen. Herr Sendker ist heute nach Plauen. Abends kam er wieder. Er brachte die Lebensmittelscheine mit. Ein harter Schlag traf uns als er uns die große Kürzung berichtete. Aber jetzt kommt uns der Vorat zu Gute. Bis jetzt hatten wir schon zweimal Reisauflauf und 3x Reissuppe außer den Graupensuppen mit Pflaumen.

Dienstag: 1.5.45

Heute ging ich noch mal mit einigen Kameraden Holz holen. Diesmal kletterte ich mit Heika auf die Brücke und hob die Balken heraus. Mit großem Kohldampf kamen wir im Lager an. Es gab wieder Graupenbrei mit Pflaumen.

Mittwoch: 2.5.45

Heute las ich den ganzen Tag. Nachmittags schneite es. Abends fühlte ich mich nicht ganz wohl.

Donnerstag: 3.5.45

Heute blieb ich im Bett liegen, da ich starke Halsschmerzen hatte.

Freitag: 4.5.45

Heute wurde Holz gesägt. Nach dem Mittagessen mussten wir Otterzungen suchen.

 

Samstag: 5.5.45

Heute Morgen wurde wieder wie „immer“ bis 930 geschlafen. Nachmittags ging ich mit Bobby zur Waschfrau. Anschl. ging ich mit einigen Kameraden 3 Zentner Kartoffeln beim Lanitz holen (schlechtes Wetter)

Sonntag: 6.5.45

Da schlechtes Wetter, ging ich heute nicht zur Kirche. Zum Mittagessen gab es wieder sehr reichlich. Ich las den ganzen Nachmittag. Es gab etwas Kuchen.

Montag: 7.5.45

Heute Morgen schliefen wir bis 1200. Nachmittags zerschnitt ich eine Decke um mir einen Tornister zu machen. Abends gabs wieder reichlich zu essen.

Dienstag: 8.5.45

Morgens schliefen wir bis 930. Anschließend wurden „Otterzungen“ gesammelt.

Mittwoch: 9.5.45

Heute schon um 900 geweckt. Dann nach dem Frühstück ging das ganze Lager zur Turnhalle. Dort mußten wir Holz hereinschaffen. Nachmittags ging ich mit Möck nochmals zur Turnhalle und holte mit ihm: einen großen Kessel, 30 Kartoffeln, Zwiebel und etwas Mehl. Nachmittags wurde „geschmatzt“.

Donnerstag: 10.5.45

Heute war es sehr heiß. Einige gingen in der Elster baden. Nachmittags ging ich mit 3 Kameraden zu Heinrichs. Wir bekamen von der Frau Heinrich je eine Schnitte mit Marmelade. Anschl. ging ich zur Waschfrau.

Freitag: 11.5.45

Heute ich es wieder sehr heiß. Nach dem Mittagessen briet ich mit Möck einige Kartoffeln in einer selbsterrichteten Feuerstelle. Dann ging ich mit Bobby und Dahmen ins Dorf.

Samstag: 12.5.45

Am Nachmittag ging ich mit Möck ins Dorf wegen eines Affens. Essbesteck, Feldflasche und Brotbeutel bekamen wir – aber keinen Tornister. Nach Pfingsten wollen wir abhauen. Morgen Früh gehe ich mit Möck nach Plauen.

Sonntag. 13.5.45

Morgens stand ich mit Möck um 530 auf und um 730 waren wir schon in Plauen. Jeder bekam 2 Affen, 2 Kochgeschirre, einen Brotbeutel und eine Feldflasche. Um 1200 kamen wir im Lager an. Nachmittags war ich noch mal mit Bobby im Dorf. Es war sehr heiß.

 

Montag: 14.5.45

Morgens änderte ich den einen Affen um. Wir freuen uns schon alle auf den Tag, an dem wir nach Hause „tippeln“ können. Nachmittags kamen einige Kölner Jungen, die sich auf der Durchreise befanden, zu uns. Sie kamen aus Karlsbad und waren schon 3 Tage unterwegs.

