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Jugend! Deutschland 1918-1945
Editionen zur Geschichte
Didaktik & Schule
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KLV-Liederbuch Marlies Loh

KLV.-Lager Zwieselberg

KLV.-Lager Rappertshofen

Der Morgen, das ist meine Freude...

1. Der Morgen, das ist meine Freude, da steig‘ ich in stiller Stund‘ auf den höchsten Berg in die Weite, grüß‘ dich Deutschland aus Herzensgrund!

2. Die früheste Stunde am Morgen ist größer als Lust und Schmerz! Werft von euch Kummer und Sorgen, schenkt dem Tag ein fröhlich Herz!

Deutschland ist da, wo starke Herzen sind.

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Hab‘ Sonne im Herzen.

1. Hab‘ Sonne im Herzen, ob’s stürmt oder schneit, ob der Himmel voll Wolken, die Erde voll Streit! Hab‘ Sonne im Herzen, dann komme, was mag, das leuchtet voll Licht dir den dunkelsten Tag!

2. Hab‘ ein Lied auf den Lippen mit fröhlichem Klang, und macht auch des Alltags Gedränge dich bang: hab‘ ein Lied auf den Lippen, dann komme, was mag, das hilft dir verwinden den einsamsten Tag!

3. Hab‘ ein Wort auch für andre

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in Sorg‘ und in Pein, und sag‘, was dich selber so frohgemut läßt sein! Hab‘ ein Lied auf den Lippen, verlier‘ nie den Mut! Hab‘ Sonne im Herzen und alles wird gut!

Tischsprüche.

Erde, die uns dies gebracht,
Sonne, die es reif gemacht.
Liebe Sonne, liebe Erde,
Euer nie vergessen werde!

Wer jeden Tag nur Kuchen ißt
und Obst und Schokolade,
der weiß ja nicht, wann Sonntag ist,
das wär‘ doch wirklich schade!

Den Tischspruch darf man nicht vergessen,
denn er gehört zu jedem Essen!

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Weiß‘ mir ein Blümlein blaue.

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1. Weiß mir ein Blümlein blaue von himmelischem Schein. Es steht auf grüner Aue und heißt „Vergiß nicht mein“! Ich konnt‘ es nirgends finden, ward mir verschwunden gar, von Reif und kalten Winden ist es mir worden fahl.

2. Das Blümlein, daß ich meine ist blau, steht auf dem Ried. Von Art ist es gar feine und heißt „Nun hab‘ mich lieb“! Es ist mir abgemähet, wohl in dem Herzen mein. Mein Lieb‘ hat mich verschmähet, wie könnt‘ ich fröhlich sein!

3. Mein Herze liegt in Kummer, daß mein vergessen ist. Drum hoff‘ ich auf den Sommer und auf des Maien Frist. Der Winter ist vergangen, mit ihm der kalte Schnee! Mit Lieb‘ bin ich umfangen, nun, Winter heißt’s ade!

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In den Krieg will ich ...

1. In den Krieg will ich reiten, eh‘ ich Brautrosen pflück‘, lass‘ ein halbjährig‘ Fohlen bei der Liebsten zurück.

2. Springt es munter auf der Weide, blitzt mein Säbel im Wind, dann bewachen mich die Sterne, die unsichtbar sind.

3. Senkt es trauernd die Mähne, umgibt mich Gefahr, dann bewacht mich in den Nächten dein Augenpaar.

4. Geht das Fohlen unterm Sattel, wird das Fohlen zum Pferd, komm‘ ich wieder und bring dir ein silbernes Schwert.

5. Dann reiten wir singend durch das herbstliche Feld und gewinnen im Sattel die leuchtende Welt!

8

Lieber Hansel, laßt uns tanzen gehn

1. Lieber Hansel, laßt uns tanzen gehn, lustig ist die Melodei; aber Hansels Mutter darf’s nicht sehn, ist dem Hansel einerlei.

Kehrr: Füßchen rechts und Füßchen links und Füßchen gradeaus, einmal rechts und einmal links und einmal dorthinaus. Neigt das Köpfchen, beugt die Knie, hebt das Röckchen in die Höh‘, hei, wie ist das Tanzen doch so schön, juchhei!

