Reichsverband der Evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands

Der Reichsverband war der größte Jugendverband der evangelischen Kirche, der seit 1921 unter der Leitung von Reichswart Erich Stange seinen Sitz in Kassel hatte. Der Reichsverband gliederte sich einmal "landschaftlich", indem er sich in regionalen Gliederung über das gesamte Reichsgebiet erstreckte. Zudem hatte er auch eine vertikale Struktur, indem ihm CVJM, die Christliche Pfadfinderschaft, die Posaunenchorarbeit, der Seelsorgedienst an der Reichswehr und der Auslandsdienst unter deutschen Männern angehörten.

1932 zählte der Reichsverband rund 265.000 Mitglieder, wobei der Verband und seine Gliederungen hunderte von Häusern, Land- und Erholungsheimen und Tagungsstätten in Besitz hatten. Die Zeitschriften und Mitteilungsblätter des Verbandes erreichten 1927 eine Gesamtauflage von etwa 330.000 Exemplaren.

Inhaltlich definierte Reichswart Stange die Arbeit des Reichsverbands so: "Der evangelische Jungmännerverein ist die Gestaltung einer Lebensgemeinschaft junger Männer aus der Sammlung um das Wort Gottes heraus, die einem grundlegenden Bedürfnis des Entwicklungsalters nach eigenen jugendlichen Lebenformen entspricht.