Dienstag: 15.5.45

Wir schliefen wieder bis 1000. Mittags gab es Kartoffelbrei mit Sauerkraut. Nach Pfingsten gehen wir alle zu Fuß nach Hause. Dahmen geht mit mir.

Mittwoch: 16.5.45

Heute war es sehr heiß. Am Nachmittag badete ich mit Heika in der Elster. Anschließend legten wir uns in die Sonne zum „braten“.

Donnerstag: 17.5.45

Herr Sendker ist heute in Plauen. Es gibt keine Passierscheine. Aber dennoch gehen wir zu Fuß nach Hause. Zum Abendessen gab es je ½ Reibekuchen.

Freitag: 18.5.45

Ab heute ist die Verdunklungspflicht aufgehoben. Herr Sendker will vorläufig keinen loslassen. Die Verantwortung will er nicht übernehmen.

Diejenigen bis zu 150 km Luftlinie dürfen auf eigene Verantwortung gehen. Nach dem Abendessen ging ich mit Dahmen zur Fabrik. Dort bekamen wir mit einigen „Ammys“ ins Gespräch. Anschließend durften wir uns aus der Kantine etwas zu essen holen.

Samstag: 19.5.45

In der vergangenen Nacht hat es „anständig“ geregnet. Nach dem Mittagessen bügelte ich einige Sachen für Pfingsten. Den ganzen Tag wurde in der Küche gebacken. Um 1700 wurde ich von Frau Albrecht mit Dahmen eingeladen. Wir bekamen Bratkartoffeln mit Ei. Abends wurde sich gründlich gewaschen.

Sonntag: 20.5.45

Pfingsten

Morgens ging ich mit einigen Kameraden in die Kirche. Zu Mittag gab es reichlich zu essen. Um 330 gab es <<Reistorte>>. Wir wurden alle gut satt.

Montag: 21.56.45

Morgens wurde bis 1000 „gepennt“. Dann anschließend mussten wir Otternzungen sammeln. Nachmittags ging ich mit Dahmen ins Dorf. Abends las Herr Sendker vom „Alten Dessauer“ (Karl May) vor.

Dienstag: 22.5.45

Morgens mußte noch etwas Gemüse gesammelt werden. Morgen dürfen 5 Mann sich auf dem Wege nach Hause zu den Angehörigen machen. Sie haben ihre Eltern im Harz wohnen. Wie lange mag es noch dauern, wenn wir nach Westen gehen oder fahren können. Nachmittags war Deckenapell. Jeder bekam eine gute und 2 mittlere Decken.

Mittwoch: 23.5.45

Morgens 600 „hauten“ die 6 Mann: Kreutzer, Langen, Inden, Günther und Stendebach ab. Man konnte sie wirklich beneiden. Fast Jeder muß eine Strecke von „nur“ 100 km zurücklegen. Um 1200 aß ich mit Schmitz zu Mittag, da ich mit ihm Rübenschnitzel fürs Lager in Plauen abholen soll. Um 1330 waren wir bereits zu Fuß in Plauen. Ich besorgte Schmitz noch einen Affen und ein Kochgeschirr. In einer Bäckerei bekamen wir ein großes 4 Pfund Brot geschenkt. Dieses wurde auf dem Rückweg „geschmatzt“. Um 2055 waren wir wieder im Lager.

Donnerstag: 24.5.45

Heute „pennten“ wir bis 1140. Das Wetter war ein „Sauwetter“. Zu Mittag gabs reichlich Erbsensuppe und Abends gab es Reibkuchen. (pro Kopf ½ Reibkuchen, 2cm Ө).

 

Freitag: 25.5.45

Heute hatten wir wieder gutes Wetter. Herr Sendker ist heute nach Geilsdorf und Birk zum Bauer wegen Kartoffeln. Zu Mittag gab es Bohnensuppe. Hans Schmitz sagte mir heute einen Trik auf den Herr Sendker hereinfällt und er mit „der Naß“ (Maier) abhauen darf. Sobald er nächste Woche fort ist mache ich mit Dahmen dasselbe.