2. Und der Hansel läßt sein Mütterlein, nimmt die Liesel bei der Hand; und sie tanzen, tanzen Ringelreihn, ei das ist ja so charmant! Kehrr:

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An dem reinsten Frühlingsmorgen ...

1. An dem reinsten Frühlingsmorgen ging die Schäferin und sang frisch und froh und ohne Sorgen, daß es durch die Felder Klang; :/: Solala, lala, lala, solala, lala, :/:

2. Einer bot ihr für ein Meilchen zwei, drei Lämmer gleich am Ort. Lächelnd schaute sie ein Weilchen, doch dann lacht und scherzt sie fort.

3. Und ein zweiter bot ihr Bänder, und ein dritter bot sein Herz. Doch sie trieb mit Herz und Bändern so wie mit den Lämmern Scherz!

Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König.

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Froh, froh, froh!

1. Froh, froh, froh wollen wir sein! Lied fängt an, Spiel fängt an, Tanz fängt an, alles fängt an! Froh, froh, froh wollen wir sein!

2. Heim, heim, heim wollen wir gehn! Lied ist aus, Spiel ist aus, Tanz ist aus, alles ist aus! Heim, heim, heim wollen wir gehn!

Alle Leut‘ gehn jetzt nach Haus.

Alle Leut‘, alle Leut‘ gehn jetzt nach Haus, gehn in ihr Kämmerlein, lassen fünf grade sein: alle Leut‘, alle Leut‘ gehn jetzt nach Haus!

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Es tagt!

1. Es tagt, der Sonne Morgenstrahl weckt alle Kreatur. Der Vögel froher Frühchoral begrüßt des Lichtes Spur. Es singt und jubelt überall; erwacht sind Wald und Flur!

2. Wem nicht geschenkt ein Stimmelein, zu singen froh und frei, mischt doch darum sein Lob darin mit Gaben mancherlei und stimmt auf seine Art mit ein, wie schön

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der Morgen sei.

3. Zuletzt erschwingt sich flammengleich mit Stimmen laut und leis aus Wald und Feld, aus Bach und Teich, aus aller Schöpfung Kreis ein Morgenchor, an Freude reich, zu Gottes Lob und Preis.

Wacht auf, wacht auf, es krähte der Hahn, die Sonne betritt ihre goldene Bahn.

Guten Morgen!

Guten Morgen, lieber Sonnenschein, guckst in die Fenster schon herein, was machen denn die Vögelein?

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Aus den hellen Birken ...

1. Aus den hellen Birken steigt schon die Sonn‘ entgegen, grüßt den Tag viel tausendmal und kündet Gottes Segen.

Alle Birken grünen ....

1. Alle Birken grünen in Moor und Heid, jeder Brambusch leuchtet wie Gold, alle Heidlerchen dudeln vor Fröhlichkeit, jeder Birkhahn kullert und tollt.

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2. Meine Augen, die gehen wohl hin und her auf dem schwarzen, weißflockigen Moor, auf dem braunen, grünschäumenden Heidemeer und schweben zum Himmel empor.

3. Zum Blauhimmel hin, wo ein Wölkchen zieht wie ein Wollgrasflöckchen so leicht, und mein Herz, es singt ein leises Lied, das auf zum Himmel steigt.

4. Ein leises Lied, ein stilles Lied, ein Lied so fein und so lind wie ein Wölkchen, das über die Bläue hinzieht, wie ein Wollgrasflöckchen im Wind.

Von allen blauen Hügeln...

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1. Von allen blauen Hügeln reitet der Tag ins Land, er reitet mit wehenden Zügeln, er reitet mit weiter Hand.

2. Er rückt stolz zu Felde und schlägt die Nacht entzwei, er nimmt sie ganz gefangen und macht die Erde frei.

3. Er jagt die Nebelschwaden und macht den Himmel weit, die Hügel gehören dem Morgen die Hügel zu aller Zeit.

4. Nun stößt seine blitzende Klinge, der Morgen ins Firmament, entfaltet sein blaues Banner, darinnen die Sonne brennt.

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Alles schweiget, Nachtigallen locken mit süßen Melodien Tränen ins Auge, Schwermut ins Herz.

Sandmännchen.

1. Die Blümelein, sie schlafen schon längst im Mondenschein, sie nicken mit den Köpfchen auf ihren Stengelein, es rüttelt sich der Blütenbaum, er säuselt wie im Traum: schlafe, schlafe, schlaf du, mein Kindelein!

