Ardennenoffensive

Am 21. Oktober 1944 war Aachen als erste deutsche Großstadt von US-amerikanischen Panzerverbänden erobert worden – ein Ereignis, dem ein hoher symbolischer Wert zukam, denn damit war der angeblich so uneinnehmbare „Westwall“ überwunden. Alliierte Truppen drangen immer weiter vor, so am 2. Dezember in das Saar-Tal, während sich die Wehrmacht am 13. des Monats aus dem Nordelsass zurückzog.

Umso überraschter waren Amerikaner und Briten, als am 16. Dezember mit der Ardennenoffensive der letzte – und vergebliche – Versuch der Wehrmacht begann, den alliierten Ring im Westen zu durchbrechen. Hitlers Plan sah vor, von den unwegsamen Ardennen aus über die Maas vorzustoßen und Brüssel einzunehmen, um anschließend Antwerpen zurückzuerobern.

Nach Anfangserfolgen an der 100 Kilometer breiten Vormarschlinie erlahmte der deutsche Vorstoß aber schnell. Nachdem die Wetterlage ab dem 23. Dezember wieder den Einsatz alliierter Luftstreitkräfte zuließ, erklärte Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt am ersten Weihnachtstag die Offensive für gescheitert. Hitler hingegen lehnte dessen Forderung auf eine Rücknahme der Wehrmachtsverbände auf die Linie des „Westwalls“ ab und forderte, das aussichtslose Unternehmen fortzusetzen, wozu aber sowohl Material als auch Soldaten fehlten.

Von der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 bis Weihnachten waren allein im Westen 800.000 deutsche Soldaten gefangen genommen worden. Am 16. Januar 1945 schlossen sich schließlich britische und US-amerikanische Truppen im Zuge ihrer Gegenoffensive in Ostbelgien zusammen, um die deutschen Truppen bis zum Monatsende wieder auf deren Ausgangsstellung vom Dezember 1944 zurückzudrängen. Die kriegsverlängernde Ardennenoffensive kostete 20.000 deutschen und 30.000 alliierten Soldaten das Leben.