Samstag: 26.6.45

Heute Morgen können wir von Pirk 2 Zentner und Nachmittags von Geilsdorf 1 Zentner Kartoffeln haben. Morgens „schrupte“ ich mit Gröning die halbe Küche. Sofort nach dem Mittagessen brach ich mit Dahmen heimlich nach Geilsdorf auf. Dort „ernteten“ wir 5 Schnitten beschmiertes Bauernbrot. Somit waren wir für heute restlos satt. Abends las Herr Sendker vor.

Sonntag: 27.5.45

Morgens wurde bis 1130 geschlafen. Zu Mittag gab es reichlich zu essen. Um 1600 war in der Kapelle Messe. Abends bekam ich mit Dahmen aus der Soldatenbäckerei ein großes Weißbrot „geschenkt“. (Wir tauschten Rauchwaren) Abends fuhr ein amerikanischer Lastwagen nach dem anderen nach Osten. Was wird da wohl loß sein?

Montag: 28.5.45

Morgens wurde bis 1000 „gepennt“. Zu Mittag gabs wieder Erbsensuppe. Nach dem Essen ging ich mit Dahmen und Heika zu Dahmens Waschfrau. (Unser Plan „flupt“) Anschließend gingen wir zu dem amerik. Komandeur. Aber dort konnten wir nichts erreichen außer einem „wässrigen Mund“ von der Schokolade, die in seinem Zimmer stand. Abends ging ich mit Dahmen noch zu einem Bauer, wo wir ein Ei „los bekamen“.

Dienstag: 29.5.45

Morgens mussten 8 Brote geholt werden. Da es heute Abend Dampfkartoffel geben soll mußte noch Kartoffeln geschält werden. Kurz und gut – heute gab es viel zu tun. Morgen geht Schmitz und Meier und am Freitag Schneider und Gröning vom Lager ab.

Mittwoch: 30.5.45

Heute Morgen nahmen die zwei von uns Abschied. Um 900 ging ich mit Heika und Endres Holz holen für den Schuster. Zu Mittag gab es dicke Bohnensuppe. Abends gab es Kartoffelklöße.

Donnerstag: 31.5.45

Morgens wurde der letzte Teil vom Karl-May-Band, „Der alte Dessauer“ vorgelesen.

 

Freitag: 1.6.45

* Morgens verabschiedeten sich Gröning und Schneider von uns. Nun sind wir noch zu 12 Mann und Herr Sendker mit seiner Frau.

Morgens wurde bis 1100 „gepennt“. Nach dem Mittagessen ging das ganze Lager auf „Kartoffeljagd“. Ich ging mit Dahmen nach Magwitz. Dort „ernteten“ wir 1. Brot und 20 Pfund Kartoffeln. Zusammen bekamen wir 79 M. Bei einem Bauer bekamen wir noch etwas zu essen und ein Ei. Das gaben wir der Küche ab für den Sonntagspudding. Abends gab es Kartoffelsuppe und einen halben Reibkuchen. Diesen verwahrte ich mir aber. Abends wurde ein neues Buch (Tarzan bei den Affen) angefangen.

Samstag: 2.6.45

Morgens standen wir alle um 900 auf. Ich ging Milch holen. Danach schälte ich mit einigen Kameraden Kartoffeln für morgen. Außerdem wurde ein Kuchen für morgen gebacken. Nach dem Essen legte ich mich etwas ins Bett. Gegen abend wusch ich mich gründlich. Abends gab es 6 ½ Kellen Rübenschnitzelsuppe. Nach dem Essen wurde wieder vorgelesen. – bis 2330.

Sonntag: 3.6.45

Morgens wurde bis 1130 „gepennt“. Um 1230 aßen wir zu Mittag. .Es gab wieder reichlich. Danach legte ich mich etwas hin und las. Nach dem Kaffe ging ich mit Dahmen zu seiner Waschfrau. Dort tranken wir noch mal Kaffe.