2. Die Vögelein, sie sangen so süß im Sonnen-

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schein; sie sind zur Ruh gegangen in ihre Nestchen klein; das Heimchen in dem Ährengrund, es tut allein sich kund: schlafe, schlafe, schlaf du, mein Kindelein!

3. Sandmännchen kommt geschlichen und guckt durchs Fensterlein, ob irgend noch ein Liebchen nicht mag zu Bette sein; und wo es nur ein Kindchen fand, streut es in Aug ihm Sand: Schlafe, schlafe, schlaf du, mein Kindelein!

Es schaukeln die Winde.

1. Es schaukeln die Winde das Nest in der Linde, da schließen sich schnell die Äugelein hell; da schlafen vom Flügel der Mutter gedeckt die Vögelein süß bis der Morgen sie weckt.

2. Beim Mütterlein liegen die Lämmlein

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und schmiegen ans Fell sich so dicht und regen sich nicht. – Sie atmen ganz leise und werden erst wach beim Zwitschern der Schwalben hoch oben am Dach.

3. Nur einzig die Sterne am Himmel so ferne, ob groß oder klein, die schlafen nicht ein. Sie schließen die strahlenden Augen nicht zu, sie legen sich nicht mit den andern zur Ruh.

4. Wenn aber mit Lachen die Kinder erwachen, das Lämmlein sich reckt, der Vogel sich streckt, dann müssen die Sterne, ob groß oder klein, sie müssen ins himmlische Bettchen hinein.

5. Denn der darf nicht singen am Morgen und springen, der während der Nacht herumtollt und lacht! Drum schlafe, mein Liebling, schlaf selig und fest, wie’s Lämmlein im Stall, wie der Vogel im Nest.

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O du stille Zeit.

1. O du stille Zeit, kommst eh‘ wir’s gedacht über die Berge weit, über die Berge weit! Gute Nacht!

2. Da rauscht es so sacht in der Einsamkeit, über die Berge weit, über die Berge weit! Gute Nacht!

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Abendlied (M. Claudius)

1. Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar; der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar.

2. Wie ist die Welt so stille und in der Dämm’rung Hülle so traulich und so hold, als eine stille Kammer, da ihr des Tages Jammer verschlafen und vergessen sollt.

3. Seht ihr den Mond dort stehen, er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

4. So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder, kalt ist der Abendhauch. Verschon‘ uns, Gott, mit Strafen und laß uns ruhig schlafen und unsere kranken Nachbarn auch.

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Weißt du wieviel Sternlein stehen?

1. Weißt du, wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt? Weißt du, wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt? Gott der Herr hat sie gezählt, daß ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl.

2. Weißt du, wieviel Mücklein spielen in der heißen Sonnenglut? Wieviel Fischlein auch sich kühlen in der hellen Wasserflut? Gott der Herr rief sie mit Namen, daß sie all ins Leben kamen, daß sie nun so fröhlich sind.

3. Weißt du, wieviel Kinder frühe stehn aus ihren Bettlein auf, daß sie ohne Sorg und Mühe fröhlich sind im Tageslauf? Gott im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen; kennt auch dich und hat dich lieb.

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Guten Abend, gut‘ Nacht. (Joh. Brahms)

1. Guten Abend, gut‘ Nacht, mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt schlupf unter die Deck: Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt.

2. Guten Abend, gut‘ Nacht, von Englein bewacht, die zeigen im Traum dir Christkindleins Baum: Schlaf nun selig und süß, schau im Traum ’s Paradies.

Abendstille überall, nur am Bach die Nachtigall singt ihre Weise klagend und leise durch das Tal.

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Kein schöner Land.

1. Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit, wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit.

2. Da haben wir so manche Stund‘ gesessen da in froher Rund‘ und taten singen; die Lieder klingen im Eichengrund.

3. Daß wir uns hier in diesem Tal noch treffen so viel hundertmal, Gott mag es schenken, Gott mag es lenken, er hat die Gnad.

4. Nun, Brüder, eine gute Nacht, der Herr im hohen Himmel wacht. In seiner Güte uns zu behüten ist er bedacht.

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Öwer de stillen Straten. (Th. Storm)

1. Öwer de stillen Straten geiht klar de Klokkenslag. God Nacht, din Hart will slagen, un morgen is ok een Dag.

