Heil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen

Weil es an der Universitätskinderklinik Leipzig an Betten für das Euthanasie-Programm fehlte, richtete die Landes-Heil- und Pflege-Anstalt Leipzig-Dösen am 19. Oktober 1940 die erste Leipziger „Kinderfachabteilung" ein, deren Leiter Dr. Arthur Mittag wurde.

Für die als „Behandlung" deklarierte Ermordung der Kinder erhielt das Klinikpersonal Sonderzuwendungen vom „Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden".

Zunächst wurde eine Fachabteilung mit 35 Betten im Erdgeschoss des Hauses B3 eingerichtet. Als der Platz sehr bald nicht mehr ausreichte, zog die Abteilung 1941 ins C-Haus. In den folgenden Jahren expandierte die Abteilung weiter und verfügte Mitte 1943 über 192 Betten.

Am 7. Dezember 1943 wurde als Folge der Umorganisation des Krankenhauswesens nach einem schweren Bombenangriff auf Leipzig der Großteil der Dösener Patienten in die Anstalt Großschweidnitz verlegt. Am Töten änderte sich jedoch nichts. Arthur Mittag, der in Großschweidnitz nun auch die Patienten der ausgebombten Reichsausschussabteilung Werner Catels zu betreuen hatte, tötete bis Kriegsende weiterhin missgebildete und behinderte Kinder."