Montag: 4..6.45

Morgens schliefe wir bis 1100. Nach dem Mittagessen ging ich mit Dahmen wegen Kartoffeln los. Wir gingen über: Pirth; Gr. Zöbern; Berglds; Ruderitz und Schwand. In Groß Zöben lief uns eine kl. Katze über den Weg. Wir „kaperten“ sie sofort um sie als <<Lagerkatze>> aufzuziehen. Abends 2100 kamen wir erst zurück. .Im Ganzen erbeuteten wir 27 Pf. Kartoffel; = 3 Pf. Rhabarber, 4 Schniten und ein Stück Kuchen. Das ganze Lager brachte 89 Pf. zusammen. 2 Soldaten von Bayern waren auf der „Wanderung“ nach Hamburg. Sie beziehen bei uns Nachtquartier. Abends wurde noch vorgelesen.

Dienstag: 5.6.45

Morgens wurde wieder bis 1000 „gepennt“. Dann ging ich mit Dahmen zur Soldatenbäckerei. Dort bekamen wir ein ganzes Brot. Nachmittags war es sehr heiß. Abends gab es <<Huhn auf Reis>> Das Huhn wurde am vergangenen Montag „gekauft“.

Mittwoch: 6.6.45

Morgens 500 nahmen die beiden Soldaten von uns Abschied. Morgens ging ich mit Dahmen zum Bürgermeister und zum Schuster. Abends „erbeuteten“ wir in Steins zu 4 Mann 60 Pf. Kartoffeln.

 

Donnerstag: 7.6.45

In der Vergangenen Nacht kam bei Bobby, wegen unkameradschaftliches Verhalten, der „heilige Geist“. Wir lachten uns halbtot. Nachmittags räumten wir unsere Stube um, da wir demnächst 9 Flüchtlinge bekommen sollen. Außerdem machten wir die Stube wohnlicher indem wir in die „Bar“ umzogen. Bödefeld brachte gestern 6 Weißfische vom Amerikaner mit. Somit gab es heute Salzkartoffeln mit Fischfrikadellen. Abend wurde wieder aus dem Buch „Tarzans Rückkehr“ vorgelesen.

Freitag: 8.6.45

Morgens wurde etwas Holz gehackt. Nachmittags regnete es etwas. Abends war ich bei der Waschfrau vom Schmitz. Morgen darf ich schon die erste Wäsche bringen.

Samstag: 9.6.46

Morgens wurde bis 1000 „gepennt“. Dann ging ich zur neuen Waschfrau. Ich bekam sofort eine Schüssel Suppe. Am Dienstag kann ich die Wäsche schon abholen. Nach dem Essen legte ich mich etwas aufs Bett. Dann ging ich mit Heckrath und Bödefeld an die Elster. Dort bekamen wir von einem „Amy“ alles was man zum fischen benötigt. Abends kam ein „Amy“ herauf ins Lager und unterhielt sich mit Herrn Sendker. Um 1000 wurde noch etwas vorgelesen.

Sonntag: 10.6.45

Morgens ging ich mit Heika und Dahmen in die Kirche. Um 1200 gabs reichlich Mittagessen. Anschl. legte ich mich etwas ins Bett. Um 1500 gabs etwas Kuchen.

Montag: 11.6.45

Morgens blieb ich im Bett, da ich etwas Leibschmerzen hatte. Abends wurde vorgelesen.

Dienstag: 12.6.45

Vormittags war ich bei der Waschfrau. Ich bekam wieder einen Teller Suppe mit Backenspeck. Zu Mittag gabs Kartoffelklöße mit Rettichsoße. Nachmittags war ich mit Dahmen zur Waschfrau. Abends holte ich mit Heckrath die Angel einholen.

 

Mittwoch: 13.6.45

Morgens wurde bis 1000 „gepennt“. Dann ging ich zu Larnitz wegen: Butter; Zucker; Quark und Reis. Es regnete den ganzen Tag in „Strömen“. Nachmittags ging ich mit Heika zum Bürgermeister und zum Schuster. Im Eltertal tranken wir noch ein Glas Bier. Die Kennkarte ist noch nicht fertig.