2. Din Kind liggt in de Weegen un ick bün ok bi di, din Sorgen un din Lewen is allens um un bi.

3. Noch eenmal lat uns spräken: „Goden Avend, gode Nacht!“ De Maand schient op de Däken, uns‘ Herrgott hölt de Wacht.

Aba Haidschi.

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1. Aba Haidschi, bumbaidschi, schloaf lange, es ist ja dei Muatter ausgange, sie ist ja ausgange und kummt lang nit hoam und läßt ihr klei‘s Büabei so lange alloan! Aba Haidschi, bumbaidschi, bum-bum, bum-bum.

2. Aba Haidschi, bumbaidschi, schloaf süeße, die Engele lasse di grüeße, sie lasse di grüeße und lasse di sagn, daß sie das klei Büarbei um’nander wolln tragn. Aba Haidschi, ....

3. Und der Haidschi Bumbaidschi ist kumma, und hoat das klei Büabei mitg’nomma, er hoat es mitg’nomma und hoat’s nimma bracht, drum wünsch i dem Büabei a recht guete Nacht. Aba...

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Sonne und Regen.

1. Sonne und Regen müssen ja sein

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Wer hat die schönsten Schäfchen.

1. Wer hat die schönsten Schäfchen, die hat der goldne Mond, der hinter unsern Bäumen am Himmel droben wohnt.

2. Er kommt am späten Abend, wenn alles schlafen will, hervor aus seinem Hause am Himmel leis und still.

3. Dann weidet er die Schäfchen auf seiner blauen Flur, denn all die weißen Sternchen sind seine Schäfchen nur.

4. Sie tun sich nichts zuleide, hat eins das andere gern, und Brüder sind und Schwestern da oben Stern an Stern.

5. Und soll ich dir eins bringen, so darfst du niemals schrei’n, mußt freundlich wie die Schäfchen und wie ihr Schäfer sein.

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Wiegenlied. (Franz Schubert.)

1. Schlafe, schlafe, holder, süßer Knabe! Leise wiegt dich deiner Mutter Hand; sanfte Ruhe, milde Labe bringt dir schwebend dieses Wiegenband.

2. Schlafe, schlafe, in dem süßen Grabe, noch beschützt dich deiner Mutter Arm; alle Wünsche, alle Habe faßt sie liebend, alle liebewarm.

3. Schlafe, schlafe, in der Flaumen Schoße, noch umtönt dich lauter Liebeston; eine Lilie, eine Rose, nach dem Schlafe wird sie dir zum Lohn.

Kindlein mein, schlaf doch ein, weil die Sternlein kommen und der Mond kommt auch schon wieder angeschwommen. Eia, Wieglein, Wieglein mein, schlaf nur Kindlein, schlaf nur ein.

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Leise, Peterle, leise.

1. Leise, Peterle, leise. Der Mond geht auf die Reise. Er hat sein weißes Pferd gezäumt, das geht so still, als ob es träumt. Leise, Peterle, leise. Der Mond geht auf die Reise.

2. Stille, Peterle, stille! Der Mond hat eine Brille, Ein graues Wölkchen schob sich vor, das sitzt ihm grad auf Nas‘ und Ohr. Stille, Peterle, stille! Der Mond hat eine Brille.

3. Träume, Peterle, träume! Der Mond guckt durch die Bäume, Ich glaube gar, nun bleibt er steh’n, um Peterle im Schlaf zu sehn! Träume, Peterle, träume! Der Mond guckt durch die Bäume.

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Wiegenlied. (Peter Cornelius)

1. Vöglein fliegt dem Nestchen zu, hat sich müd geflogen; Schifflein sucht im Hafen Ruh‘ vor den schwankenden Wogen.

2. Sonne denkt nun auch, sie hätt‘ lang genug geschienen legt sich in ihr Himmelbett mit den roten Gardinen.

3. Vöglein sitzt im warmen Nest, Schifflein liegt im Hafen, Sonne schläft schon tief und fest, auch mein Kind will schlafen.

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Schlaf, Herzenssöhnchen. (C.M. Weber)

1. Schlaf, Herzenssöhnchen, mein Liebling bist du! Schließe die blauen Guckäugelein zu! Alles ist ruhig, ist still wie im Grab; schlaf nur, ich wehre die Fliegen dir ab.