<<Ein Gerücht jagt das andere>>

Donnerstag: 14.6.45

Morgens wurden Reibekuchen gebacken. Zu Mittag gabs Salzkartoffel mit Rotkohl. In der Bettruhe wurde der neue Band „Tarzans Sohn“ vorgelesen. Zum Abendessen gab es Reissuppe und Kartoffelklöße; geback. Anschließend ging ich mit Dahmen ins Dorf.

Freitag: 15.6.45

Morgens schliefen wir bis 1000. In der Küche war heute Hochbetrieb. Ein paar halbverschimmelte Brote wurden zur Brotsuppe verschnitten. Nachmittags grub ich meinen Photoapperat aus. Abends gabs Reibkuchen.

Samstag: 16.6.45

Morgens wurde bis 1000 „gepennt“. Zu Mittag gabs reichlich Erbsensuppe. Anschl. wurde im Tagesraum bei einer Flasche Limonade vorgelesen. Um 1500 holte ich mit Dahmen Schuhe bei Schuster ab. Dann gingen wir nach Steins und Schwand Kartoffel holen. Wir bekamen zusammen 19 Pf. Kartoffel und 6 Schnitten. Im Lager gabs Quark; Pellkartoffel; Boullion und Brotsuppe. Wir waren zum platzen satt.

Sonntag: 17.6.45

Morgens um 900 ging ich mit Heika und Karsubke in die Messe. Zu Mittag gabs: Salzkartoffel; Gemüse; Kalbshaxe und Reispudding. Dann, spielte Herr Sendker Friseur. Um 1600 gabs Bohnenkaffe mit 2 Stck. Kuchen. Nachmittags wurde viel „geknipst“. Abends gabs Kartoffelsalat mit 2 Butterschnitten. Danach ging ich noch mit einigen Kameraden spazieren.

 

Montag: 18.6.45

Morgens wurde bis 1000 „gepennt“. Es ist sehr heiß. Zu Mittag gabs Bohnensuppe. Um 1600 „Affen“, Rucksack und Aktentasche los über: Schwand; Dehles; Kemnitz; Gutenfürst; Krebes; Ruderitz und Gellsdorf. Ich erbeutete 16 Pf. Kartoffel und einen „Affen“ voll Schnitten. Das Abendessen verschenkte ich. Um 2345 kam ich im Lager an.

Dienstag: 19.6.45

Heute stand ich mit Dahmen etwas früher auf, da wir Küchendienst hatten und zu Mittag soll es Kartoffelklöße geben. Wir hatten viel zu tun, aber es lohne sich. Nachmittags war ich mit: Heckrath. Romagna und Dahmen beim „Amy“. Abends kamen zwei Amy’s ins Lager um einige Hasen zu schießen, aber leider war es schon zu dunkel.

Mittwoch: 20.6.45

Morgens legte ich den „Kurs“ meiner nächsten „Reise“ fest. Zu Mittag gabs: Suppe, Soßenkartoffel, Wurst und Erdbeerpudding. Um 1415 verschwand ich schon aus dem Lager. Ich „trampte“ über: Magwitz, Planschwitz; Schönbrun; Bösenbrun; Dröda und Pirk. Diesesmal erbeutete ich 11 Doppelschnitten mit Fett, 8 D-Schnitten mit Butter, 6 mit Quark und 1 mit Wurst. 1000 gr. troken Brot. 11 Pf. Kartoffel und 5 Pf. Rabarber.

Donnerstag: 21.6.45

Morgens röstete ich mir Brot. Zu Mittag gabs reichlich Erbsensuppe. Nachmittags machte Herr Sendker etwas Mathematik mit mir und Bobby. Abends war in der Stube große Versammlung. Morgen wollen wir je zu 2 Mann beim Bauer übers Land gehen. Ich gehe mit Heika zusammen. Ich „verfraß“ mich noch des Abends. Vor lauter Leibschmerzen konnte ich nicht einschlafen. In der Küche ließen wir noch Glühwürmchen fliegen.