2. Jetzt noch, mein Püppchen, ist goldene Zeit, später, ach später ist’s nimmer wie heut. Stellen einst Sorgen ums Lager sich her, Herzchen, da schläft sich’s so ruhig nicht mehr.

3. Engel vom Himmel, so lieblich wie du, schweben ums Bettchen und lächeln dir zu. Später zwar steigen sie auch noch herab, aber sie trocknen nur Tränen dir ab.

4. Schlaf, Herzenssöhnchen, und kommt gleich die Nacht, sitzt deine Mutter am Bettchen und wacht. Sie es so spät auch und sei es so früh; Mutterlieb, Herzchen, entschlummert doch nie.

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Schlafe, mein Prinzchen. (W.A. Mozart)

1. Schlafe, mein Prinzchen, es ruhn Schäfchen und Vögelein nun, Garten und Wiese verstummt, auch nicht ein Bienchen mehr summt. Luna mit silbernem Schein gucket zum Fenster herein: schlafe beim silbernen Schein! Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!

2. Wer ist beglückter als du? Nichts als Vergnügen und Ruh! Spielzeug und Zucker vollauf, und noch Karossen im Lauf; alles besorgt und bereit, daß nur mein Prinzchen nicht schreit! Was wird da künftig erst sein? Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!

Der Winter ist vergangen.

1. Der Winter ist vergangen, ich seh‘ des Maien Schein, ich seh die Blümlein prangen, des ist mein Herz erfreut. So fern in jenem Tale, da ist gar lustig sein, da singt Frau Nachtigale und manch Waldvögelein.

Die Lust hat mich gezwungen.

H. Albert (1604-51)

1.) Die Lust hat mich gezwungen, zu fahren in den Wald, wo durch der Vögel Zungen die ganze Luft erschallt.

2. Ihr lebt ohn alle Sorgen und lobt die Güt und Macht des Schöpfers von dem Morgen bis in die späte Nacht.

3. Ihr strebet nicht nach Schätzen durch Abgunst, Müh und Streit; der Wald ist nur Ergötzen, die Federn euer Kleid.

4. O daß wir Gott anhingen, der uns versorgen kann und recht zu leben fingen von euch , ihr Vögel, an!

Simon Dach (1605-59)

Himmel und Erde müssen vergehn, aber die Musici bleiben bestehn.

Michael Praetorius (1571-1621)

Viva, viva la Musica! Viva, viva la Musica!

Luigi Cherubini (1760-1842)

Hahaha! Hahaha! Hahaha! Unsern Jubel ruft das Echo uns zurück!

Laßt uns fröhlich sein und lachen, denn nicht allzeit währt das Glück!

L. Cherubini

Auf, laßt uns singen, singen im Chor, daß hell und jubelnd es erschallt. Singt nun und jubiliert! Fangt an!

Leit uns in allen Dingen, laß Rechtes uns vollbringen, tu uns treulich beraten, stärk uns zu guten Taten!

Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen, Gesundheit und Wohlstand sei auch mit dabei!

Laß regnen, wenn es regnen will, dem Wetter seinen Lauf!

Denn wenn es nicht mehr regnen will, so hört’s von selber auf.

Nörgeln, nörgeln ist das Allerschlimmste, keiner ist davon erbaut. Keiner fährt, und wär’s der Dümmste, gern aus seiner werten Haut.

Wilhelm Busch

1. Steht auf, ihr lieben Kinderlein! Der Morgenstern mit hellem Schein läßt frei sich sehn gleich wie ein Held und leuchtet in die ganze Welt.

2. Sei uns willkommen, lieber Tag! Vor dir die Nacht nicht bleiben mag. Leucht uns in unsre Herzen fein mit deinem himmlischen Schein!

Heinrich Albert (1604-51)

1.) Jetzund heben Wald und Feld wieder an zu klagen, denn es will die grimme Kält‘ alle Luft verjagen. Boreas pfeift, saust und ruft hin und wieder in der Luft, fället alle Blätter durch sein strenges Wetter.

2. Sonsten war mein Aufenthalt nirgend nicht zu finden als nur durch den grünen Wald bei den hohen Linden. Ein schön Quell, ein frisches Gras liebet ich ohn Unterlaß, da ich dann gesungen, daß die Bäum erklungen.

(Simon Dach.)