Freitag: 22.6.45

Morgens wurde bis 1000 „gepennt“. Zu Mittag gabs Kartoffelsuppe. Anschließend ging ich mit Heika über Land. In Kulm überraschte uns der Regen, so mußten wir uns beim Bauer unterstellen. Dort bekamen wir: 2 Butterschnitten; einen Teller Grießbrei und 2 gebackene Kartoffelklöße. Um 2000 gingen wir über Bösenbrun nach Bobenneu kirschen. Dort übernachteten wir beim Bauer in der Scheune.

 

Samstag. 23.6.45

Morgens um 700 wurden wir geweckt. Dann ging es über Zettlarsgrün, Heinrichsgrün, Ramoldsreuth nach               Dort aßen wir 3 mal zu Mittag. Wir „rollten“ uns nur so über die Landstraße. Über Pirk gelangten wir Punkt 1600 im Lager an. Außer dem „übersatten“ Gefühl brachten wir zusammen: 18 Fettschnitten, 16 Butterschnitten, 5 Quarkschnitten (Doppelschnitten) und ein 3 Pf Brot ein.Abends wurde noch „geschmatzt“. Wir lachten uns noch „halbtot“.

Sonntag: 24.6.45

Morgens war ich in der Messe mit einigen Kameraden. Zu Mittag gabs: Salzkartoffel mit Soße und Fleich. Vorher gabs noch „Fleischbrühe“. Nachmittags ging ich mit Heika etwas spazieren. Nachmittags um 1600 gabs 1 Stck. Mohnkuchen. Um 1900 aßen wir zu Abend. Anschließend ging ich zum „Amy“.

Montag: 25.6.45

Morgens gingen 7 Mann von uns übers Land. Beim Bauer übernachten sie. So hatten wir reichlich zu tun. Morgen fährt der Bauer nach Köln. Die Wolfs fahren voraussichtlich mit. – Schade -.

Dienstag: 26.6.45

Morgens mußte früh aufgestanden werden. Ich war zu Lanitz und mußte Milch holen. Um 1100 kam der Karlheinz Wolf heraufgelaufen und sagte: es könnten noch 3 Mann mitfahren. Nun war ich mit Heika und Endres bei den glücklichen. Packen, Abmelden und Verabschieden in binnen 10 min. war eins. Um 1200 fuhr der vollbepackte Lastwagen ab. In Plauen wurde umgeladen und 2 Anhänger angehangen. Um 1600 waren wir so weit das der „Zug“ abfahren konnte. Ich hielt mich mit meinen Kameraden auf dem letzten Anhänger auf. So fuhren wir über: Schleiz, Saalfeld, Gotha, Erfurt und dann Richtung Frankfurt auf der Autobahn. An der Saale übernachteten wir auf dem freien Wagen. Es war jämmerlich kalt.

Mittwoch: 27.6.45

Morgens regnete es in „Strömen“. Um 500 fuhren wir ab. Wir waren „durch und durch“ naß. Nachmittags 1800 hielt der Wagen an einem Dorf um Wasser zu hollen. Ich sagte mitHeika dem Fahrer bescheid und gingen uns im Dorf waschen. Wie wir wieder kamen, war unser Wagen davongebraust. Wir haben vieleicht gefl…..

 

In weiter Ferne konnten wir den Wagen mit unserem ganzen Gepäck noch erkennen. Am selben Abend wanderten wir durch Regen über die Autobahn rund 30 km, bis wir totmüde und bis auf die Haut durchnässt bei einem Bauer in Oppenroth bei Giessen ankamen. Dort bekamen wir sofort gutes Essen und durften uns mal etwas gründlich waschen. Anschl. durften wir uns in ein schönes Federbett legen. Wir schliefen sofort ein.

Donnerstag: 28.6.45

Morgens wurden wir erst um 930 wach. Nachdem wir kräftig gefrühstückt hatten gingen wir nach Gießen (10 km). Dort bekamen wir einen Zug nach Dillburg. Dort stiegen wir um nach Betzdorf, wo wir um 1930 ankamen. Dort bekamen wir noch etwas Tagesverpflegung. In Kirschen (2 km v. Betzdorf) bekamen wir in der Turnhalle Nachtquartier.