Grünet die Hoffnung, halb hab ich gewonnen; blühet die Treue, so hab ich gesiegt. Ist nur mein Glücke nicht gänzlich zerronnen, wahrlich, so bin ich von Herzen vergnügt.

1. Kummer und Plagen will ich verjagen. Wer mich wird fragen, dem will ich sagen:

2. Hassen und Neiden muß ich zwar leiden, doch soll’s die Freuden von mir nicht scheiden:

3. Hoffnung wird bringen treulichen Dingen alles Gelingen drum will ich singen:

Tischsprüche

Vergeßt mich nicht, den Leib,
wenn ich auch irdisch bleib,
so hab ich doch dem Leben
Gestalt und Maß gegeben.

Wohl dem, der jetzt noch unbeschwert
vom geistigen Besitztum zehrt.
Doch auch die sorglich speisen,
sind immerdar zu preisen.

Wem unser Essen nicht behagt,
soll sich zum Teufel scheren,
dort sind noch viele Plätze frei
für solch verwöhnte Herren.

Nun stecket eure Löffel z’sammen
und fanget an in Gottes Namen!
Wer viel, wer wenig, wer gut erwischt,
nicht auf den andern neidisch ist!
Es kriegt ein jeder seinen Teil,
und laßt’s euch schmecken! Jetzet Heil!

Es sind die langen Nudeln, hier nicht zum Tisch besudeln.
Iß über deinen Teller, so fischest du sie schneller.

Alle Leute sollen leben,
die uns was zu essen geben,
alle Leute sollen sterben,
die das Essen uns verderben,
alle Leute wer’n verhaun,
die uns was vom Essen klaun.

Der Tag war heiß und sonnenschwer,
laßt euch nun das Essen schmecken.
Manch armer Teufel würde sich
die Finger danach lecken.

45

Die Beine haben ausgelitten,
jetzt leidet nur noch unser Magen.
O hört ihn knurren, hört ihn klagen:
„Für jede Meile zwanzig Schnitten.“

Wer sein Tagwerk recht getan,
der halte sich beim Essen ran.
Doch wer sein Tagwerk schlecht verricht,
gehört in unsere Runde nicht.

Der Ofen platzt bei Überheizung,
wer sehr viel frißt, kriegt Blinddarmreizung,
nicht immer zahlt die Krankenkasse,
drum hütet euch vor jeder Masse.

Tatsachen soll man ins Auge sehen,
dem Essen nie aus dem Wege gehen,
immer Hunger zu haben verstehen.

Zu vieles Essen nennt man Fressen!
Doch auch der kleine Vogel frißt, -
woraus leicht zu ersehen ist,
daß man hier nicht die Menge mißt,
vielmehr nach Art des Essens schließt!
So sei auch jetzt nicht nachgemeßen
und frisch, fromm, fröhlich, frei gegessen.

Es ziehmt sich nicht für Pädagogen
die Politik der Ellenbogen,
der Tisch ist keine Liegestatt,
der Mensch wird auch im Sitzen satt!

Wer sich setzt zum Essen,
soll allen Streit vergessen,
ist rund und voll der Magen,
kann man sich leicht vertragen.

46

Du nimmst das Brot und brichst es an,
viel hundert Hände regten sich
um dieses Brot für dich und mich - - denk daran.

Gott gab uns das Volk,
das Volk gibt uns Brot,
wir dienen dem Volk,
so dienen wir Gott.

Der eine hat Hunger und hat kein Brot,
der andere hat Brot und mag nicht essen,
wir haben Hunger und haben Brot,
drum laß den Dank uns nicht vergessen.

Erde, die uns dies gebracht,
Sonne, die es reif gemacht.
Liebe Sonne, liebe Erde,
euer nicht vergessen werde.

Wer trinkt ohne Durst
und ißt ohne Hunger,
der stirbt desto junger.

Suppe ohne Salz,
Menschen ohne Humor,
da bewahr uns Gott davor.

Der Junge sei wehrbar,
das Mädchen sei ehrbar,
das Essen verzehrbar.

Die Welt ist nicht aus Mus und Brei geschaffen,
drum haltet euch nicht wie Schlaraffen.
Harte Bissen gibt es zu kauen,
man muß dran erwürgen oder sie verdauen.

Wer ehrliche Arbeit hat getan,
dem kommt auch ehrlicher Hunger an.

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