Freitag: 29.6.45

Morgens standen wir um 900 auf. Heute war „Peter und Paul“. Das merkten wir nur daran, „das wir uns bald Plattfüße liefen“. Wir „trämpten“ von Betzdorf nach Waldbröhl (35 km) Dort kamen wir um 2000 an. Wir konnten kaum mehr laufen.

30.6.45

Gestern Abend bekamen wir unsere Tagesverpflegung. Wir verwahrten sie aber bis heute Morgen, da wir gestern uns beim Bauer noch sattgegessen hatten. Vergangene Nacht verbrachten wir in einer Schule.. Heute Morgen standen wir um 445 auf, da um 600 das Bröhlbähnchen fahren soll. Es regnete in „Eimern“. Um 630 fuhr das Bähnchen nach Beul ab. In Hennef mussten wir wegen der zerstörten Brücke umsteigen. In Beul kamen wir um 1130 an. Mit der Fähre setzten wir über den Rhein nach Bonn. Dort stiegen wir in die Rheinuferbahn nach Köln. Um 1600 kamen wir in „Colonia“ An: Ich trennte mich vom Heika bis morgen 1200 am Hahnentor. Mein erster Weg ging zur Bottmühle – ausgebrannt? Dann ließ ich mir im Bitburger Hof (Apostelstraße) Mittagessen geben. Am Hahnentor nahm mich ein Fuhrwerk nach Lindenthal mit. Aber wie sah es dort aus. Im Alexianerkloster aß ich zu Abend und bekam ich ein Nachtquartier. Das Köln so aussah hätte ich mir wirklich nicht träumen lassen. Abends war ich noch in der Andacht.

 

Sonntag: 1.7.45

Morgens stand ich um 745 auf und ging um 800 in die Kirche. Anschl. mußte ich noch Kaffe trinken. Dann ging ich fort und „gondelte“ durch die Trümmern von Köln. Um 1205 traf ich Heika. Seine Eltern wohnen auf dem Gottesweg in Zollstock. Nachmittag sollte ich zu ihnen kommen. Dann ging ich im Bitburger Hof essen. Um 1600 kam ich bei Atenhans an. Nächste Nacht kann ich hier schlafen. Ich machte mich mit Heika auf nach dem Perlengraben und trafen dort die Wolfs vor. Frau Wolf hatte aber nur die Hälfte meines Gepäcks finden können. So sollte ich mal nach Mühlheim gehen ob dort in der Keupstraße 108 noch was stände. Mit „Affen“ und Rucksack „bewaffnet“ zog ich nach Zollstock zurück. Dort mußte ich Kaffe trinken und zu Abend essen. Um 2215 legte ich mich nieder und „pennte“.

Montag: 2.7.45

Morgens stand ich mit Herrn Atenhan früh auf und trank Kaffe. Dann „tippelte“ ich nach Mühlheim – doch leider vergebens. Die Frau Erler war nicht da. So ging ich wieder auf „Schusters Rappen“ zurück nach Zollstock. Dort aß ich noch zu Mittag.

Anschließend machte ich mich auf den Weg zur Vorgebirgsbahn. In 14 Tagen bis 3 Wochen komme ich noch mal zurück. Um 1530 fuhr die Bahn ab und um 1715 kam ich in Bonn an. Dort bekam ich ein Auto bis Godesberg. Bis 2100 hielt ich noch Autos nach Richtung Koblenz an, aber kein Wagen nahm mich mit. So erinnerte ich mich dem Romagna der in der Luisenstraße wohnte und momentan noch im KLV-Lg. weilt. Von der Frau Romagna wurde ich mit großer Freundlichkeit empfangen, sie war froh das sie etwas von ihrem Sohne hörte. Nach einem guten Abendessen machte sie mir ein Bett zurecht und um 1030 legte ich mich nieder.

Dienstag: 3.7.45

                                     Feiertag für mich
                                                      633 Tage KLV.

Morgens 600 stand ich auf. Nach dem Kaffe ging ich auf dem Römerplatz. Von dort aus nahm mich ein Auto bis Brohl mit. Von da mußte ich bis Andernach zu Fuß laufen. Um 1000 kam ich bei Mutter und Schwester an.